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Der Sommer der Toten

Titel: Der Sommer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Derbort
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herunterkletterte.
    „Ich werde mir dann erst mal deinen Knöchel ansehen“, sagte Jens, nachdem er Klaus’ schwerfällige „Kletterkünste“ wahrgenommen hatte. „Allein mit dem leuchtenden Ei an deinem Knöchel lockst du ja die Toten an.“
    „Haha, sehr witzig“, brummte Klaus missmutig.
    „Es ist also auch unmöglich, den Lastwagen hineinzudrücken“, stellte Bianca fest, als sie Annas Werk begutachtete.
    „Sicher ist sicher“, erklärte Anna schulterzuckend.
    „Hoffen wir, dass das auch so klappt“, bemerkte Klaus, der sich zwischenzeitlich auch wieder zu der Gruppe gesellt hatte, während er sich die Hände an den Hosenbeinen abwischte.
    „Darüber brauchen wir uns zunächst mal nicht den Kopf zu zerbrechen“, sagte Anna. „Ich schlage vor, wir gehen wieder rein.“
    Im Gastraum war nur diffuse Schlummerbeleuchtung eingeschaltet. Unter anderen Umständen hätte man dieses Licht vielleicht als heimelig empfunden – auch wenn die stark rustikale Innenausstattung der Gaststätte sicherlich nicht jedermanns Geschmack war, aber jetzt unterstrich sie nur noch die unheimliche düstere Stimmung, die auf dem gesamten Ort lastete.
    19.
Die Polizei war überfordert. Überall im Ort gab es Leute, die in ihrer sicherlich verständlichen Panik genau das Falsche taten. Sobald sich die Untoten anschickten, in ihre Häuser einzudringen, versuchten sie zu fliehen und liefen prompt anderen Untoten in die Arme, die sie in Sekundenschnelle zerfetzten.
    Dabei wäre es augenscheinlich wirklich sicherer gewesen, im Haus zu bleiben, denn trotz ihrer unglaublichen Kräfte kamen die Zombies nie auf die Idee, die Türen der Häuser aufzubrechen, was in vielen Fällen für sie sicherlich ein Leichtes gewesen wäre.
    Auf der Straße spielten sich dramatische Szenen ab. Die Polizisten konnten oft nur hilflos zusehen. Ab und zu gelang es einer Streife, panisch fliehende Menschen rasch in ihren Polizeifahrzeugen aufzunehmen, aber das war auch schon alles.
    Es dauerte nicht lange und die Nerven aller im Einsatz befindlicher Polizisten lagen blank.
    Einige Polizeistreifen hatten begonnen, die Untoten kurzerhand zu überfahren. Dadurch konnten sie zwar nicht getötet werden, aber mit zertrümmerten Körpern waren sie eindeutig in ihrer Bewegung gehemmt.
    Im Einsatzbus saß nur noch ein einziger Beamter, der die Meldungen der Bewohner sammelte und die Streifenwagen koordinierte. Seit einiger Zeit versuchte er, Eichhorn zu erreichen, aber er bekam keine Antwort.
    Es häuften sich nämlich Meldungen, nach denen einige Anrufer einen unheimlichen mumifizierten Priester gesehen hatten, der mit Blicken töten konnte.
    Nachdem er eine Zeitlang erfolglos versucht hatte, seinen Chef zu kontaktieren, gab er über Funk eine Meldung hinaus, dass seine Kollegen mal auf Eichhorns Streifenwagen achten sollten. Dann wählte er ratlos Annas Handynummer, die er von Eichhorn erhalten hatte.
    „Falls Sie einen Experten brauchen“ , hatte er dazu gesagt.
    20.
Als Annas Handy klingelte, saßen alle Beteiligten in der Gaststube und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
    Es wurde bereits mehrfach von außen gegen die Jalousien geschlagen. Die Anwesenden zuckten dabei jedes Mal zusammen. Eine Jalousie zersplitterte gar unter der Wucht der Schläge.
    Doch merkwürdigerweise schien kein Zombie auch nur ansatzweise auf die Idee zu kommen, einbrechen zu wollen.
    Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt und als das Telefon ohne Vorwarnung drauflos piepste, schrie Anna vor Schreck sogar kurz auf.
    Sie nahm ab und hörte sich an, was der Beamte von der Einsatzleitstelle zu sagen hatte.
    „Das muss dieser Vater Inquisitor sein“, berichtete Anna. „Sein Leichnam war in einem Katakombensystem unter der Kirche aufgebahrt. Ich frage mich, wie der aus den Trümmern heraus gekommen ist.“
    Sie hörte sich an, was der Beamte darauf antwortete. Dann schüttelte sie verständnislos den Kopf.
    „Nein“, sagte sie. „Das ist uns auch neu. Aber wir werden das mal besprechen. Wenn wir etwas erfahren, teilen wir es Ihnen sofort mit.“
    Wenig später hatte Anna das Gespräch beendet und setzte sich zu den drei anderen.
    „Es gibt was Neues“, berichtete sie. „Unser Vater Inquisitor ist auf Tournee. Es gibt eine Vielzahl an Meldungen, nach denen dieser bekloppte Pfaffe hier im Dorf auftaucht und nach einem Gerücht die Leute mit Blicken tötet.“
    Die Antwort wird kommen, wenn der Vater zurückkehrt, um zu schauen und die Kinder jener, die ihn richteten,

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