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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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weiterzuleiten. Auch diesmal wimmelte ihn der Generalsekretär wieder ab.
    »Das Staatsoberhaupt möchte nicht gestört werden. Er ist in einer Besprechung mit seinen Generälen.«
    Hassan legte unter wüsten Beschimpfungen auf. Aber er hätte sich keine Sorgen zu machen gebraucht. Längst hatten Aufklärungsflugzeuge die Schiffe der Fünften US-Flotte entdeckt, die, inzwischen begleitet von einem zweiten Flugzeugträgerverband, in Richtung Norden unterwegs waren. Sie hatten auch das britische Atom-U-Boot auftauchen und eine Lenkrakete ohne Sprengkopf nach Süden abfeuern sehen. Und sie hatten diese bedrohliche Entwicklung umgehend an ihren Stützpunkt gemeldet. Das war auch der Grund, weshalb sich das Staatsoberhaupt mit seinen zutiefst beunruhigten Generälen zu einer Krisensitzung zurückgezogen hatte.
    Frustriert und außer sich vor Wut, stürmte Hassan aus seinem Büro. Um sich zu beruhigen, ging er auf die Terrasse hinaus. Die drei Frauen saßen immer noch, ohne ein Wort miteinander gewechselt zu haben, an ihren Tischen.
    »Da kommen drei Wagen auf uns zu«, sagte Tina Langley.
    Hassan schnappte sich das Glas, das sie sich gerade vollgeschenkt hatte, und trank es leer. Dann nahm er das Fernglas, das auf ihrem Tisch lag.
    »Nur zu deiner Information«, bemerkte sie sarkastisch. »Das war mein Glas – und das Fernglas wollte ich auch gerade benutzen.«
    Hassan schenkte ihr keine Beachtung. Er hob das Fernglas und nahm jedes der drei Autos genau in Augenschein. Alle Insassen waren genau zu erkennen. Er knallte das Fernglas auf den Tisch. Einen Augenblick bekam er kein Wort heraus.
    »Im mittleren Wagen sitzt Tweed. Er will das Haus angreifen. Soll er das ruhig mal versuchen. Er ist jetzt schon ein toter Mann.«
    »Das würde ich gern sehen«, bemerkte Tina.
    »Sei doch nicht so brutal«, wurde sie von Karin Berg gerügt.
    »Ich habe mit Hassan gesprochen, nicht mit dir«, keifte Tina zurück.
    »Wir sind alle keine Lämmer«, sagte Simone Carnot ruhig.
    »Du mußt gerade reden«, fuhr ihr Tina über den Mund.
    »Wer schreit, ist meistens im Unrecht«, entgegnete Simone im selben ruhigen Ton.
    »An deiner Stelle würde ich lieber die Klappe halten«, konterte Tina.
    Sie stand auf und ging in den unteren Teil der Terrasse. Hassan folgte ihr, stellte sich an den Rand der Terrasse und hob wieder sein Fernglas. Er konnte noch immer nicht fassen, daß Tweed noch am Leben war.
    Was war aus den Kroaten in Morzach geworden? fragte er sich. Was war mit Big Ben und seinem Killertrupp passiert? Er hatte zwar die schwarze Rauchwolke gesehen, aber nicht, was sich genau abgespielt hatte. Während Hassan noch durch das Fernglas starrte, spürte er, wie sich der Boden unter seinen Füßen zu bewegen begann. Er konnte gerade noch zurückspringen, als sich ein Stück der senkrecht abfallenden Felswand löste. Erschrocken rannte er auf die obere Terrasse, auf die sich auch Tina zurückgezogen hatte, sobald sie gemerkt hatte, was geschah.
    »Was ist das für ein Lärm?« fragte sie. Dann drehte sie sich um und lachte. »Dieser Hubschrauber ist gar nicht abgestürzt. Er kommt zurück.«
    »Wahrscheinlich Touristen«, sagte Hassan gelangweilt. »Es kommen immer wieder mal welche vorbei. Ein Wiener Reisebüro bietet diesen Rundflug zu einem horrenden Preis an.«
    »Wann kriege ich eigentlich mein Fernglas wieder zurück?« wollte Tina wissen.
    »Gleich!«
    Er war wütend, ratlos, unschlüssig. Nur so viel war ihm jetzt schon klar: Wenn er nach Hause zurückkehrte, würde er als erstes dafür sorgen, daß der Generalsekretär einen Unfall hatte – mit tödlichem Ausgang. Er betrachtete Tweeds Erscheinen, auch wenn er noch ein Stück entfernt war, als schlechtes Omen. Außerdem beunruhigte ihn, daß aus der Felswand ein Stück losgebrochen war.
    Als er das als typisches slowakisches Haus getarnte Hauptquartier hatte bauen lassen, hatte er dafür eigens Maurer aus seiner Heimat einfliegen lassen. Sie hatten wesentlich schneller gearbeitet, als das europäische Handwerker getan hätten. Allerdings hatte er auch auf Architekten aus seiner Heimat zurückgegriffen, und nun kamen ihm erste Bedenken, ob sie wirklich so gut gewesen waren.
    Tina blieb am Rand der Terrasse stehen, direkt über dem unteren Teil. Sie wollte möglichst weit weg von den anderen Frauen sein, möglichst weit weg von Hassan, der keine Manieren hatte. Sie war wütend, daß er sich, ohne zu fragen, erst ihr Glas und dann auch ihr Fernglas genommen hatte.
    Irgend etwas

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