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Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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taumelte rückwärts, ging zu Boden und schlug sich bei ihrem Sturz den Kopf am Griff der Ofentür an. Obwohl aus ihrer zerfetzten Kehle jämmerliche Laute drangen, setzte sie sich auf, klammerte sich an eine Arbeitsfläche, zog sich auf die Füße und ergriff ein Messer von derselben Magnetleiste, von der auch Michael das Messer genommen hatte, um das Mädchen zu befreien.
    Die Beharrlichkeit des Geschöpfs trotz seiner schweren Wunden überraschte Carson nicht; außerdem verlor Denise selbst für einen Replikanten nicht viel Blut. Während sie rückwärts auf die offene Tür zwischen der Küche und der Veranda zulief, feuerte Carson drei weitere Schüsse ab. Sie traf mit dem ersten, verfehlte ihr Ziel mit dem zweiten und traf mit dem dritten.
    Der Replikant fiel flach auf den Bauch, und Carson trat nicht etwa den Rückzug an, sondern ging auf das Geschöpf zu und feuerte ihre vier letzten Schüsse aus nächster Nähe in den Rücken und den Hinterkopf der Frau ab. Dann huschte sie zu der offenen Tür und beobachtete von dort aus die Tote, da sie aus schmerzlicher Erfahrung wusste, dass sich das Wort Tote als Wunschdenken erweisen könnte.
    Keuchend warf sie das leere Magazin aus ihrer Pistole aus, fischte ein Ersatzmagazin aus einer Tasche ihres Blazers und lud nach.
    Blut war durchaus zu sehen, aber es bildete keine Pfützen um den Körper herum. Sie fand, aus den Kopfwunden und den Wunden am Hals hätte mehr Blut herauskommen sollen.
    Die Nicht-Mommy rührte sich nicht, rührte sich nicht und rührte sich immer noch nicht.
    Carson entschied, der Replikant müsse tot sein, aber sie zog sich trotzdem mit der Pistole in beiden Händen rückwärts über die Veranda zurück. Die Stufen stieg sie zur Seite gekehrt hinunter. Sie bewegte sich mit Seitwärtsschritten durch die erste Hälfte des Gartens und rechnete damit, wieder angegriffen zu werden, bevor sie dem Haus den Rücken kehrte und rannte.
    Michael hatte den Zaun bereits überquert und war außer Sicht. Carson hoffte, er würde das Mädchen nicht so fallen lassen, dass es mit dem Kopf aufschlug.
    69.
    Als der Lieferwagen zu dem Lagerhaus zurückkehrte, wartete Deucalion im Laderaum mit den elf Angestellten der Telefongesellschaft, die in einer eigentümlichen, verzweifelten Verfassung waren. Obwohl er die scharfen Augen eines Tieres hatte, konnte er sie nicht gut genug sehen, um sich ein Bild davon zu machen, wie sie außer Gefecht gesetzt und so erfolgreich unterworfen worden waren.
    Das Tor des Lagerhauses hob sich klappernd, der Lieferwagen fuhr hinein, und als sich das große unterteilte Tor geräuschvoll wieder schloss, schaltete der Fahrer den Motor aus.
    Als er hörte, wie sie die Hintertür entriegelten, vollzog Deucalion augenblicklich den Übergang vom Inneren des Laderaums auf das Dach und traf dort in Rückenlage ein. Über ihm waren Dachsparren, Laufplanken und ein sechs Meter tiefer offener Dachboden, der sich an drei Seiten des großen Gebäudes entlangzog.
    Wenn sich jemand auf den Laufplanken oder dem Dachboden aufgehalten hätte, hätte er ihn auf dem Lieferwagen liegen sehen. Außerdem war das Fahrzeug nicht so hoch, dass ihn jemand aus einigem Abstand vom Boden aus übersehen hätte. Im Moment waren jedoch nur zwei Arbeiter in dem Lagerhaus zu sehen, und beide hielten sich in der Nähe des Lieferwagens auf, um beim Entladen der Gefangenen behilflich zu sein.
    Deucalion hob den Kopf und sah sich um. Im südwestlichen Viertel des Lagerhauses standen auf fünf Meter hohen Stahlregalen Hunderte von Kisten.
    Deucalion setzte sich auf dem Dach des Lieferwagens auf – und stand im nächsten Moment in einem Gang zwischen zweien dieser Regalreihen. Die Regale standen parallel zu dem Lieferwagen, auf dem er gelegen hatte, und verbargen ihn somit.
    Durch Lücken zwischen den Kisten in den Regalen konnte er den Lieferwagen und die Schlange von Gefangenen sehen. Als der Fahrer und sein Kumpel wieder losfuhren, um weitere menschliche Fracht zu laden, führten die beiden Lagerarbeiter die gehorsamen elf zum Nordende der riesigen Halle.
    Deucalion ging das Risiko ein, sich auf den offenen Dachboden zu wagen, denn von dort aus würde er einen Überblick über das gesamte Gebäude haben. Um diese Uhrzeit waren die Leuchtstofflampen auf dem Dachboden ausgeschaltet, und von den Hängelampen mit Lampenschirmen, die den Boden der Halle beleuchteten, stieg nicht viel Licht auf.
    An der Nordwand lagen einige Büros in einer Reihe nebeneinander. Er starrte auf sie

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