Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)
mentale Einflüsse nur schwer von unbewussten Körpersignalen wie zum Beispiel leichten Veränderungen in der Muskelspannung unterscheiden. »Wenn man ein sehr gut geschultes Pferd reitet oder ein Pferd, das einen wirklich sehr gut kennt, ist man versucht zu glauben, das Pferd empfange telepathische Botschaften. Doch vielleicht sind es einfach bloß unmerkliche Bewegungen des Reiters, die vom Pferd interpretiert werden und nach denen es sich richtet.« (Marthe Kiley-Worthington) [120]
Einer der wenigen Menschen, die Experimente im Hinblick auf die mentale Kommunikation mit Pferden durchgeführt haben, war Harry Blake, ein britischer Pferdetrainer, der für seine Methode des »Zähmens« von Pferden berühmt war. Er stellte, im Gegensatz zum konventionellen »Zureiten«, eine Empathie mit dem Pferd her und vermochte Pferde oft bemerkenswert rasch und effizient zu dressieren. Seine Methode hatte etwas mit dem »Pferdeflüstern« und anderen Verfahren des amerikanischen Pferdetrainers Monty Roberts gemein. [121] In einer Reihe von Experimenten mit einem Hengst namens Cork Beg brachte Blake diesem zuerst bei, zu einem von zwei etwa zehn Meter auseinanderstehenden Futtereimern zu gehen, wobei er ihn »bloß mit Hilfe von Telepathie« genau zu dem einen führte, der sein Frühstück enthielt, und nicht zu dem andern, der leer war. »Schon nach ein paar Tagen ging er direkt zu dem Eimer, zu dem ich ihn hinsteuerte, und das zog ich etwa zwei Wochen lang durch.« Bei den folgenden Tests bot er dem Pferd zwei Eimer an, die gleich viel Futter enthielten. An den ersten vier Morgen dirigierte er es abwechselnd zum linken beziehungsweise zum rechten Eimer, dann vier Morgen lang zum linken Gefäß.
»Am neunten Morgen kam das schwierigste Experiment. Vier Morgen hintereinander hatte er sein Frühstück aus dem Gefäß links geholt, und am neunten Morgen wollte ich, dass er zum rechten Behälter wechselte. Zu meiner großen Erleichterung begab er sich schnurstracks zu ihm hin. Nachdem er das erfolgreich absolviert hatte, musste er sein Futter am zehnten Morgen erneut aus dem rechten, am Elften aus dem linken und am zwölften Morgen wieder aus dem rechten Eimer holen. Jeden Morgen ging er direkt zum richtigen Behälter.« [122]
Da das Pferd Harry Blake sehen konnte, lassen sich subtile sichtbare Hinweise, so wie sie der Schlaue Hans aufgeschnappt hat, unmöglich ausschließen. Aber Harry Blake führte andere Experimente zur Telepathie von Pferd zu Pferd durch, wobei die Tiere in getrennten Gebäuden ohne Sichtkontakt zueinander gehalten wurden, und diese Experimente schließen offenbar derartige Hinweise von Blake selbst oder von dem anderen Pferd aus. Diese Experimente werden im neunten Kapitel eingehend erörtert.
Kommunikation in beiden Richtungen
Falls unsichtbare Bande zwischen Tieren und Menschen existieren, wäre es überraschend, wenn sie nur in einer Richtung eine Kommunikation zuließen. Ich habe über 2000 Berichte über anscheinend telepathische oder übersinnliche Einflüsse von Besitzern auf ihre Haustiere bekommen sowie 371 Fallgeschichten, in denen der Einfluss in der anderen Richtung zu wirken scheint. Offenbar sind Menschen viel weniger empfänglich für diese Einflüsse als ihre Tiere, oder sie achten kaum darauf. Dennoch sind 371 Fälle eine ganze Menge, und vermutlich haben viele Menschen, die mir nicht geschrieben haben, ähnliche Erlebnisse gehabt. 37 von diesen 371 Geschichten handeln von Todesfällen oder Unfällen an fernen Orten. Davon war bereits im sechsten Kapitel die Rede. In den meisten anderen Fällen geht es um stumme Hilferufe. Sie stammen überwiegend von Katzen.
Katzen, die Menschen rufen
Katzen verfügen anscheinend über eine besondere Begabung, das, was sie haben wollen, von ihren Besitzern durch subtile Mittel zu bekommen. Manche Menschen sind überzeugt, dass Katzen sie telepathisch beeinflussen können. Am häufigsten geschieht dies, wenn die Katze draußen ist und hereingelassen werden will. Hier ein Beispiel von Sonya Porter aus Woking in Surrey:
»Mein Mann David hat bald entdeckt, dass er wusste, wann Suzie draußen im Garten war und hereinkommen wollte. Zum ersten Mal ist das an einem Sonntagmorgen passiert, als wir im Bett waren und Zeitung lasen. Plötzlich sagte David: ›Suzie will reinkommen‹, stieg aus dem Bett und zog die Schlafzimmervorhänge auf – und da saß Suzie auf dem Torpfosten und starrte konzentriert auf das Schlafzimmerfenster. Danach fand ich es ganz normal,
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