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Der schwarze Schwan von Scheckenstein

Der schwarze Schwan von Scheckenstein

Titel: Der schwarze Schwan von Scheckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Ritterschaft. Stephans Pulsschlag zog an. Gleich würde er wieder im Mittelpunkt stehen. Unter diesen Umständen konnte er nicht länger schweigen. Das war klar. Dampfwalze dämmerte wohl auch ein Zusammenhang mit dem Auto auf dem Feldweg. Er bekam seinen Karpfenblick.
    „Was uns betrifft“, sprach der Rex weiter, „darf ich wohl voraussetzen, daß niemand etwas damit zu tun hat. Giftstoffe dieser Art werden in der Industrie verwendet und sind uns nicht zugänglich. Das hat auch Bürgermeister Kress eingesehen…Wir wollen versuchen, der Polizei bei der Aufdeckung dieses schweren Umweltvergehens behilflich zu sein. Wer irgend etwas weiß oder beobachtet hat, das vielleicht einen Anhaltspunkt geben könnte, soll es jetzt sagen. Denkt mal nach! Auch wenn ihr keinen Zusammenhang seht.“ Er machte eine Pause und schaute in die Runde.
    Armin hob die Hand. „Ich hab gestern auf dem Uferweg eine Frau gesehen, mit einem Kinderwagen. Es war aber kein Kind drin.“
    Wie meistens war es Mücke, der am schnellsten dachte. „Vorgestern war besser.“
    „Sicher“, meinte der Rex. „Trotzdem wollen wir das festhalten. Hat noch jemand was beobachtet?“
    Ich muß Dampfwalze zuvorkommen, unbedingt! hämmerte es in Stephans Kopf. Er hob die Hand. „In der Nacht nach dem Duftangriff war ich drunten am Steg auf Wache. Von Mitternacht bis eins. Da hab ich Geräusche gehört. Ungefähr dort, wo der Feldweg herunterkommt. Es klang, als ob etwas gerollt wird. Ich bin hingeschlichen, weil ich dachte, es könnten die Mädchen sein oder jemand von uns, der einen Streich macht…“ Seine Stimme wackelte, er mußte Luft holen. Mann, o Mann! schoß es ihm durch den Kopf. Wie halt ich nur Beatrix raus?
    „Und wie geht es weiter?“ fragte der Rex. Die Unterbrechung verschaffte Stephan eine kleine Verschnaufpause. „Ich…ich hab einen Bogen gemacht, damit man mich nicht erwischt“, fuhr Stephan fort. „Weiter oben stand auf dem Feldweg ein Wagen. Von dort sind zwei Männer an mir vorbeigekommen. Sie haben etwas gerollt und geflüstert. ,Wie viele sind’s noch?’ hat der eine gefragt. ,Acht oder zehn!’ hat der andere gesagt, und der erste hat gemeint, dann würden sie aber einen trinken gehen. Und geraucht haben sie. Irgendeinen süßlichen Tabak. Ich hab’s gerochen.“
    Weiter reichte der Atem nicht. Ausgiebig rieb sich Stephan die Augen und versuchte seinen Pulsschlag zu beruhigen. Es war totenstill. Zu dieser Ungeheuerlichkeit, die sie da vernommen hatten, fiel selbst Mücke nichts ein.
    „Und?“ fragte der Rex nach einer Ewigkeit. „Hast du beobachtet, wie die beiden Männer etwas in den See warfen?“
    „Nur gehört.“ Stephan keuchte. „Es hat auch mal gluck! gluck! gemacht, als ob jemand was reinleert…“
    „Interessant“, brummte Dampfwalze.
    „Weiter!“ drängte der Rex.
    „Was für ein Auto war’s?“ fragte Andi.
    „Ein… ein Lieferwagen“, Stephan konnte nur noch hauchen, „mit Neustädter Nummer. Es…es war sehr dunkel…“ Weiter kam er nicht.
    „Ich hab’s wegfahren hören, wie ich Stephan abgelöst hab!“ trumpfte Dampfwalze auf. „Muß aber irgendwas mit dem Motor gewesen sein. Er hat immer wieder aufgehört.“
    Ein Glück! Stephan atmete tief. Ohne es zu ahnen, hatte der Muskelprotz ihn gerettet. Stephan hätte nicht mehr gewußt, wie er Beatrix raushalten sollte.
    „Ich hab ihn gefragt, was das gewesen sei.“ Mit Karpfenblick fuhr er genüßlich fort: „Da hat er gesagt:, Vermutlich ein Auto.’ Sonst sei nichts losgewesen.“
    Ritter murrten, die Atmosphäre wurde gereizt. Ernst sah der Rex Stephan an. „Warum hast du ihm nichts gesagt?“
    Jetzt ist es aus! dachte der und hielt den Blick, unfähig, sofort zu antworten. Der Rex wurde ungeduldig, er wandte sich an Dampfwalze.
    „Und du? Was hast du unternommen?“
    Dampfwalze bekam wieder seinen Karpfenblick, starrte den Rex an, dann seinen Wachvorgänger und wieder den Rex.
    Da fiel Stephan etwas ein. „Wir konnten doch unseren Wachposten nicht verlassen. Nachdem es nicht die Mädchen waren, ging uns das nichts an.“
    Dampfwalzes mächtiger Brustkasten hob sich. „Genau! Sonst hätten die ja inzwischen landen können.“
„Aber, Stephan!“ rügte der Rex in ruhigem Ton. „Wenn da Fremde was in den See kippen, noch dazu bei unserem Steg, hättest du mir das sagen sollen. Findest du nicht?“
    „Auf jeden Fall“, bemerkte Beni.
Stephan zog die Schultern hoch. „Hier werden doch immer Sachen abgeladen, und jedesmal meint

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