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Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein

Titel: Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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überwältigt.
    „Danir gab Ramellan eine“, sagte Yazeq. „Die andere ließ sie in unserer Obhut. Jetzt geben wir sie ihrer Tochters Tochters Tochters Tochter in der vierzigsten Generation zurück.“
    „Das ist ein gutes Omen“, erklärte Milla und hob beide Hände so in die Höhe, dass die Krallen die Sonne einfingen und gold-violett glitzerten. „Jetzt werden wir Sharrakor besiegen!“
    Die Kurshken jubelten und trommelten mit ihren Pfoten im Wasser, das in hohen Fontänen um sie aufspritzte. Milla und Tal liefen durch eine von platschenden und rufenden Kurshken gesäumte Allee hinab, hinaus auf das Feld, in dem sie gelandet waren und wo man ihnen einen Platz für die Wiedererschaffung des fliegenden Lichtboots frei gehalten hatte.
    „Bist du sicher, dass du es allein schaffst?“, flüsterte Milla, als Tal die Hand hob und sich auf seinen Sonnenstein konzentrierte.
    Er nickte und begann mit der Arbeit. Bald schimmerte der Kiel des Bootes auf dem Wasser und die Rippen schoben sich halbrund in die Höhe. Gelbe Planken webten sich zwischen den Rippen und blaue Bänder reckten sich in den Himmel, wo sie von den wartenden Sturmhirten gegriffen wurden.
    „Lasst uns gehen“, sagte Tal, ohne sich umzusehen. Er musste all seine Konzentration dem Boot und seinem Sonnenstein widmen.
    Als alle an Bord waren, veränderte Tal die Ausrichtung der Kraft seines Sonnensteins so, dass er das Boot heben und gleichzeitig zusammenhalten konnte. Mit einem Satz sprang das Boot in die Luft, bevor die Sturmhirten an den blauen Seilen ziehen und dem Fahrzeug den ersten horizontalen Schwung versetzen konnten.
    Unten platschten und trommelten die Kurshken noch lange den vier Helden, dem fliegenden Boot und den Sturmhirten hinterher, nachdem es schon außer Sicht war. Dann verließen sie die Kurshken-Ecke und machten sich zu verschiedenen Schlupfwinkeln und Zufluchtsorten auf, denn sie dachten sehr rational und vorausblickend. Und die Echsen hielten Wort, denn sie nahmen Ebbitt mit.
    Es war ein langer Aufstieg in die höchsten Regionen der Atmosphäre, um über den Wirbelwind zu kommen, der entweder der Weise Khamsoul war oder ihn versteckte. Es wurde schnell kälter und die Luft wurde dünner, doch sie wurden von ihren Sonnensteinen gewärmt und von den grünen Kugeln am Leben erhalten. Tal war besorgt, dass die Kugeln vielleicht nicht halten würden, doch als sie höher stiegen und er neue, seltsame Dinge sah, vergaß er diesen Gedanken schnell.
    Zunächst sahen sie, wie sich die Welt unter ihnen wegzubiegen schien. Sie war tatsächlich rund. Dann brachen sie durch die Wolken und kamen wieder in eine neue Welt, in der der Boden unter ihnen weiß und wolkig war und sich dauernd änderte. Sie stiegen über große Gebilde aus aufgetürmten Wolken und dann durch einen langen Hauch aus Weiß, den man gar nicht mehr als Wolke bezeichnen konnte.
    In manchen Höhenlagen prügelte der Wind gnadenlos auf sie ein, nur um weiter oben vollkommen abzusterben. Die Sturmhirten konnten immer ein wenig die Richtung und die Intensität des Windes beeinflussen. Die Winde, die sie nicht beherrschen konnten, um- oder überflogen sie.
    Milla sah den Weisen Khamsoul zuerst und zeigte darauf. Aus der Entfernung sah er aus wie eine Steinsäule, die durch ein permanentes, sehr großes Loch in den Wolken in den Himmel ragte, das das riesige Niemandsland um den Wirbelwind markierte. Hier geht es nur auf eigene Gefahr weiter, schien das Loch zu sagen. Wer diese Linie überquert, wird vom wirbelnden Wind gefressen.
    „Wir sind schon so hoch und doch geht es immer noch weiter“, sagte Milla. „Und dort unten liegen Sharrakor und unser Schicksal.“
    Ihre Augen leuchteten. Tal sah sie immer wieder kurz an, während er sich auf seinen Sonnenstein konzentrierte. Sie war wirklich eine Kriegsführerin, die in den Kampf zog. Er wusste, dass in seinen Augen kein solches Licht leuchtete. Er hatte nur Angst. Angst, dass er sterben und sie alle versagen würden. Dass Sharrakor sie töten und seine Armee aufstellen, zur Dunkelwelt zurückkehren und vollenden würde, was er begonnen hatte.
    „Bald!“, sagte Odris. „Höher, Tal! Höher!“
    „Milla, Crow“, sagte Tal und versuchte, seine Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen. „Blaues Licht in den Kiel bitte. Malen, versuch, dich warm zu halten.“
    Milla und Crow gingen vom Bug zurück, von wo aus sie den Weisen Khamsoul beobachtet hatten. Sie riefen blaues Licht aus ihren Sonnensteinen und richteten es

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