Der Sommer der Toten
Türverriegelung, rutschte zur Fahrerseite hinüber und steckte den Schlüssel ins Zündschloss.
Während er ungeduldig darauf wartete, dass der LKW-Dieselmotor mit dem Vorglühen fertig war, tastete sich der Zombie am Führerhaus entlang auf die Fahrerseite. Er stolperte gerade an der Vorderfront des Lastwagens entlang. Seine flachen Hände schlugen immer wieder unangenehm gegen die Windschutzscheibe.
Endlich signalisierte eine Kontrollleuchte am Armaturenbrett, dass er den Motor starten konnte.
„Na warte“, brummte Klaus. Er rammte den ersten Gang hinein, startete den Motor und gab fast unverzüglich Gas.
Der LKW machte einen Bocksprung nach vorn und begrub den Zombie unter sich.
Triumphierend aufschreiend legte Klaus den Rückwärtsgang ein, denn um den Wagen in die Hofeinfahrt zu bekommen, musste er etwa fünfzig Meter zurücksetzen.
Bianca beobachtete an der Hofeinfahrt das Geschehen. Sie war froh, dass Klaus die Sache in den Griff bekommen hatte, und konnte sich einer gewissen Genugtuung nicht erwehren, als sie sah, dass Klaus’ erste Amtshandlung darin bestand, den Zombie über den Haufen zu fahren.
Sie erkannte auch beruhigt, dass Klaus keine unnötige Zeit für weitere Scherze verschwendete. Fast unverzüglich sah sie das helle Licht aufleuchten, als er den Rückwärtsgang einlegte. Innerlich dankte sie allen verfügbaren Göttern, dass dieser Lastwagen noch nicht mit dieser glorreichen Technik ausgerüstet war, die beim Rückwärtsfahren ein wahres Hupkonzert von sich gab. Das hätte nämlich die lebenden Toten mit hoher Sicherheit endgültig angelockt.
Mit angewidertem Gesicht beobachtete sie, wie der Zombie versuchte, unter dem Lastwagen wieder hervorzukriechen, Klaus aber rückwärts über seinen Kopf fuhr und diesen wie eine überreife Wassermelone zermalmte.
Klaus setzte so schnell zurück, wie er konnte. Das war nicht besonders schnell, denn in dieser schmalen Straße konnte er leichter, als ihm lieb war, eine Hauswand abrasieren.
Endlich hatte er den LKW so weit zurückgefahren, dass er ihn durch die Hofeinfahrt bugsieren konnte.
Wild kurbelte er am Lenkrad, bis er den LKW langsam in einer scharfen Kurve in die Einfahrt lenkte. Er beglückwünschte sich innerlich für sein Augenmaß, denn er bekam den Wagen ohne weiteres Rangieren in die Einfahrt – natürlich nachdem er erst Bianca wieder hineingelassen hatte.
Er parkte den Wagen so weit in der Einfahrt, dass der Container auf der Straße nur noch wenige Zentimeter hinausragte. Bianca half ihm mit Handzeichen dabei.
Dann schaltete er den Motor ab, zog die Handbremse an und stieg aus.
Es schien, als hätten sie nicht noch mehr Zombies angelockt. Sie beeilten sich, um den LKW zu sichern, bevor die Leichen wirklich hier auftauchten.
Anna holte einen hydraulischen Wagenheber aus der Garage, während Jens anfing, Hohlblocksteine neben dem Truck aufzuschichten. Sie bockten den Zehntonner auf und packten Steine unter das Chassis des Wagens. Diese Arbeit war anstrengender, als sie dachten. Die Hohlblocksteine sahen leicht aus, waren aber höllisch schwer. Sie wurden auch nicht leichter, wenn man sie unter einem LKW liegend aufschichten musste.
Auch wenn es Klaus vorkam, als hätte er Stunden gemauert, hatte der den Wagen innerhalb von zehn Minuten von unten gesichert. Zufrieden, aber außer Atem ließ er den Wagen vorsichtig wieder herunter und setzte ihn auf den Steinen ab.
„Das dürfte reichen“, stellte er fest. „Jetzt noch oben.“
„Glaubst du, dass wir das brauchen?“, erkundigte sich Bianca skeptisch.
„Keine Ahnung“, gestand Klaus. „Aber wenn jemand einen Menschen mit bloßen Händen zerreißen kann, dann dürfte er auch nicht allzu hilflos vor einem Zehntonner stehen. Zumal die Jungs da draußen auch in Gruppen herumturnen.“
„Da ist was dran“, gestand Bianca zu. „Also los.“
Klaus kletterte trotz angeschwollenem Knöchel an der Leiter, die außen am Container direkt hinter dem Führerhaus angebracht war, nach oben. Jens folgte ihm und hakte sich auf halber Höhe in der Leiter ein. In dieser Position ließ er sich von Bianca Steine reichen.
Anna rangierte in der Zwischenzeit ihren Mercedes aus der Garage und ließ ihn langsam rückwärts gegen die vordere Stoßstange des LKW rollen. Dann stellte sie den Motor ab, stieg aus, schloss das Garagentor und packte noch großzügig Steine zwischen Garagentor und vorderer Stoßstange ihres Wagens.
Sie wurde damit fertig, als auch Klaus vom Container-Aufsatz
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