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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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Blick der Frau. Sie sah anscheinend durch ihn hindurch, als stünde jemand hinter ihm. Er drehte sich um und sah zwei uniformierten Männern ins Gesicht. Beide trugen dun k le Schlagstöcke, die in ihren Gürteln steckten und einer der B eiden hielt eine Waffe in der Hand, die York nicht geläufig war, die aber dennoch sehr gefährlich aussah. Der Rec h te der Beiden sprach ihn an:
    „Können S ie sich ausweisen?“
    York verstand kein Wort. Er hatte bisher gedacht, er hätte sich hervorragend vorb e reitet, doch dieses Kauderwelsch war ihm völlig fremd. Ausweisen und Ausweis. Er kombinierte eines Sherlock Holmes gleich:
    „Tut mir leid. Ich habe wohl den falschen Ausweis eingesteckt.“
    Einer der Beamten ließ sich den Ausweis, den die Frau am Scha l ter hochhielt, aushändigen. Er betrachtete ihn aufs Genaueste .
    „Wer ist diese Person?“
    York reagierte sofort.
    „Ich habe versehentlich den Ausweis meines Bruders eing e steckt.“
    Der Beamte musterte ihn kritisch.
    „Ihr Bruder sieht I hnen nicht ähnlich!“
    „Ja. Das habe ich schon öfter gehört“, erwiderte York.
    Der andere Beamte musterte Yorks Rucksack, den er am Rücken trug.
    „Öffnen S ie bitte I hren Rucksack.“
    York folgte der Anweisung und zog den Rucksack von der Schu l ter.
    „Hier bitte. “
    Der Beamte nahm den Rucksack entgegen, öffnete ihn und b e gutac h tete den Inhalt. Er wühlte eine Weile darin herum und reichte ihn dann zurück.
    „Fahren S ie nach Hause und kommen S ie erst wieder, wenn S ie I hren Ausweis haben. Sie dürfen das Land nicht ohne ihren Re i sepass verlassen. Achten S ie darauf, dass I hr Reisepass wenig s tens noch sechs Monate gültig ist. Haben S ie das versta n den?“ , erklärte der Beamte.
    „Ja. Verstanden. Sechs Monate. Vielen Dank.“
    Die Beamten verließen die Szene und die nette Frau warf ihm noch ein letztes Lächeln zu, dann entfernte sich York von der Bildfläche. Er war froh, dass sie nicht auch noch seine Taschen durchsucht ha t ten, denn dann hätten sie das Messer entdeckt, das er mit sich führte. Jetzt wusste er B escheid, wie es hier lief und er wusste, was er brauchte, um einen Airbus benutzen zu können. Unauffällige Vorg e hensweise, ein gültiges Ticket und einen Ausweis, der ihn durch die Kontrolle brachte. Er ging zum Check-In und beobachtete die Fluggäste. Das E rste, was ihm au f fiel, war, dass der Schalterbeamte das Ticket und den Reis e pass betrachtete und dass sein Gepäck zur Überprüfung auf ein Lau f band gelegt wurde. Dann musste der Reisende durch einen M e talldetektor laufen. Seine Beobachtungsgabe sagte ihm, dass sein Messer hier bleiben musste, denn beim kleinsten metallischen Anzeichen schlug das Gerät aus und signalisierte die Anwese n heit aller mitgeführten Waffen . Kein leichtes Unternehmen, wohlgemerkt, doch nicht unmöglich. York sah sich um und en t deckte ein Schild, das geschlechtlich unterschiedliche Personen bildlich da r stellte. Es war nicht schwer zu erkennen, dass es sich um die Waschräume hande l te. Selbst ein Mann, der aus Jirunga, einer primitiven Welt, stammte , besaß gen ü gend Intelligenz, dies zu erkennen. York folgte dieser Spur und fand sich vor den schmu t zigen Waschbecken einer vielbenutzten Reinigungsanstalt wieder, die von nervösen Menschen nur so wimmelte. Er trat an e i nes der Waschbecken heran und suchte nach einem Hebel, der das Wasser zum Laufen brachte. Als das Wasser aus dem Hahn sprudelte, füllte er seine Handflächen und warf einen erfrische n den Schwall in sein Gesicht. Dann wartete er auf eine Person, die ihm annähernd äh n lich war. Er musste jemanden finden, dessen Ausweisfoto passend war, damit er einen Reisepass in den Hä n den halten konnte, der ihm den Zugang zu einem Airbus gewäh r te. Er wartete mehrere Stunden, beobachtete jeden einhergehe n den Gast, wusch sich immer wieder das Gesicht, um nicht aufz u fallen, es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis endlich ein bärtiger Mann eintrat, der im Gesicht so behaart war, dass kaum ein Teil seines G e sichtes erkennbar blieb. Auch die Haarfarbe glich der seinen. York erkannte seine Chance. Sollte dieser Mann einen Reisepass besitzen, dessen Passfoto so haarig war, wie das An t litz des Mannes, dann könnte York behaupten, seinen Bart kür z lich abrasiert zu haben und er hätte damit ein glaubhaftes Arg u ment. Der Bärtige ging zu einem der Becken, die nur zum Wasser lassen vorgesehen waren. York schlich sich heran und trat hinter ihn.
    „Haben S ie

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