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Der Schwarm

Der Schwarm

Titel: Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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wir haben die Motoren bis auf einen frei. Sie sehen nicht beschädigt aus. Kannst du sie mal in den Gelenken drehen? Nicht einschalten, nur drehen!«
    Es vergingen einige Sekunden, dann erklang ein schnurrendes Geräusch. Eine der Turbinen drehte sich in ihrem Gelenk hin und her. Gleich darauf bewegten sich auch die anderen.
    »Sehr gut«, rief Frost. »Jetzt versucht's mal. Werft die Dinger an.«
    Sie brachten einige Meter Sicherheitsabstand zwischen sich und den Schlauch und sahen zu, wie die Propeller starteten.
    Der Schlauch ruckelte. Mehr geschah nicht.
    »Fehlanzeige«, sagte van Maarten.
    »Ja, das sehe ich selber.« Frost schaute missmutig drein. »Versucht es weiter. Dreht die Dinger in eine andere Richtung.«
    Auch das funktionierte nicht, aber dafür begannen die Propeller Schlamm aufzuwirbeln. Vor ihren Augen wurde es trübe.
    »Stopp!« Bohrmann wedelte mit seinen segmentierten Armen. »Aufhören da oben! Das hat keinen Zweck, ihr versaut uns nur die Sicht.«
    Die Propeller kamen zur Ruhe. Die Schlammwolke verteilte sich und zog helle Schlieren. Vom unteren Schlauchende war kaum noch etwas zu erkennen.
    »Na schön.« Frost öffnete eine flache Box seitlich des Exosuits und entnahm ihr zwei bleistiftgroße Gebilde. »Unser Problem ist der Riesenklotz da. Ich weiß, es wird dir nicht gefallen, Gärraad, aber wir müssen das Mistding wegsprengen.«
    Bohrmanns Blick wanderte zu den Würmern, die den frei gesaugten Grund zunehmend wieder in Besitz nahmen.
    »Das ist riskant«, sagte er.
    »Wir nehmen eine kleine Sprengladung. Ich schlage vor, wir platzieren sie an der Basis, da, wo sich der Keil in den Grund gebohrt hat. Wir reißen ihm sozusagen die Beine weg.«
    Bohrmann stieß sich ab, schwebte einen Meter in die Höhe und auf den Keil zu. Um ihn herum wurde es schlammig und trübe. Er schaltete die Helmbeleuchtung ein und ließ sich in die Sedimentwolke sinken. Vorsichtig ging er in die Knie und brachte seinen Helm so dicht wie möglich an die Stelle, wo der Brocken im Untergrund steckte. Mit den Greifern fegte er die Würmer beiseite. Einige stülpten blitzartig ihren Hakenschlund aus und versuchten, sich in den künstlichen Gliedmaßen zu verbeißen. Bohrmann schüttelte sie ab und untersuchte die Sedimentstruktur. Er sah feine, schmutzig weiße Adern. Als er mit dem Greifer hineinstieß, zersplitterte das umliegende Gestein, und feine Blasen trudelten ihm entgegen.
    »Nein«, sagte er. »Das ist keine gute Idee.«
    »Hast du eine bessere?«
    »Ja. Wir nehmen eine größere Ladung, suchen im unteren Drittel des Brockens nach Einkerbungen und Spalten und sprengen ihn dort auseinander. Mit etwas Glück kippt der obere Teil ab, und wir ziehen den Untergrund nicht in Mitleidenschaft.«
    »In Ordnung.«
    Frost kam zu ihm in die Wolke. Sie stiegen ein Stück auf. Die Sicht wurde besser. Systematisch begannen sie den Keil auf geeignete Stellen zu untersuchen. Schließlich fand Frost eine tiefe Kerbe und drückte etwas hinein, das wie festes, graues Knetgummi aussah. Dann steckte er ein bleistiftdünnes Stäbchen in die Masse.
    »Das müsste reichen«, sagte er befriedigt. »Wird ordentlich prasseln. Wir sollten weit genug weg sein.«
    Sie schalteten die Trackhounds ein und ließen sich von ihnen bis zum Rand der beleuchteten Zone ziehen, wo sich der Hang nach wenigen Metern in völliger Schwärze verlor. Der Partikelflug hielt sich in Grenzen, sodass die Lichtwellen kaum von Algen und anderen Schwebstoffen reflektiert wurden, dennoch geschah der Übergang abrupt. Licht verschwand unter Wasser in der Reihenfolge seiner Wellenlängen – zuerst Rot nach zwei bis drei Metern, dann Orange, schließlich Gelb. Jenseits von zehn Metern behaupteten sich nur noch Grün und Blau, bis Absorption und Streuung auch diesen Restbetrag geschluckt hatten. Ab da hörte die Welt auf zu existieren.
    Bohrmann widerstrebte es, sich aus der relativen Sicherheit des beleuchteten Abschnitts ins absolute Nichtvorhandensein zu wagen. Erleichtert registrierte er, dass Frost keinen größeren Sicherheitsabstand für nötig hielt. Wo sich das Blau im tintigen Schwarz verlor, entdeckte er schemenhaft einen Spalt in der Wand. Vielleicht lag eine Höhle dahinter. Er stellte sich vor, wie dieses Gestein damals rot glühend herabgeflossen war, ein zäher Brei, der langsam erkaltete und zu bizarren Formen erstarrte. Unwillkürlich wurde ihm kalt in seiner Rüstung. Kalt von der Vorstellung, hier unten ein Leben verbringen zu müssen.
    Er sah

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