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Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition)

Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition)

Titel: Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Waters
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Richtung seiner Männer stieß. Erstaunlich flink schwang er sich auf sein Pferd. Seine Leute hoben Caitlín ihm entgegen; er packte sie und setzte sie vor sich in den Sattel.
    »Fort, Männer!«, befahl er. Das Tier bäumte sich auf, als er ihm die Sporen gab. Caitlín wehrte sich, doch er hielt sie fest.
    Alles war so schnell geschehen, dass Njal in der gleichen Zeit nicht mehr hatte tun können, als Sif sacht auf den Boden gleiten zu lassen.
    Er griff sich Caitlíns Schwert und folgte Éamonn. Hinter ihm wurde sein Schlachtgeschrei aus Hunderten von Kehlen erwidert.
    Niemand anderer als der Herse ritt an die Flanke von Éamonns Pferd. Mit seiner Faust holte er aus und donnerte sie Éamonn ins Gesicht. Scheinbar ohne jede Mühe gelang es ihm, Caitlín zu sich aufs Pferd zu ziehen, während Éamonn zu Boden fiel und regungslos liegen blieb.
    Eirik lachte über das ganze bärtige Gesicht. »Ich wollte genauso wie du Rache üben, und weißt du auch, wofür, Ire? Hierfür.« Er klopfte sich gegen die Augenklappe.

Epilog
    D ie Torflügel der Palisade öffneten sich. Njal ritt auf seinem schwarzen Hengst hindurch. Trotz des Regens, der den Himmel in einen Schild aus hellem Grau verwandelte, trug er nur ein Hemd und darüber ein ärmelloses Lederwams, das er nicht einmal verschnürt hatte. Seine Haare, die er wie üblich mit seinem Silberband zurückgebunden hatte, hingen nass herab. Er brachte den Duft nach der See mit sich. Ob er am Hafen gewesen war? An einem Schiff gearbeitet hatte? Oder war er vergebens auf der Jagd gewesen, hatte mit räuberischen Piraten gekämpft oder im Farbauti seine Lust nach einem Kampf gestillt?
    Caitlín blieb stehen und genoss es, den Augenblick hinauszuzögern, da er sie erblickte und vom Pferd sprang, um sie in die Arme zu schließen. An seiner Seite hätte sie überall dabei sein wollen.
    Irgendwo in diesem Traum tauchten auch Männer auf, die ihn verfolgten, ihm nach dem Leben trachteten. Doch es schien, als habe sich ihre Seele entschlossen, die Erinnerung an die Schlacht in tiefste Tiefen zu verbannen. Oh, es gab so viele schreckliche Erinnerungen, die blieben, so viele Träume, die sie noch heimsuchen würden.
    Denk nicht daran. Es ist vorbei. Vorbei .
    Langsam öffnete Caitlín die Lider. Über sich erblickte sie eine niedrige Decke, zwischen deren Holzbalken duftendes Stroh hing. Durch den kleinen Fensterladen, der halb geöffnet war, drangen die Geräusche des geschäftigen Thrymheimrs herein. Ein Sonnenstrahl fiel ins Innere, Gold blitzte auf.
    Caitlín fuhr auf, bevor sie sich mit einem erleichterten Auflachen wieder in die Felle sinken ließ. Nein, dies war nicht Thorirs Kammer, nicht sein Gold. Sie war in Njals Reich.
    Am vorigen Abend waren sie todmüde hier heraufgegangen. Hatten sich gegenseitig entkleidet, den Schweiß und das fremde Blut von den Leibern gewaschen, waren in die von heißen Steinen gewärmten Felle gekrochen … und erschöpft eingeschlafen.
    Sie rollte sich auf die Seite. Njal, nackt wie sie, lag auf dem Rücken und atmete entspannt. Den Sklavenreif hatte ihm Haukr sofort nach der Schlacht abgenommen; nur noch ein rötlicher Streifen erinnerte daran, dass er ihn getragen hatte. Versonnen betrachtete Caitlín sein vollkommenes Profil, seine Lider, stellte sich das tiefe Blau seiner Augen vor, mit denen er sie bald wieder ansehen würde. Behutsam ergriff sie eine seiner schwarzen Strähnen und ließ sie durch die Finger gleiten.
    Noch behutsamer neigte sie sich über ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.
    Merkt er wirklich nichts davon?
    Kaum hatte sie es gedacht, schnellten seine Hände hoch, packten ihren Kopf und zwangen ihn zu sich herunter. Dieses Mal war es kein Hauch eines Kusses. Er wollte sie erobern, sie besitzen. Doch sie kam ihm zuvor, indem sie rasch ein Bein über seinen Körper schwang. Schon spürte sie seine Männlichkeit an ihrer pochenden Scham. Sie berührte ihn ehrfürchtig, streichelte ihn, bis er sich nicht mehr zurückhalten konnte. Mit einem Keuchen drang er in sie ein, nahm sie, als würde es nur diesen einen Moment geben. Sie erhob sich, ließ eine Hand auf seiner Brust verweilen und ritt ihn genussvoll. Vor Lust stieß sie kleine, spitze Schreie aus. Sie fanden einen gemeinsamen Rhythmus, erst langsam, um sich gegenseitig zu spüren, dann immer schneller und schneller, bis sie sich beide in einer Welt glaubten, die nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Sein Höhepunkt kam schnell und heftig, und sie folgte ihm.

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