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Der Seelenfänger

Titel: Der Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß von den fünfzehn wichtigsten Fernsehgemeinden elf sich bereit erklärt haben, bei unserem Kreuzzug mitzuarbeiten. Von den Evangelisten dieser Gemeinden werden fünf am Tage des Kreuzzugs hier bei uns auf der Bühne erscheinen, die anderen schicken uns Video-Bänder, weil sie andere Verpflichtungen haben und nicht persönlich anwesend sein können. Mit einunddreißig großen Stadien, Hallen und Theatern haben wir Verträge für unseren Kreuzzug geschlossen. Auf diese Weise können wir ein Live-Publikum von über zwei Millionen Menschen versammeln. Im Durchschnitt werden fünf Dollar Eintritt verlangt, von denen wir vierzig Prozent erhalten. Also können wir aus dieser Quelle mit über vier Millionen Dollar rechnen. In unseren Tochtergemeinden wird natürlich kein Eintritt verlangt. Aber es interessieren sich, über den Kreis unserer ständigen Partner hinaus, noch zahlreiche andere Fernsehstationen für die Übertragungsrechte des Kreuzzugs. Wir werden nicht in allen Fallen mit direkten Zahlungen rechnen können, weil zum Teil auch Gegengeschäfte geplant sind, aber aufgrund der jetzigen Verhandlungsergebnisse glaube ich sagen zu können, daß wir aus dieser Quelle mindestens zehn Millionen Dollar einnehmen werden. Außerdem liegen auch Angebote von Rundfunkstationen vor, die den Kreuzzug mitschneiden und in Lizenz übernehmen wollen. Einige Anfragen kommen sogar aus dem Ausland, und ich rechne mit einer weiteren Million aus diesem Verwertungsbereich. Bei alledem ist das Spendenaufkommen aufgrund der Sendungen noch gar nicht mit berücksichtigt. Wir können mit bis zu vierzig Millionen Zuschauern rechnen, und ich brauche Ihnen ja nicht zu erklären, daß ein durchschnittlicher Kollektenerfolg von einem Dollar pro Zuschauer durchaus im Rahmen des Möglichen liegt. Beim Veranstaltungskomitee liegen über sechshundert Zusagen von prominenten Politikern vor, die hier in Churchland an unserem Kreuzzug teilnehmen wollen. Inzwischen hat auch der Programmausschuß mit der Arbeit begonnen, und wir erwarten innerhalb der nächsten Wochen eine genaue Aufteilung der Sendezeit für die einzelnen Redner, Sänger und Showmaster.« Als sich Sorensen setzte, wurde Beifall geklatscht.
    Preacher stand auf. »Im Namen unserer Kirche möchte ich Dr. Sorensen, Dr. Ryker und allen anderen Mitarbeitern in den zuständigen Ausschüssen sehr herzlich für ihre großartige, uneigennützige Tätigkeit danken. Ich glaube, Dr. Sorensens Bericht hat gezeigt, daß unser Kreuzzug für Christus ein großer Erfolg werden wird.« Er zögerte einen Moment. »Wenn keine weiteren Fragen mehr vorliegen, schlage ich vor, daß wir die heutige Sitzung beenden.«
    Preacher schob seine Papiere zurück in die Mappe und wollte gerade aufstehen, als Randle ihn fragte: »Hast du noch einen Augenblick Zeit?«
    Preacher sah sich um. Die ersten Vorstandsmitglieder hatten den Raum schon verlassen, aber Randle, Richard Craig, Mrs. Lacey und die beiden stellvertretenden Pastoren waren geblieben. »Ja, natürlich«, sagte Preacher und setzte sich wieder.
    Randle nickte in Richtung Ausgang, und Ryker sprang auf, um die Türe zu schließen, und setzte sich wieder. Randle starrte Preacher sekundenlang an. Als er schließlich zu sprechen begann, mischten sich in seiner Stimme Triumph und Entrüstung: »Dr. Talbot, wir sind im Besitz von gewissen Informationen, die es äußerst fragwürdig erscheinen lassen, ob Sie und Ihr Stellvertreter, Reverend Washington, noch weiter von Nutzen für diese Kirche sein können. Genauer gesagt: Wir besitzen Informationen, die uns davon überzeugt haben, daß Sie und Ihr. Komplize dieser Kirche außerordentlichen Schaden zufügen würden, wenn Sie noch länger im Amt blieben. Informationen, die unsere Kirche vernichten würden, wenn sie der Öffentlichkeit bekannt werden sollten. Informationen, die alle bisherige Arbeit und all unsere Bemühungen, dem amerikanischen Volk das Wort Gottes zu bringen, unweigerlich zunichte machen würden, wenn sie in falsche Hände gerieten.«
    Preachers Stimme war vollkommen ruhig.
    »Ich nehme an, Sie können diese Informationen hier vorlegen?«
    »Natürlich«, sagte Randle. Er öffnete seine Mappe und gab Ryker einen Bericht, den dieser zu Preacher hinüberschob, ohne auch nur auf das Deckblatt zu blicken.
    Preacher schlug den Schnellhefter auf und fand den Namen einer bekannten Detektei. Der Bericht beschäftigte sich mit Reverend Joseph Washington alias Ali

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