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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Norfolk, Virginia. Es wurde beobachtet, identifiziert und verschwand dann wieder. In den Gewässern vor Philadelphia tauchte es dann wieder auf. Die Wissenschaftler riefen die Eldridge wieder und wieder und wollten wissen, was passiert war, aber sie bekamen keine Antwort. Es gab eine Menge Aufregung unter den Forschern und militärischen Lamettaträgern über mögliche Strahlungslecks und solches Zeug, aber am Ende hatte die Marine keine andere Wahl als die, Schiffe auszuschicken, um Kontakt mit der Eldridge aufzunehmen, die still und schweigend im Wasser lag.
    Als ein Team von Freiwilligen an Bord kam, um es zu untersuchen, fanden sie Blut, Tod und Horror. Die meisten Mitglieder der Crew waren tot. Viele waren verrückt geworden. Und ein paar waren gar nicht mehr da. Das Schiff war stark beschädigt, als ob es an einem größeren Feuergefecht teilgenommen hätte, aber es gab keine Hinweise darauf, wer oder was dieses Feuergefecht ausgelöst hatte. Das Schlimmste war, dass etwas ganz Schreckliches passiert war, als die Eldridge sich teleportiert hatte. Einige Mitglieder der Mannschaft hatten sich innerhalb von Stahlwänden und -türen rematerialisiert. Fleisch und Metall waren auf molekularer Ebene verschmolzen. Aber sie waren immer noch auf furchtbare Weise lebendig und bettelten, man möge sie aus ihrer grauenhaften Lage befreien. Glücklicherweise überlebten sie nicht lange.
    Das Ganze wurde von den Marinebehörden vertuscht und auf allen Ebenen der Hierarchie geleugnet. Immerhin herrschte Krieg. Und während der Erfolg immer viele Väter hat, so hat ein Super-GAU gar keine Freunde. Das Schiff wurde verschrottet, nachdem die ausgebrannten Maschinen ausgebaut worden waren, und der Name Eldridge wurde einem anderen Schiff gegeben. Die überlebende Crew ... verschwand. Der Krieg, ihr wisst schon. Mir gefällt der Gedanke, dass man sich gut um sie kümmerte. Die US-Marine hat eine lange Tradition, sich um die Ihrigen zu kümmern.
    Und das ... ist die Legende des Philadelphia-Experiments. Die US-Marine leugnet immer noch, dass irgendetwas von diesen Dingen geschehen ist.«
    »Richtig!«, sagte Peter. »Wenn man den Begriff ›Philadelphia-Experiment‹ im Netz recherchiert, ist die erste Seite, die man bekommt, die der US-Marine. Dort präsentieren sie ihre Antworten auf die am meisten gestellten Fragen. Alles wird geleugnet. Gestützt wird das von Unmengen offiziell aussehender Aufzeichnungen.«
    Wir alle sahen ihn an.
    »Ich war neugierig«, sagte Peter. »Nach dem Film ...«
    »Wie auch immer dem sei«, sagte Walker. »Das ist die Legende. Was wissen wir über die Fakten?«
    »Nicht besonders viel«, sagte ich fröhlich. »Verschiedene Droods haben sich im Lauf der Jahre damit befasst. Wir waren von diesem Geheimnis fasziniert und wir mögen es nicht, nichts über etwas, das vielleicht wichtig wird, zu wissen. Aber der amerikanische Marine-Geheimdienst hat alles unternommen, um Dinge zu verleugnen, zu verstecken und alle Beweise zu zerstören, die auf etwas hinweisen, was am 28. Oktober 1943 passierte. Und außer einer Großoffensive auf das US-amerikanische Festland hatten wir praktisch nichts, was Erfolg versprochen hätte. Also haben wir's gelassen. So wichtig war's dann auch wieder nicht.«
    Unsere Kellnerin war damit beschäftigt gewesen, leere Teller von unserem Tisch zu räumen und dabei so oft weggegangen und wiedergekommen, dass wir beinahe vergessen hatten, dass sie da war und wir auch vor ihr gesprochen hatten. Deshalb sind Bedienstete und Servicemitarbeiter so großartige Informationsquellen. Sie sind immer da, sodass sie immer so gut wie unsichtbar sind. Und die Großen lieben es, so zu tun, als seien die Untergebenen nicht da.
    »Ihr Jungs seid wegen der Eldridge hier?«, fragte sie fröhlich, und wir zuckten alle zusammen, weil uns plötzlich ihre Gegenwart bewusst wurde. »Viele Touristen kommen nur deshalb. Es gibt ganze Läden, die nichts anderes als Souvenirs davon verkaufen. Sie können euch mit Büchern und Postern und Filmen und Gott-weiß-was-alles ausrüsten. Alles Quatsch natürlich, also verschwendet nicht euer Geld. Das meiste wird mit Drinks in den Hinterzimmern der Bars gemacht. Touristen lieben dieses gute Seemannsgarn, die Dummerchen! Wisst ihr, mein Opa hat während des Krieges, den er immer den Großen nannte, hier an den Docks gearbeitet. Er erzählte, die Leute damals hätten das Schiff gespenstisch genannt, wegen des ganzen unheimlichen Zeugs, das um es herum passiert

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