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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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und lass die Hose runter. Du kriegst einen verpasst. Da geht kein Weg dran vorbei.”
    Kubek drehte durch. Er schlug gegen die Tür. “Wärter! Wärter! Hilfe! HILFE, HILFE, HILFE, HILFE!”
    Kolleck stand vor seiner Pritsche. Die Hose hing um seine Knöchel. “Du kommst jetzt sofort her, du kleine Kokette.”
    Die Tür wurde geöffnet. Der Polizist, der ihn in die Zelle gebracht hatte, war schön wie ein Erzengel. “Was soll das Gebrüll?”
    “Der Typ will mich vergewaltigen. Lassen Sie mich sofort hier raus.”
    “Ihr Drogenheinis seit doch immer für sexuelle Freiheit. Also kann Pongo hier meinetwegen seine sexuelle Freiheit kriegen. Wäre doch Polizeibrutalität, wenn ich mich da einmische. Du bleibst heute nacht schön hier und machst ihm die Hausfrau.”
    Kubek konnte kaum glauben, was er hörte. Er hatte nur eine Chance, das wusste er: “Ich will zu Kommissarin Bloch. Ich habe eine Aussage zu machen! Ich bin ihr neuer Mitarbeiter.”
    Der Polizist genoss die Situation. “Kannst du auch noch morgen. Die ist bestimmt schon weg.”
    Kubek fiel auf die Knie. “Bitte... Ich muss sofort zur Bloch. Oder zu Wilcke.”
    “So ist das schon ganz schön. Du musst dich nur etwas vorbeugen”, brummelte Kolleck hinter ihm.
    Der Polizist wollte die Zelle verlassen. “Nee. Die Spielchen kenn ich schon. Wenn du oben bist, weißt du nicht mehr, dass du ‘ne Aussage machen wolltest, und ich krieg ‘n Anschiss. Nee, danke.”
    “Doooch. Ich werde aussagen. Bestimmt. Holen Sie mich hier raus. Ich habe wichtige Informationen für Bloch.”
    “Na gut. Ich ruf mal an, ob noch jemand da ist. Aber falls du mich verarscht hast, denk daran: das Bett wird dir warm gehalten.“
    Fünf Minuten später saß Kubek Alexa gegenüber. Er nahm das Blatt mit seiner Aussage und zerriss es. Tränen liefen ihm über die Wange. “Scheiße. Verdammte Scheiße.”
    “Weißt du was passiert, wenn man einen Bullen anlügt? Dann fällt einem der Schwanz ab. Es liegt kein Segen darüber, einen Bullen zu beschwindeln. Ich schick dir jetzt einen Kollegen. Du wirst alle Fragen brav beantworten, dann darfst du nach Hause gehen. Gelegentlich werden wir dich um deine Mithilfe bitten, und du wirst voller Begeisterung alles tun, was man dir sagt. Falls du uns nicht mit ganzer Freude unterstützt, werden wir die Sache wieder aufgreifen. Ich werde persönlich darauf achten, dass wir immer einen Pongo für dich hier haben, damit du in der Zelle was zum Kuscheln hast.”
    Alexa stand auf, nahm die halbvolle Zigarettenpackung. “Außerdem gibst du das Rauchen auf.” Sie zerknüllte die Zigaretten und warf sie in den Abfalleimer neben der Tür.
    “Klar. Alles, was Sie wünschen.”
    Als Alexa aus dem Verhörraum ging, achtete Kubek weder auf ihre Beine noch auf andere Körperteile.
    Auf dem Gang kam ihr Igel aufgeregt entgegen. In seinem dicken verschwitzten Händchen hielt er einen braunen Aktendeckel.
    “Ich wollte gerade zu Ihnen. Ich habe fast alles zusammen. Sie werden Augen machen!”
    Alexa atmete tief durch. Sie brauchte eine Sekunde, um Kubek zu vergessen. “Dann los.”
    “Also: Das Haus gehört einem Klaus Danner, uns besser bekannt als Karibik-Klaus. Zuhälter, Nachtklubbesitzer, Drogenhändler, Pornograph. Sagen sie etwas wirklich Schmutziges, und Karibik-Klaus gehören mindestens fünfundzwanzig Prozent davon. Seine Akte liegt auf Ihren Schreibtisch. Das Opfer ist Harald Brenner, polizeilich gemeldet in Witten, Röhrchenstraße. Er hat mehrere Jugendstrafen, ist aber schon eine ganze Weile her. Offenbarungseid. Kein großes Licht.”
    “Wer hat die Wohnung gemietet?”
    “Niemand. Die gehört auch Danner. Wir sollten uns den Burschen mal vorknöpfen, was?”
    Alexa kam ein Gedanke. “Haben Sie das Computerbild dabei?”
    “Das Phantombild nach dem Foto? Hier.” Igel reichte Alexa das Blatt. Alexa ging zurück in den Verhörraum. Kubek erschrak, als sie wieder hereinkam. Sie knallte ihm das Bild vor die Nase. “Wer ist das?”
    “Ich kenn den Typen nicht persönlich. Sieht aus wie ein Freund von Karibik-Klaus. Habe ihn ein paar Mal mit Klaus gesehen.”
    “Den Namen.”
    “Gill. Ich weiß nur Gill.”
    “Ich glaube, du bist jetzt ein Spitzel mit einer Aufgabe.”
     
    WITTEN. Der Tag war fast vorüber, als Gill erwachte. Er wusste sofort, dass er im Hotel Dünnebacke lag und es später Nachmittag war. Der Kopf tat noch immer weh, aber der Schmerz ließ langsam nach. Er hatte wieder den Alptraum gehabt, der ihn seit Jahren

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