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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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mit den nahegelegenen Inseln. An der Flussmündung war einmal ein kleines Hafengebiet, aber das hat sich die Natur wieder zurückgeholt Durch ihre direkte Lage am Meer und die Nähe des kleinen Flusses, über den sie ihre Waren ins Landesinnere weiter verfrachteten, kontrollierten sie den gesamten Seehandel hier in der Gegend. Demzufolge ging es ihnen immer sehr gut und wie so oft, gab es leider auch Neider. Durch ihre List wollten die Fergussons all das erlangen, die Vernichtung des Clans, die Burg und die Kontrolle über den Seeweg.“
    „Hatten aber nicht lange Freude dran“ rief der Gast schadenfroh in die Runde und erntete beiläufige Zustimmung.
    „Die Zeiten damals waren sehr hart und mit Sicherheit nicht immer gerecht“ stimmte William versonnen zu.
    „Will, hast du wieder die Laune meiner Gäste verdorben, indem du ihnen alte Schauermärchen erzählt hast“ kam es entrüstet von der Tür. Susan blickte ihren Schwiegervater mit den Händen in den Hüften empört an.
    „Nur ein wenig lokale Geschichte“ schmunzelte William und blinzelte Mary zu. Sie musste ein Grinsen unterdrücken, wirkte der alte Mann doch eher wie ein kleiner Lausbub, den man mit den Fingern in der Bonbondose erwischt hatte.
    „Wie wäre es mit einer Runde deiner außergewöhnlichen Spezialität? Nirgendwo in den Highlands bekommt man so etwas Köstliches!“ Hoffnungsvoll blickte William seine Schwiegertochter an.
    „Wie mir scheint, hast du diese Köstlichkeit schon zu Genüge gekostet“ schmunzelte Susan mit einem Blick auf sein leeres Glas. Ein Blick in die Runde und die hoffnungsvollen Blicke der Anwesenden ließ sie ergeben aufseufzen. „Na gut, ein letzter Schluck kann ja nicht schaden,“ drehte sich um und kam nach kurzer Zeit mit einer Flasche wieder. Nachdem alle ein gefülltes Glas vor sich hatten, hoben sie es zum einstimmigen: „Slainte mha“ und ließen das flüssige Gold langsam die Kehle hinunterlaufen. Mary schnupperte erst vorsichtig an ihrem Glas bevor sie nur ein wenig nippte. Sie kannte die Wirkung von Whisky nur zu gut, da ihre Mutter ihnauch gerne getrunken hatte. Ihr Vater dagegen hatte sich nur unbehaglich geschüttelt und war lieber bei seinem Bier geblieben.
    Ein Hauch von Torf und Heidekraut kroch ihr in die Nase, als sie die dunkle, bernsteinfarbene Flüssigkeit leicht schwenkte. Der würzige, leicht rauchige Geschmack glitt angenehm weich ihre Kehle hinunter. Tut gar nicht weh seufzte sie innerlich genießerisch und genoss den intensiven Abgang.
    William stöhnte zufrieden auf, während auch er mit geschlossenen Augen das Getränk genoss.
    „Einen bemerkenswerten Ring tragen Sie da“ hörte sie auf einmal William sagen, der sich interessiert vorbeugte, um einen besseren Blick auf ihre Hand werfen zu können.
    „Ein Erbstück meiner Mutter“ antwortete Mary und blickte versonnen auf den Ring an ihrem Finger und fing aus Gewohnheit an, ihn zu drehen.
    „Wusste ich es doch“ triumphierte William, „dass so ein feines Mädel schottische Wurzeln hat!“ Ein breites Lächeln überzog sein Gesicht. „Welchem Clan gehörte sie denn an?“
    Mary zögerte kurz. Ach was soll's, dachte sie und schaute in das mit Spannung wartende Gesicht von William.
    „Ihr Name war Megan McKinnon.“
    „Nein, so was aber auch! Die McKinnons leben ein Stück weiter südlich die Küste hinunter. Aber eine Megan kenne ich nicht, mh“ William runzelte nachdenklich die Stirn. „Aber irgendwie klingelt etwas in mir bei diesem Namen. Ach, ich werde wohl doch alt.“ William seufzte theatralisch. „Vielleicht könnte ein Schlückchen meinem Erinnerungsvermögen wieder auf die Sprünge helfen?“ Ganz unschuldig schielte er hoffnungsvoll unter seinen buschigen Augenbrauen in Richtung seiner Schwiegertochter, die jedoch kopfschüttelnd abwinkte.
    „Dein Pensum für heute ist, glaube ich, bereits mehr als erfüllt.“
    Mary verfolgte amüsiert die verbale Kabbelei der beiden, während sie die wohlige Wärme des Feuers spürte und genüsslich an ihrem Whisky nippte. Es war lange her, dass sie sich so entspannt und wohl gefühlt hatte und genoss die angenehme Gesellschaft hier umso mehr.
    Das war ein schöner Abend, dachte Mary, während sie sich später leicht besäuselt ins Bett kuschelte. Natürlich war es nicht das letzte Glas geblieben und noch mehr Geschichten wurden erzählt, diesmal aber eher Lustige. Es war später geworden, als Mary es geplant hatte, da sie sich morgen zeitig auf den Weg zur Burg machen wollte,

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