Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)
einen Kilometer von seinem Haus entfernten Stelle, an der sich seine Lieblingsstute in einem Sumpfloch in einem Stacheldraht verfangen hatte. Er berichtete, als er nach unten gegangen sei, habe er »genau gewusst, wo die Stute war und was passiert war«, weil er es »vor seinem geistigen Auge« hatte sehen können. [124]
Dagmar Bruns-Jensen aus Mühlenhaus in Deutschland schrieb: »Vor ein paar Monaten wachte ich nachts auf und sah in einem Zustand zwischen Schlaf und Wachheit meine Stute Kenia, die sich nicht bewegen konnte, weil die Decke um ihre Füße gewickelt war. Erst wollte ich wieder einschlafen, doch das klappte nicht. Das Bild von Kenia stand immer wieder vor mir. Also beschloss ich, hinunter in den Stall zu gehen – und tatsächlich stand Kenia da, und ihre Füße hatten sich in einer Decke verfangen.«
Manchmal reagieren Menschen auf Tiere in Not, die sie nicht einmal kennen. Lucy Crips beispielsweise war gebeten worden, die Katze ihrer Nachbarin zu füttern, als diese im Urlaub war. Am ersten Tag war sie unruhig, als sie das Haus der Nachbarin verließ. Am zweiten Tag wurde ihre Unruhe stärker, und als sie ums Haus herumging, entdeckte sie einen Käfig mit zwei verzweifelten Kaninchen, die seit mehreren Tagen kein Futter oder Wasser mehr bekommen hatten. »Ich habe keine Ahnung, wie es diesen Tieren gelang, ihre Notsignale auszusenden«, meinte Mrs Crips.
Menschen, die mit Tieren kommunizieren
Über diese Kommunikationen zwischen Haustieren und ihren Besitzern hinaus gibt es eine lange Tradition der Kommunikation mit Tieren durch Schamanen in Stammesgesellschaften. Eine der Kräfte, die Yogis in Indien erlangten, soll das Verstehen der Signale aller Arten von Tieren gewesen sein. Einige der freundlichsten christlichen Heiligen wie Franz von Assisi und der heilige Cuthbert sollen mit Tieren kommuniziert und ihre Sprache verstanden haben. Und wie immer gibt es Tierhalter und -trainer, die auf außergewöhnliche Weise auf ihre Tiere »eingestimmt« sind und zu wissen scheinen, was sie gerade fühlen. Und Geschichten wie die von Dr. Doolittle und anderen fiktiven Gestalten sprechen unsere Phantasie zutiefst an.
Es gibt auch Menschen, die ihren Lebensunterhalt als »Tierkommunikatoren« verdienen – sie behaupten, sie könnten telepathisch erfassen, was die Haustiere anderer Menschen denken und fühlen. Einige dieser Kommunikatoren bieten ihre Dienste und ihren Rat gegen ein Honorar an, entweder persönlich oder übers Telefon.
Angesichts der schamanischen Kommunikation mit Tieren, der telepathischen Erlebnisse von Haustierhaltern mit ihren Tieren und des bemerkenswerten Einfühlungsvermögens mancher Menschen gegenüber Tieren räume ich gerne ein, dass manche Tierkommunikatoren vielleicht durchaus über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, selbst wenn diese normalerweise nicht wissenschaftlichen Tests standhalten. Allerdings können viele dieser sogenannten Tierkommunikationen, besonders wenn sie um des Profits willen vorgenommen werden, eher eine Projektion der Gedanken des Kommunikators als echte Fälle von Telepathie sein.
Tierkommunikatoren sind sich über dieses Problem durchaus im Klaren. Penelope Smith aus Point Reyes in Kalifornien, die Hunderte von Menschen in ihren Seminaren in »inter-species telepathic communication«, also in telepathischer Kommunikation zwischen den Arten ausbildet, hat erlebt, wie Menschen »ihre Kommunikationsfähigkeiten mit ihren eigenen Problemen oder emotionalen Schwächen verwechseln«. Sie hat einen ethischen Kodex für telepathische Kommunikationen zwischen den Arten aufgestellt, der die folgende Passage enthält: »Wir sind uns darüber im Klaren, dass die telepathische Kommunikation durch unsere unerfüllten Emotionen, unsere kritischen Urteile oder unsere fehlende Liebe uns selbst und anderen gegenüber getrübt oder überlagert werden kann.« [125]
Professionelle Tierkommunikatoren sind oft bereit, Informationen über die Gefühle von Tieren und sogar über deren früheres Leben von sich zu geben, und sie können durchaus eine wertvolle Rolle bei der Beratung der Tierhalter spielen. Aber andererseits weigern sie sich oft auch, Informationen zu liefern, die sich sofort verifizieren lassen. In seinem Buch Communicating with Animals schildert der erfahrene Reporter Arthur Myers [126] , wie er viele Kommunikatoren interviewte, um zu erfahren, ob sie beim Auffinden verschwundener Tiere mit Hilfe der Telepathie Erfolg gehabt hätten. Die meisten
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