Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)
dass David zur Haustür oder zur Hintertür ging, um Suzie reinzulassen, obwohl ich sie nie schreien oder an der Tür kratzen hörte. David sagte einfach, sie ›rufe‹ ihn.«
Manche Katzenbesitzer wissen nicht nur, wenn eine Katze hereinkommen will, sondern auch, welche von mehreren Katzen sie stumm ruft. Laura Meursing, die auf einem großen Grundstück in Belgien lebte, hielt sechs Katzen: »Die Katzen waren oft draußen, aber ich hab es jedes Mal gespürt, wenn eine der Katzen hereinwollte und auch, welche es war.« Und ein französischer Kater namens Minet ruft seine Besitzerin telepathisch, selbst wenn sie schläft. Madame G. Woutisseth aus Vanves in Frankreich schickte uns diesen Bericht:
»Ich weiß plötzlich, dass er hinter der Tür ist, weil sich sein Bild – die Haltung, in der ich ihn vorfinden werde – mir einprägt, ja, mich, wenn’s sein muss, sogar aufweckt. Da ertönt kein Ruf, kein Miauen oder ein anderes Zeichen. Alles spielt sich in völliger Stille ab.«
Einige Hundebesitzer haben ganz ähnliche Erlebnisse gehabt, wie zum Beispiel Lydia Arndt aus Riverside in Kalifornien:
»Nehmen wir einmal an, eine meiner Dänischen Doggen ist draußen, wenn sie dann reinwill, ›zwingt‹ sie mich mit ihrem Willen, zur Haustür zu kommen. Selbst wenn ich am anderen Ende meines Hauses bin, denkt sie so intensiv daran, dass ich alles stehen- und liegen lassen und sie hereinlassen muss. Das machen wir mehrmals am Tag.«
Rufe von verschwundenen Katzen
Katzen, die draußen frei herumstreunen, verschwinden immer wieder einmal, und zwar oft, weil sie von Nachbarn unabsichtlich in Schuppen oder Garagen eingesperrt werden. Manche Katzenbesitzer haben entdeckt, dass sie irgendwie wissen, wo die verschwundene Katze ist. Solomon, ein Siamkater aus Whittlesey in Cambridgeshire, war zum Beispiel sehr neugierig und wurde wiederholt eingeschlossen. Wenn er abends nicht heimkam, musste seine Besitzerin, Celia Johns, hinausgehen und ihn suchen. »Ich wusste zwar nie genau, wo er war, aber ich habe entdeckt, dass ich stets die richtige Richtung einschlug, um ihn zu finden, wenn ich draußen vor der Hintertür stand und angestrengt überlegte.«
Manche Geschichten über die Rettung abhanden gekommener Katzen sind ziemlich dramatisch – anscheinend gelingt es der Katze irgendwie, den Besitzer zu rufen. Aber oft geschieht dies erst nach einer frustrierend mühsamen Suche, bei der man alle Möglichkeiten durchprobiert. Dieses Beispiel stammt von Martha Lees aus Fleetwood in Lancashire:
»Im Juni verschwand Solitaire, die jüngere von unseren beiden Katzen. Vergeblich suchten wir nach ihr. Nach drei Tagen hatte ich plötzlich das Gefühl, ich müsste sofort losgehen; ich eilte die Straße hinauf und bog in den Fir Close ein. Beim zweiten Haus rechts läutete ich. Ein Herr machte auf, ich entschuldigte mich für die Störung und erklärte ihm, meine Katze sei verschwunden. Er versicherte mir, er habe sie nicht gesehen. Ich fragte ihn, ob er was dagegen habe, wenn ich mich hinten in seinem Garten einmal umsähe – mir wäre dann einfach wohler. Er brachte mich nach hinten, und dann rief ich ›Solitaire, Solitaire‹, und sofort begann eine Katze laut zu miauen. Ich folgte den Lauten bis zu einem großen Haufen Gartenabfälle. Oben befand sich ein Loch, und als ich hineinschaute, erblickte ich das Gesicht meiner Katze, die etwa einen Meter unter mir zu mir emporsah. Sie hing fest, und ihr Hals war irgendwie verrenkt … Glücklich trug ich sie heim.«
In manchen Fällen begeben sich die Besitzer nicht zu Fuß auf die Suche, sondern fahren mit dem Auto, wenn sie wissen, wohin sie sich wenden müssen. Im folgenden Beispiel stellte sich dieses Wissen genau wie im vorigen Fall nicht sofort ein, sondern erst, nachdem die naheliegenden Möglichkeiten erschöpft waren. Die Katze Whisky war aus einem Katzenpflegeheim in einem Dorf in Yorkshire verschwunden, während ihre Familie im Urlaub war. Als die Besitzer zwei Wochen später wiederkamen, erfuhren sie, dass das Tier fast während der ganzen Zeit ihrer Abwesenheit verschwunden gewesen war. Ihr Frauchen Catherine Forrester suchte das ganze Dorf nach ihr ab und schaute in jedem Haus und im Pub vorbei. Mehrere Leute hatten zwar eine herumstreunende Katze gesehen, aber niemand wusste, wo sie war.
»Inzwischen war es dunkel geworden, und da dachte ich, ich müsste heimfahren und es am nächsten Morgen noch mal probieren. Nachdem ich etwa eineinhalb Kilometer gefahren war, hatte ich
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