Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)
gerichtete wurde, saßen die Krieger beieinander.
Rainhardt und Leon, sowie die zwei anderen berittenen Recken, die dem Hauptmann im Range folgten.
Die anderen Neun saßen an einem anderen Tisch und freuten sich an der steigenden Wärme und dem Wein, der ihnen aufgetischt wurde. Sie aßen und tranken und waren in ihrer eigenen, kleinen Welt, wie es schien.
Die vier Führer saßen beieinander und tauschten sich aus. Leonhardt erzählte Rainhardt von unserem Leben in den letzten Wochen und von der Flucht über Lindburg, Lurdendorp und Truhtesdorf nach Aldinroide und zurück nach Wanda.
Kuntz blieb dem Tisch fern, obwohl es ihm als Vogt des Hoffs zugestanden hätte am Gespräch teilzunehmen.
Vielleicht meinte er, er könne dem Austausch nichts zusteuern, was von Bedeutung war, womit er sicherlich rechtens war. Aber es sah seiner Art nicht sonderlich ähnlich, sich nicht bedeutend und wichtig zu geben, wenn er es konnte.
Die Sonne war lange schon untergegangen und die Vier saßen noch am Tisch, als die Feuer langsam niederbrannten. Ich blieb ihnen fern, jedoch beobachtete ich sie.
Manches Mal erhob einer die Stimme und ich vernahm Fetzen des Gespräches.
‚Unglaublich‘, hieß es mehrfach und ebenso vernahm ich die Worte ‚Blasphemie‘ und auch ‚Bären aufbinden‘ des Öfteren. Einzig die Aufwallungen von Lachen und das Klopfen von Schultern, verrieten mir, dass sich die Männer nicht gegenseitig an die Gurgel gehen würden, denn der Ton den sie anschlugen, war bisweilen alles andere als gemütlich.
Ihre Gesten, die mehrmals den Bewegungen in einem Kampf glichen, die fragenden Gesichter und der hilflose Blick, mit dem Leonhardt dreinschaute, als er versuchte zu schildern was uns widerfuhr, sagten mir, dass hier niemand überzeugt werden würde.
Nicht an diesem Abend.
Sie blieben zusammen, bis die Sonne ihr Licht dem eigenen Aufgehen voraussandte.
Ich war schon lange in der Laudes, als die vier Männer sich daran machten ihre Köpfe in die Wasserfässer zu stecken, um die Müdigkeit aus ihren Körpern zu treiben.
Die neun Pikeniere, die mit den drei Führern kamen, lagen noch auf ihren Strohsäcken in den Zelten, die man ihnen zugewiesen hatte, als Befehle in einem rauen Ton sie dazu bewegten sich zu erheben.
Ewald und Christian hießen die beiden Oberen des Trupps und sie trieben die Männer aus den Zelten, wie es Rainhardt angeordnet hatte.
Während Leon und Rainhardt auf dem großen Turm des Hoffs standen und der Hergendorfer dem Bergischen erklärte, wo welches Gehöft, Dorf oder Weilerchen lag, trieben die beiden Unterführer die Männer durch den Hof.
Leben kam in den Hoff und die Sonne reckte ihren Rand über die Gipfel die östlich von Wanda lagen.
Die Wälder fransten das Licht und den Himmel aus und alles schien uns friedlich an diesem Morgen.
Leonhardt führte seinen neuen Kameraden zurück in den großen Saal, wo sie sich weiter unterhielten.
Mit nunmehr klarem und kaltem Kopf, fiel ihnen das leichter.
Bis Elisabeth das Essengerichtet hatte, was die wenigen Diener und Dienerinnen, die Wanda noch geblieben waren auftrugen, ertüchtigten sich die Kämpfer im Hof und schwangen ihre Piken. Ihre roten Gesichter, die nicht nur von der morgendlichen Kälte herrührten, zeigten keine Furcht oder Sorge.
Sie kannten zu dieser Stunde den Feind auch noch nicht.
In der ungeheizten Halle saßen wir zusammen, und aßen das erste Mahl des Tages. Die Sonne stand schon weit am Himmel und wir schwatzten oder lachten sogar.
Die Männer das Grafen von Berg saßen beieinander und ihr Tisch war der lauteste von allen.
Bis die Glocke schlug.“
Ellie zuckte bei diesen Worten zusammen. Ihr war fast so, als hätte sie den Klang der Glocke im Ohr.
Als könne sie die Gefahr spüren, vor der das dröhnende Metall der Glocke warnte.
Sie spürte, wie ihr Blutdruck den plötzlichen Angsteinfall quittierte und sie atmete heftiger.
Sie musste sich erst etwas beruhigen, um weiterlesen zu können.,
Wieder wanderte sie im Zimmer umher, und wieder kühlte sie ihre Augen.
Sie nahm Platz auf dem Bett und atmete und atmete und atmete.
Minuten des Luftholens später, beruhigten sich ihr Körper und auch Geist wieder.
Sie dachte noch kurz darüber nach, wie seltsam ihre Reaktion auf das Gelesene war und gab sich sogleich wieder daran, den weiteren Verlauf in Wanda zu erfahren.
„Der bronzene Klang drang uns durch Mark und Bein. Wild und hektisch wurde die Glocke geschlagen, unmelodisch und voller Angst.
Es war nicht die rhythmische Art
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