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Der Schwarm

Der Schwarm

Titel: Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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alles wieder in Ordnung zu bringen. Auch in Boston. Aber dafür brauchen wir Ihre Hilfe. Wir brauchen sie jetzt! Jede Sekunde, die wir verlieren, kostet Ihre Familie vielleicht die letzte Chance.«
    »Bitte«, sagte Weaver. »Helfen Sie uns.«
    Der Soldat ließ seine Blicke weiter zwischen ihr und Johanson hin-und herwandern. Er schniefte laut. Dann ließ er das Gewehr sinken.
    »Sie bringen uns hier raus?«, fragte er.
    »Ja.« Weaver nickte. »Versprochen.«
    Mein Gott, was redest du, dachte sie. Gar nichts kannst du versprechen. Überhaupt nichts.
     
     
    Li
    Das geheime Labor war erstaunlich intakt. Es lag höher als das reguläre. Der Boden war übersät mit Scherben, aber ansonsten schien alles an seinem Platz.
    Einige Monitore flackerten vor sich hin.
    »Wo hat er bloß die Röhren«, überlegte Li.
    Sie steckte ihre Waffe zurück ins Halfter und sah sich um. Der Raum war verlassen. In dem kleinen Hochdrucktank erwartete sie blaues Schimmern zu sehen, aber dann fiel ihr ein, dass Rubin erwähnt hatte, er hätte das Gift erfolgreich getestet. Sie spähte durch eines der Bullaugen. Nichts. Kein Organismus, kein Leuchten.
    Peak wanderte zwischen den Labortischen und Schränken umher.
    »Hier«, rief er.
    Li eilte zu ihm. Ein Gestell war umgefallen. Mehrere schlanke, torpedoförmige Röhren lagen kreuz und quer übereinander, jede knapp einen Meter lang. Sie hoben die Röhren nacheinander auf. Zwei waren deutlich schwerer als die anderen, und plötzlich sah Li auch die Kennzeichnungen. Rubin hatte sie mit einem wasserfesten Marker auf die Seiten geschrieben.
    »Sal«, sagte sie fasziniert. »Wir halten die neue Weltordnung in Händen.«
    »Schön.« Peak sah sich nervös um. Ein Reagenzglas rollte von einem Tisch und zerbrach mit leisem Klirren. Immer noch dröhnte der Alarm durch das Schiff. »Dann lassen Sie uns die neue Weltordnung schleunigst hier rausbringen.«
    Li lachte laut auf. Sie reichte Peak eine der Röhren, nahm die andere und lief aus dem Labor auf den Gang hinaus.
    »In fünf Minuten werde ich diese Anmaßung der Schöpfung in den Orkus schicken, Sal, darauf können Sie sich verlassen!«
    »Mit wem wollen Sie runtergehen? Glauben Sie, dass Mick noch lebt?«
    »Mir ist scheißegal, ob er lebt.«
    »Ich könnte Sie begleiten.«
    »Danke, Sal, zu großzügig. Was wollen Sie tun? Mir da unten die Ohren voll heulen, weil ich mir erlauben könnte, blauen Schleim zu töten?«
    »Das ist was anderes, und das wissen Sie genau! Es ist ein verdammter Unterschied, ob ...«
    Sie erreichten den Niedergang. Von der anderen Seite näherte sich jemand. Er rannte ihnen entgegen, den Kopf gesenkt.
    »Leon!«
    Anawak schaute auf, erkannte sie und blieb abrupt stehen. Sie waren einander sehr nahe, nur der Niedergang lag zwischen ihnen.
    »Jude. Sal.« Anawak starrte sie an. »Na so was.«
    Na so was? Lächerlich! Der Mann war miserabel darin, sich zu verstellen. Beim ersten Blick in seine Augen hatte Li erkannt, dass Anawak über alles Bescheid wusste.
    »Wo kommen Sie her?«, fragte sie.
    »Ich ... ich wollte die anderen suchen und ...«
    Egal, wie viel er wusste. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Vielleicht suchte er wirklich nur seine Freunde, vielleicht hatte er einen Plan. Es spielte keine Rolle. Anawak stand im Weg.
    Li zog ihre Waffe.
     
     
    Flugdeck
    Crowe war dicht hinter Shankar gewesen, als sie aufs Dach hinausliefen, aber dann hatte man sie aufgehalten.
    »Warten Sie«, sagte jemand in Uniform.
    »Aber ich muss ...«
    »Sie sind in der nächsten Gruppe.«
    Inzwischen hatten bereits zwei der großen Super Stallions das Dach verlassen. Zwei weitere warteten gegenüber der Insel. Sie parkten unmittelbar hintereinander. Shankar drehte sich zu ihr um, während er zusammen mit Soldaten und Zivilisten auf einen der Helikopter zurannte. Das riesige Flugfeld neigte sich immer mehr. So groß war es, dass der Eindruck entstand, nicht das Schiff, sondern die aufgewühlte, schaumbedeckte See habe sich schräg gestellt.
    »Wir sehen uns später!«, rief Shankar. »Du kommst mit dem nächsten Vogel raus.«
    Crowe sah ihm hinterher, wie er die Rampe hinauflief, die unter dem Schwanz des Super Stallion ins Innere führte. Eisiger Wind peitschte ihr ins Gesicht. Wie es aussah, verlief die Evakuierung einigermaßen geordnet. Auch gut. Sie musste sich eben noch gedulden.
    Ihr Blick wanderte umher. Wo waren überhaupt die anderen? Leon, Sigur, Karen ...
    Waren sie schon von Bord?
    Ein beruhigender Gedanke. Hinter Shankar

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