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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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Menschheit

    Gerad blickte ein wenig verwirrt aus dem Fenster.
    „Moses, hm. Berg Sinai, hm. Das alles sagt mir nicht viel. Woher stammt dieser Moses und welche zehn Gebote hat er empfa n gen?“
    „Tja. In diesem Fall muss ich mich bei dir entschuldigen. Du ha t test recht, als du mir sagtest, das Buch der Bücher müsse auch in meiner Welt eine Bedeutung haben. Das Buch EDEN ist in Jiru n ga das Buch der Bücher. In meiner Welt ist es...“
    „Die Bibel“, beendete Gerad den Satz.
    „Genau. Es hat tatsächlich eine Bedeutung. Allerdings nicht in dem Sinne, den wir damals gesucht haben. Die Bibel berichtet nicht über die Flügel des Dings , aber sie berichtet über die Wiege der Menschheit beziehungsweise über Moses und die zehn Geb o te, die er vom Gott dieses Glaubens auf dem Berg Sinai empfa n gen hat. Moses war so etwas wie der Diener Gottes, aber das ist jetzt unwichtig. Das Ziel ist klar und wenn York das Buch des Herzogs richtig deutet und die Informationen der Schlüsselb ü cher, die er bereits hat, damit a b gleicht, dann werden wir ihn dort tre f fen, sofern wir schnell genug sind. Egal wie es kommt, mehr haben wir nicht.“
    „Gut, schön. Wohin genau müssen wir denn gehen?“
    „Tja, mein Freund. Dorthin können wir nicht gehen. Wir müssen fliegen.“
    Gerad blickte Lil verstört an. „Fliegen?“
    „Wir wären endlos lange unterwegs, würden wir gehen. Wir mü s sen fliegen. E ine andere Option gibt es nicht. “
    „Habt ihr Erdenbewohner einen Vogel, der euch mitnimmt?“
    „Etwas in der Art. Wir haben Vögel aus Metall und sie fliegen mit Treibstoff. Sie sind so schnell, dass wir in wenigen Stunden dort sein können. Es gibt nur ein kleines Problem.“
    „Vögel aus Metall? Da sehe ich mehr als nur ein Problem.“
    „Ich kann deine Bedenken verstehen, aber in dieser Sache musst du mir unbedingt vertrauen. Wenn ich richtig liege, wird York dort sein und wenn er das Ziel vor uns erreicht, das Rätsel löst und den Zugang zum dreizehnten Tor findet, werden wir ihn ve r lieren . Unsere Chance, ihn jemals zu finden wäre damit zunichte g e tan. Dann hätte York gewonnen . “
    „Falls du richtig liegst!“
    „Falls ich richtig liege. Sollte ich falsch liegen, kannst du mich immer noch krit i sieren. Oder hast du eine bessere Idee?“
    Gerad blickte wieder aus dem Fenster. Er starrte schweigend den Sternenhimmel an, als würde er beten.
    „Gut! Lass uns fliegen!“

35

    York bestaunte den herrlichen Sternenhimmel. Er liebte diesen Anblick. Die Sterne hatten es ihm schon immer angetan. In Jiru n ga schienen die Sterne näher und strahlender als hier, dennoch faszinie r te ihn der Anblick. Es war ein kleines Stückchen Heimat für ihn und er verweilte einen Augenblick , um es gebührend g e nießen zu können. Dann endlich stieg er in sein Taxi. Der Fahrer klopfte ungeduldig mit den Fingern auf das Lenkrad vor dem er saß. Als sein Fahrgast endlich auf dem Rüc k sitz Platz genommen hatte, drehte er sich um, setzte ein künstliches Lächeln auf und fra g te, wo er denn hin wolle.
    „Fliegerhafen“, erwiderte York mit einem ebenso künstlichen L ä cheln.
    Der Taxifahrer drehte sich um und murmelte etwas Unverständl i ches . Dann sagte er, ohne sich noch einmal umzudrehen:
    „Also zum Flughafen. Ihr Ausländer solltet unsere Sprache le r nen, bevor ihr uns besucht.“ Dann fuhr er los.
    Während der Fahrt starrte York wie gebannt auf die Straße hi n aus. Obwohl die Nacht das geschäftige Stadtleben längst ausg e löscht hatte , strahlten überall hohe Laternen und zahlreiche Schaufenster. Vereinzelt schlenderten gut gelaunte Passanten über die Straßen und betrachteten die Auslagen . In dieser Welt schien das Leben nie still zu stehen. York hatte den Eindruck, dass Tageslicht hier nur gedu l det war, jedoch nicht unbedingt notwendig. Obwohl nur sehr wenige Menschen durch die Straßen bummelte n , so war es doch ungewöhnlich, dass es überhaupt welche gab, die zu so sp ä ter Stunde noch unterwegs waren. In Jirunga wären sie längstens von Nachtfüchsen zerfleischt worden oder hätten sich in der Dunkelheit verirrt. Niemand wäre V e r rückt genug, sich tief in der Nacht aus dem sicheren Haus zu w a gen. Doch hier gab es scheinbar keine Gefahren, keine Naturg e setze, die bei Mis s achtung mit dem Tode enden k o nnten. York fühlte sich wohl in dem warmen Taxi. Immerhin war er kaum eine W o che in dieser Welt und hatte schon einen Chauffeur der ihm dienlich war. Was für eine u n

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