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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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ihnen unbekannte Gefährt aufmerksam unter dem Cape hervor.
    „ Was jetzt?“, zischte Rolo verstohlen über seine Schulter. „Na, dann tun wir ihnen den Gefallen“, entgegnete Driftwood. „Kotze, los geht’s.“
    Und dann sahen die überraschten Nachtwehrer, wie Onkel Schnarcks Kopf abfiel. Kotze lief unter dem Cape an den Nachtalben hinab und verschwand unbemerkt unter dem Auto. Die Kapuze fiel leer in sich zusammen. Ein Aufschrei ging durch die Reihen der Nachtwehr. Sie sahen sich einer vermeintlich kopflosen Gestalt gegenüber.
     

    Zur gleichen Zeit standen Hallimasch und Tante Farrah ratlos an Hwarfs Krankenbett. Sie hatten in den letzten Stunden mit vereinten Kräften jeden Trank, jedes Kraut und alle ihnen bekannten Mittelchen angewandt, um den Schlafenden zu wecken. Doch sie mussten einsehen, dass der Fluch, der Hwarf im Reich der Träumer gefangen hielt, mächtiger war als sie.
    Hallimasch zupfte sich nachdenklich am Bart.
    „ Haben wir wirklich alles probiert?“, murmelte er. „Alles außer ...“ Sprach es, und verließ überstürzt das Zimmer. Tante Farrah betrachtete Hwarf besorgt. Noch sah der Herr der Stadtwachen aus, als würde er jeden Moment aufwachen, gähnend die Glieder strecken und auf seinen zwei kräftigen Beinen davon stiefeln. Doch sie wusste, nicht mehr lange, und sein Körper würde beginnen, sich zu verändern. Sie mussten bald eine Lösung finden, sonst hätte Hwarf bis zum Ende seiner Tage die Folgen zu tragen. Hallimasch kam zurück. Er trug ein in Leder gebundenes Buch bei sich.
    „ Ich hätte gleich daran denken können, ich alter Narr!“ Seine Wangen waren gerötet vor Aufregung. Er blätterte eilig durch die vergilbten Seiten. „Flüche. Wo sind die Flüche. Ah, da sind sie ja. Und jetzt S wie Schlaf. Und gefunden.“ Tante Farrah wartete ab. Sie streichelte Hwarf liebevoll über den wirren Haarschopf. „Das ist er! Hör zu: Der am weitesten verbreitete Fluch des ewigen Schlafes ist der Somnar-Fluch. Dieser Fluch, der auch von wenig begabten Magiern mit einer großen Wirkungswahrscheinlichkeit gesprochen werden kann, ist leicht zu bannen. Der Heiler spreche lediglich Sorgro. Der Geheilte wird nach dem Erwachen einen leichten Kopfschmerz verspüren, der aber bald vergeht. Probieren wir es.“
     

    Und so sah sich Rolo an diesem Tag zum zweiten Mal einer bewaffneten Übermacht gegenüber. Jedoch war ein Unterschied offensichtlich. Die Nachtwehrer waren weniger geübt als die Neolinga. Einige ließen ihre Pfeile fallen beim Versuch, sie auf den Bogen zu legen. Andere versuchten ängstlich, sich hinter ihren Kameraden zu verstecken. Trotzdem waren es viele, und sie waren bewaffnet. Die Alben, verkleidet als der kopflose Onkel Schnarck, beobachteten die aufgeregten Nachtwehrer mit wachsender Sorge. Sie wussten, dass ängstliche Menschen dazu neigten, große Dummheiten anzustellen. Doch noch hielt der Schreck sie auf Distanz.
    „ Halt dich bereit, mein maguscher Freund“, flüsterte Driftwood Socke zu.
    Es rappelte unter der Haube des Wagens, der unmerklich schwankte. Kotze war ohne Umwege direkt in den Motor gekrochen. Aus dem Stadtinneren kamen weitere Personen zum Öhr. Sie trugen dunkle Lederrüstungen.
    „ Scheiße“, fluchte Rolo.
    Ein Laut des Erstaunens entglitt Driftwood. „Noch mehr Neolinga? Davon gab es schon früher mehr als Scherben am Strand.“
    Ein Neolinga, ein dünner, älterer Mann mit grauem Haar und Bart, ließ sich die Lage von dem Nachtwehrer erklären, mit dem Rolo gesprochen hatte. Danach zögerte er keine Sekunde und brüllte Kommandos. Sofort kam Ordnung in die Reihen der verängstigten Nachtwehrer. Einer nach dem anderen lief durch das Tor auf die Straße. Schnell waren sie formiert. Eine breite Zweierreihe, der Hintermann stets versetzt zwischen seinen Vorderleuten, mit schussbereiten Bögen. Jetzt sahen sie wirklich aus wie Soldaten. Und sie rückten vor.
    „ Verflixt und zugenäht!“, meckerte Driftwood. „Kotze, mach hin!“
    „ Was sollen wir tun?“, jammerte Rolo.
    „ Das erledige ich!“, verkündete Socke entschlossen.
    Onkel Schnarcks Gestalt fiel komplett in sich zusammen, als Socke von Driftwoods Schultern sprang. Ein Raunen ging durch die Reihen der Nachtwehrer. Es wurde zu einem überraschten Aufschrei, als Socke aus dem Cape stieg und die Straße betrat.
    „ Bereithalten!“, brüllte der kommandierende Neolinga, und alle Nachtwehrer hoben die Waffen. Doch Socke ging der Übermacht ruhig entgegen. Rolo konnte es gar

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