Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sommer des Kometen

Der Sommer des Kometen

Titel: Der Sommer des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
Vom Netzwerk:
gut ausgestattetes Theater für jedes Irrenhaus, damit Geistes- und Gemütskranke im Theaterspiel ihre Leiden und Wahnvorstellungen ausagieren könnten. Im Pariser Irrenhaus Charenton führten etwa um die gleiche Zeit tatsächlich Kranke Komödien auf. Die Anregung dazu kam von einem prominenten Patienten, der allerdings vor allem die Rolle des Regisseurs übernahm, von Marquis de Sade ( 1740 – 1814 ).
    Tischbein Große Malerfamilie. In diesem Roman geht Johann Heinrich Tischbein d.Ä. ( 1722 – 1789 ), Hofmaler und später Direktor der Kasseler Akademie, in Pyrmont spazieren. Er wird als «der Kasseler» bezeichnet in Abgrenzung zu seinem Neffen Johann Heinrich Wilhelm T. ( 1751 – 1829 ), der durch seine Freundschaft mit dem berühmten Literaten und seinem Bild ‹Goethe in der Campagna› auch Goethe-Tischbein genannt wird. Beide haben sich wie einige andere aus dem Tischbein-Clan geraume Zeit in Hamburg aufgehalten.
    Wedde Die Organisation der Hamburger Behörden und Verwaltungen im 18 . Jahrhundert unterschied sich sehr stark von der heutigen. So ist auch die alte Wedde nicht mit der heutigen Polizei gleichzusetzen, aber auch zu ihren Aufgaben gehörte die Aufsicht über «die allgemeine Ordnung», damals von der Eheschließung über die Reinhaltung der Straßen bis zur Jagd auf Spitzbuben aller Art.
    Wesley, John ( 1703 – 1791 ) Der zunächst anglikanische Geistliche lernte als Missionar in der Kolonie Georgia (heute USA ) die Herrnhuter Brüdergemeine kennen und begründete, von ihren Prinzipien beeinflusst, nach seiner Rückkehr nach England den Methodismus. Er war ein großer Prediger und ritt unermüdlich als Missionar für seine Überzeugungen durch England. Die erste Methodistenkapelle, den «New Room», eröffnete er 1739 in Bristol, wo er sich auch in späteren Jahren häufig und lange aufhielt.
    Zuckerbäcker wurden in Hamburg die Zuckersieder genannt, die den importierten Rohzucker zu Zuckerhüten verarbeiteten. Sie sind nicht mit den «Confectbäckern» und «Conditoren» der Bäckerzunft zu verwechseln. Die Zuckersiederei wurde Ende des 16 . Jahrhunderts von Niederländern an die Elbe gebracht, mit dem steigenden Kaffee- und Teekonsum stieg der Zuckerverbrauch explosionsartig. In der Mitte des 18 . Jahrhunderts produzierten allein in Hamburg etwa 280 Siedereien Zuckerhüte, Kandis und Sirup. Zuckerknechte waren für ihre Grobheit und mangelnde Demut gegenüber bürgerlichen Autoritäten berüchtigt. 1766 ging ihre «Widersetzlichkeit», d.h., dass sie «ihren Herren ins Angesicht Trotz boten, ein Complott untereinander macheten und bei der ersten Gelegenheit die Arbeit niederlegeten», so weit, dass sich 144 der durch keine Zunft verbundenen Hamburger Zuckerbäcker gemeinsame Regeln schufen, mit denen sie ihre Knechte künftig erfolgreich disziplinierten.

[zur Inhaltsübersicht]
    Danksagung
    Bis auf einige historisch verbürgte und bedeutsame Persönlichkeiten wie z.B. die Ärzte Struensee und Gerson, die im Glossar vorgestellt werden, sind Personen und Handlung dieses Romans Produkte meiner Phantasie. Ähnlichkeiten mit vergangener oder gegenwärtiger Realität wären reiner Zufall. Ich habe mich bemüht, das Leben im Jahr 1766 so authentisch wie möglich zu schildern, für Hinweise auf mögliche Fehler bin ich dankbar.
    Die Topographie der Elbinseln allerdings habe ich noch ein wenig abenteuerlicher gestaltet, als diese Region ohnehin war. Wo sich heute das Industriegebiet Hamburger Hafen ausdehnt, lag damals eine außerordentlich idyllisch anmutende labyrinthische Flusslandschaft, deren unberechenbare Sände den Schiffsführern mächtige Probleme bereiteten.
    Wieder habe ich aus dem großen Fundus der Hamburg-Literatur und der Hamburger Museen, Bibliotheken und Archive schöpfen können. Für besondere Hilfe bedanke ich mich bei der Bibliothekarin Meike Annuss, bei dem Spezialisten für Schifffahrt und Fischerei Dr. Boye Meyer-Friese, beide am Altonaer Museum/Norddeutschen Landesmuseum in Hamburg, und bei Heinz-Gustav Wagener, Kurdirektor von Bad Pyrmont. Professor Stefan Winkle und seinem Buch
Johann Friedrich Struensee. Arzt – Aufklärer – Staatsmann
verdanke ich nicht nur Informationen über den berühmten Arzt und seine vielfältigen Tätigkeiten, sondern auch viele Details über Politik und Alltag jener Jahre.

[zur Inhaltsübersicht]
Über Petra Oelker
    Petra Oelker arbeitete als freie Journalistin und Autorin von Sach- und Jugendbüchern, bevor sie begann, Kriminalromane

Weitere Kostenlose Bücher