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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Aufforderung an Vitorelli, endlich mit dem Gefuchtel aufzuhören und die Sache hinter sich zu bringen.
    Sein Chef grinste und nickte ebenfalls. Sie machten sich an die Arbeit.
    Vorsichtig verteilten sie die mit Drähten verbundenen Bomben unter dem Haus.
    Vitorelli, der schlanker war als Mario, kroch ganz nach hinten, wo der Abstand zwischen Boden und Decke immer kleiner wurde. Unter dem Eingang wurde der Platz schließlich so knapp, daß Vitorelli kaum mehr durchkam. Kaum hatte er die letzte Bombe angebracht, merkte er, daß er festsaß. In der Hoffnung, Mario würde merken, daß er eingeklemmt war, winkte er mit der Hand.
    Und dann spürte er auch schon, wie Mario ihn an den Fußgelenken packte und vorsichtig nach hinten zog. Jetzt mußte er nur noch den ferngesteuerten Zünder an dem Kabel anbringen, das die Bomben miteinander verband. Er vergewisserte sich kurz, ob die Luft rein war. Dann nahm er den schwarzen Kasten, zog die Antenne heraus und plazierte ihn an der Ostecke des Hauses. Es war kein Zufall, daß die Antenne die gleiche Farbe hatte wie die Hauswand, an der sie hochragte.
    Jetzt mußten sie auf demselben Weg, den sie gekommen waren, wieder zurück. Als Vitorelli aus der relativen Kühle unter dem Haus hervorkroch, erschien ihm die Hitze im ersten Moment fast unerträglich. Aber er biß die Zähne zusammen und kroch auf den ersten Felsen zu.
    Diesmal schien alles doppelt so lange zu dauern wie auf dem Hinweg. Nur unter Aufbietung seiner ganzen Willenskraft schaffte es Vitorelli, nicht schneller zu kriechen.
    Der Boden war glühend heiß, und inzwischen befanden sich beide Männer am Rand der Erschöpfung. Aber Vitorelli zwang sich weiterzukriechen. Seine schweißdurchnäßten Kleider waren staubverkrustet, und sein Kopf schmerzte so heftig, als drohte er jeden Augenblick zu zerspringen.
    Doch schließlich erreichten sie den Pfad, auf dem sie den Berg heraufgekommen waren. Erschöpft blieben sie ein paar Minuten liegen, um wieder zu Atem zu kommen.
    Dann lachte Vitorelli und sagte:
    »He, nicht einschlafen, Mario. Wir müssen noch zurück zum Hubschrauber.«
    Mühsam stiegen sie den Berg hinunter. Als sie den Hubschrauber erreichten, öffnete Vitorelli die Tür der Kanzel, kletterte hinein und setzte sich auf den Copilotensitz.
    Dann holte er die Fern-Steuerung hinter dem Sitz hervor und zog die Antenne heraus. Sobald er auf den Knopf drückte, würde ein Funksignal an den Empfänger unter dem Haus geschickt, der alle Bomben gleichzeitig zündete.
    »Dann mal los«, sagte er zu Mario, der neben ihm Platz genommen hatte.
    Erst setzte sich der Hauptrotor langsam in Bewegung, dann der kleinere Heckrotor, mit dem der Hubschrauber gesteuert wurde. Schließlich hob der Sikorsky ab und begann zu steigen.

47
    Die drei Autos kamen immer weiter auf die slowakische Grenze zu. Am Steuer des mittleren saß jetzt Paula, mit Tweed auf dem Beifahrersitz. Newman hatte seine Smith & Wesson in der Hand und spähte vom Rücksitz aufmerksam auf die Felder am Straßenrand hinaus, ob dort irgend etwas auf einen weiteren Hinterhalt hindeutete.
    »Ich glaube nicht, daß jetzt noch etwas passiert, Bob«, sagte Tweed, der sehr genau wußte, was in Newman vorging. »Hassan hat sein Pulver verschossen.«
    »Allseits bereit. Das alte Pfadfindermotto«, entgegnete Newman. »Wenn es um die eigene Sicherheit geht, ist es immer gefährlich, sich auf Vermutungen zu stützen.«
    »Da haben Sie allerdings recht«, gab Tweed zu.
    Inzwischen war es so heiß, daß die Luft über der Fahrbahn zu flimmern begann. Um die Augen vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen, hatte Paula die Sonnenblende nach unten geklappt.
    »Heute ist es, glaube ich, noch heißer als letztes Mal«, sagte sie. »Und diese Ebene scheint überhaupt kein Ende zu nehmen.«
    »Hier sind die Horden des Dschingis Khan auf ihren kleinen, wendigen Pferden über Europa hereingebrochen«, bemerkte Tweed. »Das heißt, eigentlich war es sein Nachfolger Ogdai, der bis Liegnitz in Deutschland vordrang, nur wenige hundert Kilometer vom Ärmelkanal entfernt. Erst dort konnte er schließlich von einem vereinten europäischen Heer geschlagen werden. Was schon einmal passiert ist, könnte wieder passieren – und diesmal sogar mit Erfolg.«
    »Sie machen einem ja richtig angst«, sagte Paula. »Was wohl Hassan gerade treibt?«
    In dem Moment, in dem sie das sagte, versuchte Hassan gerade verzweifelt, die Informationen, die er vor kurzem erhalten hatte, an das Staatsoberhaupt

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