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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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Konstruktionen und der Mechanik dahinter fasziniert war.
    „ Ich hoffe, alles in Butter bei Socke da oben.“ Entschlossen hielt er auf das Tor zu.
     
    Es war nicht einfach, Hwarf durch das Gedränge zu folgen. Die Leute tanzten, wo es ihnen gerade einfiel, oder sie standen in großen Gruppen beisammen. Hwarf flitzte los wie ein Brummkreisel. Er umrundete die eine Gruppe großzügig, nur um durch die nächste hindurch zu marschieren. Rolo hatte keine Wahl, als ihm möglichst auf dem Fuß zu folgen. Hwarf war trotz seines Zustandes und seiner nicht unwesentlichen Körperfülle sehr schnell. Sie gingen durch eine Gasse zwischen ein paar Tischen, und Rolo nutzte die Chance, dichter zu Hwarf aufzuschließen.
    „ Na, nicht müde werden, Herr Blutgut. Auf ins Gefecht.“ Er schlug einen plötzlichen Haken und hielt auf die nächste Theke zu. „Zwei Mal wie immer, Martin!“
    Der Wirt Martin war ein untersetzter Glatzkopf, und nur Augen und Stirn reichten knapp über den Tresen. Rolo stellte sich dazu, lehnte sich mit dem Rücken an die Theke und schaute über den Platz. Die Feiernden im Licht der Fackeln, dazu die Musik, die ausgelassene Stimmung. Plötzlich dachte er an seine Mutter und daran, wie gut es ihr hier gefallen hätte. Er griff seinen Becher und leerte ihn in einem Zug.
    „ Prost“, sagte Hwarf erstaunt.
    „ Weiter?“, fragte Rolo.
    „ Weiter!“
    Sie hatten die Mitte des Platzes erreicht, als Hwarf plötzlich stehen blieb. Unweit vor ihm standen zwei Männer in dunklen Lederrüstungen. Der eine trug zwei Krummsäbel, der andere einen Langbogen.
    „ Oje, da fällt es mir wieder ein.“ Hwarf schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    „ Was denn?“, fragte Rolo.
    „ Na, die Wache. Die Nachtwehr. Kjeir war der Befehlshabende. Keine Neolinga am Öhr! Jetzt fällt es mir wieder ein. Kann nicht zu Adalar, ohne vorher nach dem Rechten zu sehen. Auf gar keinen Fall!“
    Rolo kam aus einer Stadt, die schon eine ganze Weile ohne Stadtwachen zurechtkam, und so hielt er Hwarfs Aufregung für unnötig. Aber wenn es Hwarfs Aufgabe war, wollte Rolo gern helfen.
    „ Das Öhr?“
    „ Na, das Tor!“
    „ Dann lass uns doch gucken gehen, ob alles in Ordnung ist. Ich komme gern mit. Und dann gehen wir zu Adalar.“
    Hwarf salutierte. „Hier lang“.
     
    Driftwoods Befürchtungen wurden wahr. Das Osttor war verschlossen. Er hatte bereits dreimal laut gerufen, ohne Erfolg. Die Wachtürme lagen dunkel und verlassen.
    „ Hey!“, versuchte er es erneut. Keine Reaktion. Er rüttelte kräftig an den Gittern. „Das ist jawohl ein Witz. Ich entscheide mich dagegen, in die Stadt einzusteigen und dann ist keiner da, der mir die Tür öffnen könnte.“
    „ Brrr?“, fragte Kotze.
    „ Nein“, antwortete Driftwood, „das kann ich noch nicht. Zu wenig Übung.“
    „ Brrr?“, hakte Kotze nach.
    „ Das ist zu hoch. Und die Hecke ist zu dicht, da komm ich nicht durch. Außerdem würde Socke das nicht gutheißen.“ „Brrr“, erklärte Kotze.
    „ Ja, das stimmt. Du könntest durch die Hecke passen. Aber kannst du das Tor öffnen?“
    „ Brrr.“
    „ Na siehst du. Also gehen wir zum Haupttor. Verdammt, da werden wir es bestimmt mit gleich viel mehr Wachen zu tun haben. Aber gut, dann wissen wir, ob unsere Verkleidung was taugt. Jetzt aber schnell!“
    Mit beiden Pfoten hielt er Kotze fest und rannte los. Ein Beobachter hätte gedacht, die dunkle Gestalt hätte Angst, beim Rennen ihren Kopf zu verlieren. Das kam der Sache eigentlich schon sehr nah.
     
    Rolo und Hwarf liefen die festlich geschmückte Allee hinauf, über die sie vor wenigen Stunden den Festplatz betreten hatten. Hwarf schnaubte wie eine Lokomotive. Es schien ihn zu bedrücken, dass er seine Pflichten vernachlässigt hatte.
    Rolo lief leichtfüßig neben ihm und überlegte, wie er die Stimmung des Herrn der Nachtwehr verbessern könnte.
    „ Ich find es super hier“, begann er. „Dieses Fest und all die Leute. Und dann der Auftritt meiner Tante. Der Wahnsinn.“ Er machte eine Pause, um Hwarf die Möglichkeit zu geben, etwas zu sagen. Doch Hwarf schwieg. Die Musik und das Geräusch der Menge hallten durch die Häuserschluchten. „Warum machst du dir denn solche Sorgen? Deine Leute werden schon alles im Griff haben“, versuchte Rolo es noch mal.
    „ Ja, wird schon schiefgehen“, erwiderte Hwarf. „Aber die Nachtwehr besteht halt aus einem Haufen Halbstarker. Da muss jemand stets ein wachsames Auge drauf haben. Meistens ich.“
    Sie liefen

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