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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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„Kommst du bitte runter. Ich mach mir ein wenig Sorgen, wie die Leute auf magische Hunde reagieren“, erklärte er.
    Kotze schien zu verstehen und hüpfte auf die Rückbank neben Socke.
    „ Wofür ist das denn da?“ Neugierig steckte Driftwood eine Pfote durchs Lenkrad und betastete die Lichter neben dem Tacho.
    „ Driftwood, bitte!“ Rolo schob den neugierigen Nachtalb beiseite.
    Doch der hatte schon eine neue Entdeckung gemacht. „Und das?“ Er griff nach dem Schaltknüppel.
    „ Drift! Ich muss mich konzentrieren! Ich mache das hier auch gerade zum ersten Mal. Und eigentlich darf ich nicht mal Auto fahren.“
    „ Wer sagt das?“, stutzte Driftwood.
    „ Das Gesetz“, erklärte Rolo. „Wir müssen echt aufpassen. Sonst gibt’s Stress. Auch wegen euch.“
    „ Ach, mach dir wegen uns keine Sorgen. Wir können uns sehr unauffällig benehmen“, beschwichtigte Driftwood.
    Rolo hatte ernsthafte Zweifel, ob Driftwood wusste, wovon er da sprach. Aber er beließ es für den Moment dabei.
    „ Meine Güte, wir fahren ja durch den Himmel“, staunte Socke. „Wie baut man denn so eine hohe Brücke?“
    Beide Alben drückten ihre Schnauzen an die Scheiben.
    „ Und guck mal, da unten ist ein Fluss“, nuschelte Driftwood.
    „ Jungs, könnt ihr euch ein wenig beruhigen? Ich möchte nicht, dass die Leute in den anderen Autos euch sehen.“ Socke rutschte etwas tiefer in den Sitz.
    „ Und was ist das hier?“ Driftwood drückte einen Knopf am Radio. Musik ertönte. Es war das erste Mal, dass die Nachtalben Rock ’n’ Roll hörten. Driftwood erschrak, doch dann lauschte er gebannt.
    „ Was ist das?“
    „ Das ist Musik. Rockmusik“, lachte Rolo. „Cool, oder?“ Er nickte mit dem Kopf im Takt der Musik.
    „ Cool!“, hauchte Driftwood.
    Socke klatschte begeistert den Takt.
    Rolo sang. „I’m on a Highway to Hell. I’m on a Highway to Hell.”
    Driftwood stieg mit ein. So erwachte sie, die Liebe zum Rock. Eine Liebe, die nie mehr vergehen sollte. Natürlich hatte Driftwood in seinem langen Leben schon die verschiedensten Arten von Musik gehört. Auch das Gefiedel und Gedudel, das im Nachtschattental gepflegt wurde, fand er nett. Aber das hier war was anderes. Es fuhr ihm durch die Ohren direkt in Herz und Beine. Sie hörten noch viele Songs. Rolo erzählte vom Rock ’n’ Roll. Driftwood wollte alles wissen über elektrische Gitarren, Synthesizer, Nebelmaschinen und das ausschweifende Leben der Musiker und Stars. Er war schwer beeindruckt, dass es Berühmtheiten gab, die noch nicht mal mehr einen Nachnamen brauchten. Das erschien ihm sehr erstrebenswert. Noch nie hatte Rolo erlebt, dass der schwarze Nachtalb so andächtig lauschte. So fuhren sie eine Weile unbeschwert. Bis die volle Stunde schlug. Nachrichten.
    „ Auch heute kam es am Golf zu schweren Kampfhandlungen. Nach Augenzeugenberichten kam es auf beiden Seiten zu schweren Verlusten, als chemische Kampfstoffe eingesetzt wurden. Die Bundesregierung verurteilte zum wiederholten Mal massiv den Einsatz von Kindersoldaten. Experten gehen inzwischen von bis zu 300.000 Gefallenen aus.“
    Driftwood schien sich nicht weiter für die Meldung zu interessieren. Er schaute aus dem Fenster. Aber Socke wurde hellhörig.
    „ Worum geht’s da?“
    „ Um den Krieg. Ich kenne überhaupt keine Nachrichten, wo nicht davon gesprochen wird.“
    Socke rückte nach vorn und schaute zwischen den beiden Vordersitzen hindurch.
    „ Was sind chemische Kampfstoffe?“
    „ Das sind, glaube ich, Gase. Wie Nebel oder Wolken. Wenn man sie einatmet oder sie die Haut berühren, wird man krank und stirbt.“
    „ Das ist ja furchtbar. Wer denkt sich denn so was aus?“
    „ Ich weiß es nicht, Socke. Ehrlich, keine Ahnung.“
    „ Und Kindersoldaten?“
    „ Na ja, wie der Name schon sagt.“
    „ Ojemine. Das ist ja alles noch schlimmer als früher.“ Socke zog sich zurück.
    Rolo schwieg. Ihm fiel darauf beim besten Willen keine passende Erwiderung ein. Es war ihm sogar ein wenig unangenehm, dass so etwas Furchtbares in seiner Welt passierte. Sorge um den mitfühlenden Nachtalb keimte in ihm auf, als er daran dachte, was Socke alles noch nicht wusste.
    „ Dreihunderttausend“, murmelte Socke kopfschüttelnd. Driftwood schien dem Gespräch doch mit einem Ohr gelauscht zu haben.
    „ Socke, du weißt doch, wie die Menschen sind. Wir machen das schon klar. Ja?“
    Rolo wechselte das Thema. „Schau doch bitte mal ins Handschuhfach. Da ist die Karte.“
    Driftwood blickte

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