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Der Schwarm

Der Schwarm

Titel: Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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wachsender Geschwindigkeit und völlig lautlos näherte, sondern außerdem senkrecht aus der Tiefe emporstieg. Sie starrten auf die Monitore und sahen im Dunkel des Abgrunds etwas Rundes, Bläuliches erscheinen. Eine wabernde Kugel näherte sich, mehr als zehn Meter im Durchmesser, nahm Gestalt an und wurde größer.
    Als Buchanan den Befehl gab, das merkwürdige Ding abzuschießen, war es bereits zu spät.
     
    Direkt unter dem Rumpf platzte die Kugel auf.
    Während der letzten Minuten hatte sich das Gas in ihrem Innern immer mehr ausgedehnt und ihren Aufstieg beschleunigt. Jetzt schoss sie mit hoher Geschwindigkeit heran, ein Ball aus dünner, zum Bersten gespannter Gallerte, der plötzlich an der Oberseite aufriss, auseinander klappte und als wehender Fetzen zurückblieb. Das frei werdende Gas wirbelte weiter der Oberfläche entgegen und riss etwas Großes, Rechteckiges mit sich.
    Sich überschlagend raste das verloren gegangene Deepflight auf die Independence zu, Bug voran, und bohrte seine panzerbrechenden Torpedos in ihren Rumpf.
    Der Herzschlag einer Ewigkeit verstrich.
    Dann folgte die Explosion.
     
     
    Brücke
    Das riesige Schiff erbebte.
    Buchanan, der das Unheil hatte kommen sehen, hielt auf der Brücke mit knapper Not das Gleichgewicht, indem er sich an den Kartentisch klammerte. Andere fanden nichts zum Festhalten und gingen zu Boden. In den Kontrollräumen unterhalb der Insel erzitterte das Schiff so stark, dass Monitore zersplitterten und Ausrüstungsgegenstände durch die Luft flogen. Im CIC wurden Crowe und Shankar von ihren Stühlen gerissen. Überall auf der Independence regierte von einer Sekunde auf die andere heilloses Chaos, mischte sich der unvermittelt einsetzende, durchdringende Alarm mit Geschrei, schlugen Stiefelabsätze auf, klirrte, dröhnte und schepperte es, während sich dumpfes Grollen durch die Gänge, Räume und Levels fortpflanzte.
    Wenige Sekunden nach dem Aufschlag war der größte Teil der Ölschnepfen, wie die Kessel- und Antriebstechniker im Navy-Jargon genannt wurden, tot. Wo die mittschiffs gelegenen Laderäume und der Maschinenraum mit den beiden LM-2500-Gasturbinen aneinander grenzten, hatte die Explosion einen gewaltigen Krater gerissen. Dort klaffte die Schiffshülle auf einer Länge von über 20 Metern auseinander. Wasser drang mit der Gewalt von Vorschlaghämmern ein und erschlug jeden, den das explodierende Tauchboot nicht sofort getötet hatte. Wer es bis dahin schaffte, am Leben zu bleiben, wer gar versuchte, der Hölle zu entkommen, sah sich mit schließenden Schotts konfrontiert. Der einzige Weg, die Independence jetzt noch zu retten, bestand darin, die Leute in den Katakomben des Schiffes zu opfern, indem man sie zusammen mit den tosenden Wassermassen einschloss, um ein weiteres Ausbreiten der Flut zu verhindern.
     
     
    Außenlift
    Die Plattform erhielt einen heftigen Schlag. Sie schnellte hoch wie eine Wippe und schleuderte Floyd Anderson über Johanson. Der Erste Offizier ruderte mit den Armen, die Finger gespreizt, aber da war nichts, woran man sich hätte festhalten können. Sein Körper beschrieb einen Salto, der unter anderen Umständen als komisch gegolten hätte. Er krachte mit der Stirn auf die Plattform, drehte sich auf den Rücken und blieb reglos liegen, die Augen starr geöffnet. Vanderbilt taumelte. Die Pistole entglitt ihm und schlitterte auf denRand zu, wo sie wenige Zentimeter vor der Kante liegen blieb. Er sah Johanson beim Versuch, sich aufzurappeln, lief zu ihm und trat ihm in die Rippen. Der Wissenschaftler kippte mit einem erstickten Schrei zur Seite. Vanderbilt hatte nicht die geringste Ahnung, was passiert war, sah man davon ab, dass es nur das Schlimmste sein konnte, aber der Auftrag lautete, Johanson zu beseitigen, und er war fest entschlossen, diesen Auftrag auszuführen. Er bückte sich, um den stöhnenden und blutenden Mann über die Plattform zu wuchten und möglichst über das Netz hinaus zu befördern, als jemand seitlich gegen ihn prallte.
    »Du Schwein!«, schrie Anawak.
    Plötzlich sah er sich mit einem Paar wild gewordener Dreschflegel konfrontiert. Anawak prügelte wie besessen auf ihn ein. Vanderbilt wich zurück. Er brauchte einen Moment, um seiner Verblüffung Herr zu werden. Schützend riss er die Arme über den Kopf, wich seitlich aus und trat den Angreifer gegen die Kniescheibe.
    Anawak wankte und knickte ein. Vanderbilt verlagerte sein Gleichgewicht. Die meisten Menschen, die Jack Vanderbilt kennen lernten, machten

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