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Der Schwarm

Der Schwarm

Titel: Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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rief Bohrmann entsetzt. »Sprengladungen.«
    »Okay, okay!« Frost hob die Hände. »Ich sehe, das wird nichts ohnedich. Du kommst mit. Aber wehe, du heulst mir die Ohren voll, wenn's ungemütlich wird.«
    Jetzt standen sie im Innern des backbordigen Pontons, 18 Meter unter der Wasseroberfläche. Die Pontons waren geflutet, aber van Maarten hatte einen kleinen Bereich ausgespart, der über Steigleitern mit der Plattform verbunden war. Von hier war auch der Roboter heruntergelassen worden. Weil van Maarten wusste, dass auch bemannte Tauchgänge nicht auszuschließen waren und sie in einigen Hundert Metern Tiefe stattfinden würden, hatte er sich mit konventionellem Tauchgerät gar nicht erst abgegeben und Anzüge bei Nuytco Research in Vancouver geordert, einem Unternehmen, das für bahnbrechende Innovationen bekannt war.
    »Sehen schwer aus«, sagte Bohrmann.
    »90 Kilogramm, vorwiegend Titanium.« Frost tätschelte einem der Helme beinahe liebevoll die verglaste Front. »Ein Exosuit ist ein schwerer Brocken, aber unter Wasser merkst du nichts davon. Du kannst nach Belieben rauf und runter. Der Anzug wird mit Atemluft gespeist und umhüllt dich komplett, es gibt also kein Ausperlen von Stickstoff im Blut. Damit sparst du dir die dämlichen Dekompressionspausen.«
    »Er hat Flossen.«
    »Genial, was? Statt zu sinken wie ein Stein, schwimmst du wie ein Froschmann.« Frost deutete auf die zahlreichen Gelenkringe. »Die Konstruktion ermöglicht dir noch in vierhundert Metern Tiefe volle Bewegungsfreiheit. Die Hände sind in Halbkugeln geschützt. Handschuhe waren nicht drin, zu empfindlich, aber beide Arme enden in einem computergesteuerten Greifsystem. Die Sensoren vermitteln eine Art künstlichen Tastsinn ins Innere. Du kannst dein Testament damit unterschreiben, so empfindlich reagieren sie.«
    »Wie lange können wir unten bleiben?«
    »48 Stunden«, sagte van Maarten. Als er Bohrmanns erschrockenen Gesichtsausdruck sah, grinste er. »Keine Angst, so lange werden Sie nicht brauchen.« Er deutete auf zwei torpedoförmige Roboter, jeder knapp einen Meter fünfzig Meter lang, mit Propeller und verglaster Spitze. Eine mehrere Meter lange Leine entsprang der Oberseite, die in einer Konsole mit Griff, Display und Tasten endete. »Das sind eure Trackhounds. Suchhunde, AUVs. Sie sind auf die Lichtinsel programmiert. Die Zielgenauigkeit beträgt wenige Zentimeter, also versucht nicht, euch zurechtzufinden, sondern lasst euch einfach ziehen. Die Dinger legen vier Knoten vor, ihr seid in drei Minuten unten.«
    »Wie sicher ist die Programmierung?«, fragte Bohrmann skeptisch.
    »Sehr sicher. Trackhounds haben diverse Sensoren zur Erfassung von Tauchtiefe und Eigenposition. Verfahren könnt ihr euch jedenfalls nicht, und wenn euch was in die Quere kommen sollte, weicht der Trackhound aus. Über die Bedienkonsole am Ende der Leine aktiviert ihr die Programmierung. Hinweg, Rückweg, ganz einfach. Die Taste mit der 0 startet den Propeller, ohne dass eine Programmierung wirksam wird. In diesem Fall könnt ihr den Trackhound mit dem Joystick darunter steuern, und das Hündchen läuft, wohin ihr wollt. – Noch Fragen?«
    Bohrmann schüttelte den Kopf.
    »Dann los.«
    Van Maarten half ihnen in die Anzüge. Man stieg in den Exosuit durch eine Klappe im Rücken, auf der die beiden Atemlufttanks montiert waren. Bohrmann kam sich vor wie ein Ritter in vollem Ornat, der auf dem Mond spazieren gehen will. Als sich der Anzug schloss, war er kurz von allen Geräuschen abgeschlossen, dann hörte er wieder etwas. Durch die große, gebogene Sichtfläche sah er Frost in seinem Anzug sprechen und vernahm dessen dröhnende Stimme im Helm. Auch die Außengeräusche drangen wieder an sein Ohr.
    »Sprechfunk«, erklärte Frost, »ist besser als Rumwedeln mit den Händen. Kommst du mit den Greifern zurecht?«
    Bohrmann bewegte die Finger in der Kugel. Die künstliche Zangenhand machte jede Bewegung mit.
    »Ich denke schon.«
    »Versuch die Konsole zu greifen, die van Maarten dir anreicht.«
    Es klappte beim ersten Versuch. Bohrmann atmete auf. Wenn alles so einfach war wie die Bedienung dieser Greifzangen, konnten sie drei Kreuze machen.
    »Noch was. In Taillenhöhe siehst du ein rechteckiges Feld, einen flachen Schalter. Es ist ein POD.«
    »Ein was?«
    »Nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen oder dich beunruhigen müsstest. Eine Sicherheitsmaßnahme. Wir werden kaum in die Situation kommen, aber falls doch, sage ich dir, wofür es gut ist. Um

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