Der Schluessel von Jirunga
Markierungen. Sagt dir das was?“
„Zwölf. Jaja. Immer wieder zwölf. Wir sind im zwölften Stock und suchen nach zwölf Pforten. Es gibt ja auch zwölf Schlüssel und zwölf Wächter und zwölf B ü cher und überhaupt... dieses Duzend ist wie... die zwölf Monate die ja bekanntlich ein Jahr ergeben und nicht zu vergessen die zwölf...“ wie ein Blitz durc h fuhr es Lil. Ein Gei s tesblitz, ein Stromschlag, ein endgültiges Zucken, das entscheidende Zucken, das eine Stück des Puzzels, sein Gehirn arbeitete auf Hoc h touren wie noch nie. Er legte das Programm in den Hintergrund und startete den Browser, der ihm Zugang zum Internet gewährte.
„Was ist denn?“ , fragte Gerad.
„Warte. Ich muss etw as überprüfen. Die zwölf Monate , das kön n te wichtig sein.“
Dann surfte Lil durchs Internet wie ein Berserker. Er tippte in Zeitraffergeschwindigkeit einige Worte ein und prüfte das Erge b nis, während Gerad stumm blieb und einen Blick in den offenen Safe warf. Bis auf einen Fetzen Papier war er leer. Er zog den Schnipsel heraus und las, was darauf stand. Vier Buchstaben, deren B e deutung er nicht kannte. Er blickte zu Lil.
„Was bedeutet STAR?“ , fragte er leise.
Lil reagierte nicht. Er prügelte die Tastatur vor ihm und las i m mer wieder die E r gebnisse. Dann endlich blickte er zu Gerad.
„Woher hast du dieses Wort?“
„Es steht hier auf diesem Zettel. Ich fand ihn im Safe.“
„Amazing.“
„Was bedeutet das schon wieder?“
„Es ist eine der zahlreichen Sprachen meiner Welt. Und eben diese Sprache bringt uns dem Ziel einen Schritt näher. Ich fand in diesem Computer ein Programm namens 13. Als ich es startete, erschien zunächst eine kurze Begrüßung. Der He r zog von York präsentiert STAR , hieß es da. Dann erschien diese Weltkarte mit den zwölf Fähnchen. Ich habe es nicht sofort begriffen, aber ich denke, jetzt habe ich das Rätsel gelöst. STAR ist das englische Wort für Stern. Dieses Wort steht auch auf dem Zettel, den du im Safe gefunden hast. Was steht noch auf dem Zettel?“
„Nichts weiter. Es ist nur ein kleiner Teil eines Blattes. Der Rest ist weggerissen worden“, erklärte Gerad.
„Egal. Wir benötigen ihn nicht. wirf ihn weg. Wir haben, was wir brauchen.“
„Willst du mir es nicht erklären?“
„Aber gern. Mein Leben war immer recht einfach. Das E inzige, was mich immer fasziniert hat, waren die Sterne. Immer wenn ich sie anblickte, spürte ich etwas Besonderes in mir. Dann dein Ze t tel und der Name des Programms. STAR. Immer wieder ein Hinweis auf Sterne. Jetzt weiß ich es endlich. Es sind die Sterne, oder vielmehr ihre Symbole.“
„Ich kann dir nicht folgen!“
„Warte. Lass mich erklären. In meiner Welt wird die Zeit in S e kunden, Minuten, Stunden und Tagen gemessen. Doch der U r sprung der Zeitmessung liegt eigentlich in den Sternen, in W o chen und Monaten und letzten Endes in Jahren. Vielleicht hat meine Welt die Zeit falsch definiert. Vielleicht habe ich aber auch etwas falsch verstanden. Es muss aber so sein, dass alle zwölf Jahre etwas geschieht, was bisher niemand so genau erklären konnte. Alle zwölf Jahre gibt es ein E r eignis. Dieses Ereignis ist der dreizehnte Zyklus. Verstehst du?“
„Nicht so ganz. Was willst du mir da erklären?“
„Was ich sagen will ist, es geht gar nicht um die zwölf. Nicht die zwölf ist die magische Zahl. Es ist die dreizehn. Wir suchen stä n dig nach der zwölf, aber wir liegen falsch. Wenn die zwölf abg e laufen ist, dann erst kommt der entscheidende Moment. Der dre i zehnte Moment. In meiner Welt ist die dreizehn eine Unglück s zahl. Sie wird negativ gedeutet, aber das ist ein Fehler. Ich hätte gleich darauf kommen müssen. Es gibt in Jirunga zwölf Pforten, dazu zwölf Schlüssel und ebe n so viele Schlüsselwächter. Aber es ist nicht die zwölf, nach der wir suchen. Es ist nicht die zwölf, die York sucht. Es ist die dreizehn.“
„Das klingt ziemlich weit hergeholt. Wie kommst du darauf?“
„Weil nur Jona die absolute Macht in Jirunga hat. Er hat die Macht über die dreizehnte Pforte. Das Tor, durch das wir zur E r de gelangen konnten, ohne einen Schlüssel. Er hat diese Macht. Die dreizehnte Macht.“
„Und was hat das mit York und unserer Aufgabe zu tun?“
„York sucht nicht die zwölf Pforten. Er weiß ja, wo sie sind. Selbst ich weiß, wo sie sind.“
„Du weißt, wo die zwölf Pforten in dieser Welt sind?“
„Ja. Diese Karte hier...“, Lil deutete auf den
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