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Der Sohn der Schatten

Der Sohn der Schatten

Titel: Der Sohn der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Marillier
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von ihnen hören würde, dann sollte das eben so sein.
    Also ritten wir nach Norden, eine ruhige, ordentliche Gruppe von Reisenden in unauffälliger Kleidung. Ein Mann, dessen Gesicht eine Studie in Licht und Schatten war, dessen Züge das mutige, wilde Muster des Raben trugen und gleichzeitig jung und schön waren. Welche Seite man sah, hing einfach davon ab, von wo aus man ihn anschaute. Eine Frau mit dunklem geflochtenem Haar und seltsamen grünen Augen. Ein schwarzer Mann mit merkwürdig aussehenden Händen und einer Möwenfeder im Haar. Ein junger Mann, der ein Kind trug, und ein großer, stiller Bursche auf einem großen, stillen Pferd. Immer weiter nach Norden ritten wir, zu der zerklüfteten Küste gegenüber von Alba, dem Zuhause der Kriegerfrauen. Hinter uns erwachte das Land Ulster zu einem Herbstmorgen, die Sonne schien auf ein grünes Tal und einen glitzernden See und die dunkle Schönheit des großen Waldes von Sevenwaters. Hinter uns brannte ein Feuer aus, und eine graue Rauchwolke zeigte, wo diese zerstörerische Kraft zugeschlagen hatte, eine in ihrer Genauigkeit und Wut vollkommen anderweltliche Kraft. Vielleicht hielt die Zauberin uns nun für tot, für verbrannt. Aber wir wandten ihr unseren Rücken zu und ritten stetig davon, und während wir ritten, hörte ich es noch einmal in meinem Kopf, obwohl das Hügelgrab nun weit hinter uns lag; den tiefen, klagenden Ton des Westwindes, der sich über den alten Hügel bewegte und an der schmalen Öffnung vorbeikam, die dort geheimnisvoll die Mittwintersonne einließ. Es war wie der wohlklingende, uralte Ton eines gewaltigen Instruments; ein Gruß, ein Erkennen, ein Lebewohl. Gut gemacht, Tochter, hauchten die Stimmen meiner Ahnen. Eine mutige Tat.

GLOSSAR
    UND ANMERKUNGEN DER AUTORIN
    KELTISCHE GOTTHEITEN
    In diesem Buch werden häufig Götter, Göttinnen und Helden aus der irischen Mythologie angeführt. Daher werden die Leser vielleicht eine kurze Einführung in dieses Thema zu schätzen wissen, ebenso wie ein wenig Hilfe mit der Aussprache des irischen Gälisch. Ich muss allerdings darauf hinweisen, dass es mehrere Rechtschreibungs- und Ausspracheversionen eines bestimmten Namens geben kann, die alle gültig sein können.
    Túatha Dé Danann (gesprochen: Tu-e-ha deh denn -en), das Feenvolk
Das Volk der Göttin Dana oder Danu, die letzten Wesen der Anderwelt, die Irland bevölkerten. Sie haben in den zwei Schlachten von Moytirra zwei andere Völker besiegt, die Fir Bolg und die Fomhóire, wurden aber selbst mit der Ankunft der ersten Menschen an verborgenere Orte des Landes vertrieben, zum Beispiel in Höhlen und Hügelgräber.
    Fomhóire (gesprochen: Fo-w-reh ), die Alten. Ein uraltes Volk, das aus dem Meer auftauchte, um Irland zu besiedeln. Fälschlicherweise wurden sie in späteren Berichten als missgebildet und hässlich beschrieben. Sie wurden schließlich von den Túatha Dé Danann besiegt und gingen ins Exil.
    Brighid (gesprochen: Brih-jid ) Eine jugendliche Frühlingsgöttin, die für Fruchtbarkeit und mütterliche Fürsorge steht. In späteren christlichen Aufzeichnungen wurde sie unvermeidlich mit St. Brigid identifiziert, der Gründerin eines Klosters in Kildare.
    Dana/Danu (gesprochen: Dehn -a, Dehn -u) Muttergöttin der Túatha Dé Danann; Erdgöttin.
    Morrigan (gesprochen: Morr -i-gen ) Eine Kriegs- und Todesgöttin. Sie nahm gern die Gestalt einer Krähe oder eines Raben an.
    Lugh (gesprochen: Luh ) Keltischer Sonnengott. In Lughs Adern floss sowohl das Blut der Túatha Dé Danann als auch das der Fomhóire. Ein Held mit vielen Fähigkeiten.
    Dagda (gesprochen; Dohg -de ) Ein geachteter Anführer und Häuptling der Túatha De.
    Díancécht (gesprochen: Dih-en- kjecht ) Gott der Heilkunst und oberster Arzt der Túatha De. Er konstruierte eine silberne Hand für den verletzten Helden Nuada.
    Manannán mac Lir (gesprochen: Men -an-ahn mec Uhr) Ein Meeresgott, Seemann und Krieger, der auch über heilende Kräfte verfügte.

KELTISCHE FEIERTAGE
    Keltische Gottheiten werden häufig mit den wichtigsten Feiertagen assoziiert, die die Wendepunkte des druidischen Jahrs bezeichnen. Diese Tage haben nicht nur rituelle Bedeutung, sie sind auch eng verbunden mit dem Kreislauf von Aussaat, Wachstum, Ernte und Aufbewahrung der Ernte und finden Parallelen in den Lebenszyklen von Mensch und Tier.
    Samhain – 1. November (gesprochen: Souw -ari) Kennzeichnet den Beginn eines keltischen Jahres. Die dunklen Monate stehen bevor; das Saatkorn wartet darauf,

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