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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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Wochen, dann ist Schluss.« Steinmann senior grinste fettig.
    »Wer sagt das?« Oma Maigrund war auf hundertachtzig.
    »Die Sparkasse, auf die die Hypothek geht und von der ich bald den Hof übernehme für ’n Appel …«
    »… und ’n Ei!«, ergänzte sein Sohn, der sich dabei unheimlich geistreich vorkam.
    »Nicht, wenn wir das Turnier gewinnen!«, sagte Ben leise, mehr zu sich selbst, aber alle hatten es gehört und schauten ihn kopfschüttelnd an.
    »Turnier?«, blaffte Steinmann. »Das bisschen Futter als Hauptgewinn? Und die paar Handwerkerkosten? Ich sach mal so: Die retten auch nichts mehr. Verzögern höchstens. Ich würde aus Menschenfreundlichkeit hier und jetzt dreißigtausend auf den Tisch legen. Das issen Deal!«
    Steinmanns Sohn nickte zustimmend.
    »Müssen Sie Ihr Geld nicht zusammenhalten?«, fragte Susanne listig.
    »Wieso?« Steinmanns Augen wurden zu schmalen Schlitzen.
    »Na, für die Strafe, die Sie zahlen müssen, weil Sie Ihr Hotel einfach über die Klosterruine gebaut haben.«
    Also doch, dachte Mia. Es war ihr immer komisch vorgekommen, dass er die Ruine einfach weggebaggert hatte. Steinmann beäugte Susanne misstrauisch.
    »Was wissen Sie denn schon davon?«, fuhr er sie an, wartete aber keine Antwort ab, sondern stotterte, ein wenig aus dem Konzept gebracht, gleich weiter: »Also? Was is nun? Verkaufen?«
    »Nein danke!«, antworteten Peter und Oma Maigrund im Chor.
    Mia konnte die Steinmanns nicht leiden. Noch nie. Ihre ganze Art war zum Weglaufen. Nur, weil sie mit Geld um sich warfen, dachten sie, sie wären sonst wer. Und wie die schwitzten. Steinmann hatte dunkle Flecken unter den Achseln, genau wie sein Sohn, und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es auch unangenehm roch, seit die beiden Sumoringer gegen das Gatter drückten, das unter ihnen nachzugeben schien.
    »Nein danke!«, äffte Steinmann sie nach. Dann schien ihm etwas einzufallen.
    »Ist doch alles morsch hier.« Er versetzte dem Gatter einen Tritt. Die Latte hielt aber stand, und das ärgerte Steinmann noch mehr. Sein Sohn schien eine Idee zu haben, wie man die Show noch retten könnte, ging hinüber zur Stallwand und gab ihr einen Tritt.
    »Kracht alles gleich zusammen.«
    Alle schauten ihn stumm an. Nichts passierte. Tommy wechselte einen Blick mit Mia, die mit den Achseln zuckte, und Susanne verdrehte die Augen. Was für Spinner. Doch plötzlich gab es ein quietschendes Geräusch. Alle blickten nach oben. Dort schälte sich wie in Zeitlupe die Regenrinne vom Stalldach und knickte ein wie ein Strohhalm. Wie aus Solidarität fiel die unterste Latte des Gatters doch noch in sich zusammen. Triumphierend blickte Steinmanns Sohn seinen Vater an, der zufrieden grinste.
    »Sehen Se? Seien Se doch froh, dass ich Ihnen den ollen Hof noch abkaufen will.«
    Ben stieß Lara an und zeigte nach oben. Die Regenrinne war noch immer in Bewegung und fiel nun ganz gemächlich mitten auf Steinmanns Limousine, wo sie kreischend über das Dach schrammte und eine hässliche Narbe im Lack hinterließ. Steinmann blickte seinen Sohn zornig an.
    Susanne hatte wirklich große Mühe, sich das Lachen zu verkneifen. Wortlos griff Steinmann in sein Portemonnaie und drückte Oma Maigrund mürrisch ein paar Scheine für die Dachrinne in die Hand.
    »Ihr beiden Komiker solltet euch mal ein Deo zulegen. Ihr stinkt so nach Schweiß, das vertreibt sogar die Pferdebremsen«, setzte Tommy noch drauf, und alle feixten.
    Manchmal kann so ein Großmaul doch zu was nütze sein, dachte Mia.
    Kalt musterte Steinmann Mia, Lara, Ben und schließlich Tommy. »Ihr haltet euch wohl für die neue Reitelite, was?«, zischte er mit drohendem Unterton, schüttelte den Kopf und wollte sich gerade abwenden, da bemerkte er den Eisenzapfen um Mias Hals.
    »Wo hast du das her?«, fragte er so gierig, dass Mia zurückschreckte.
    »Sieht aus wie Hermelhains Scha …«, platzte Steinmann junior heraus.
    Steinmann stieß seinen Sohn unsanft an. Der verstummte sofort, machte aber einen Schritt auf Mia zu. Lara stellte sich schützend vor sie und zog Tommy und Ben einfach mit. Steinmann sah überall nur entschlossene Gesichter.
    »Na, wir sprechen uns noch«, raunte er ihnen drohend zu und drehte sich um.

Bens Kiste
    Der zweite und der dritte Tag ohne Regeln verliefen zu Tommys vollster Zufriedenheit. Lange aufbleiben, lange schlafen, viel essen und nachmittags Training auf dem Reitplatz. So machte das Leben Spaß. Mia machte sich auch ganz ordentlich und war auch nicht mehr so

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