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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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für sie zu tun. Aber diese kleine Uhr kann mich überall hinbringen, wohin ich will und wenn sie einmal da war, dann vergisst sie es nie. Was bedeutet, dass die genauen Koordinaten von Alexander Kings Unterschlupf sicher im Speicher dieser Uhr verschlossen sind.
    Unglücklicherweise ist sie beinahe leergelaufen. Sie hat gerade genug metatemporalen Saft übrig, um uns beide zu einem vorbereiteten Ort in der Nightside zu bringen, wo ich sie wieder aufladen kann.«
    »Ich wollte schon immer mal die Nightside besuchen«, sagte ich.
    »Das sagen Sie nur, weil Sie noch nie dort waren«, entgegnete Walker.
    Er drehte den Knopf zum Aufziehen hin und her, als handele es sich um ein Zahlenschloss und murmelte etwas in sich hinein, als er das tat. Er drehte ein letztes Mal dramatisch an dem Aufzug und dann sprang die Finsternis aus der Uhr heraus, um sich zu einer Tür zu formen, die vor uns in der Luft hing. Ein einfaches Rechteck von undurchdringlicher Dunkelheit, ein Fleck nächtlichen Himmels mit absolut überhaupt keinem Stern, der einen irgendwo hätte hinführen können. Walker winkte mir hindurchzugehen. Nur ein paar Tage früher hätte ich mich geweigert, Walker meinen Rücken zuzukehren. Aber jetzt kümmerte mich das nicht mehr. Ich wollte Gerechtigkeit und Rache, und wenn ich einen Pakt mit dem Teufel eingehen müsste, um beides zu bekommen, dann wäre das eben so. Ich ging in die Dunkelheit hinein und aus der anderen Seite wieder heraus. Ich fand mich selbst in der schmuddeligsten und schmierigsten Bar wieder, die ich je gesehen hatte. Walker erschien aus dem Nichts und stellte sich neben mich.
    »Willkommen in der ältesten Bar der Welt«, sagte er großartig. »Willkommen im Strangefellows.«
 
    Ich muss sagen, ich war nicht beeindruckt. Ich hatte vom Strangefellows natürlich gehört, jeder in meinem Job hat das. Es ist der Ort, zu dem man geht, um Dinge geschehen zu lassen. Träume können wahr werden in der ältesten Bar der Welt, ob man will oder nicht. Wunder können geschehen, Handel werden abgeschlossen und wenn man lange genug an einem Tisch sitzt, dann wird jeder, der in der Welt etwas zählt, vorbeikommen. Und während Sie sich das alles ansehen, wird jemand Ihre Brieftasche stehlen, Ihre Kleider und höchstwahrscheinlich auch Ihre Seele. Ins Strangefellows gehen Helden und Bösewichter, Götter und Monster, Mythen und Legenden. Um in Ecken zu schmollen und in ihre Drinks zu weinen.
    Ich bevorzugte das anspruchsvollere, hell erleuchtete und sicher wesentlich zivilisiertere Ambiente des Wolfskopfklubs, der vielleicht auch einen Gutteil Kunden mit schlechtem Ruf hatte, aber immer wusste, wo die Grenze zu ziehen war. Der Wolfskopf glaubte an Sicherheit, lauten Jubel und grundsätzliche Hygiene - alles drei Qualitäten, die hier ganz offensichtlich fehlten. Die Beleuchtung war weniger gering als gedämpft, wahrscheinlich, damit man nicht sah, wie schäbig der Ort wirklich war und die Luft war dick von allen möglichen illegalen Formen von Rauch. Sie nur einzuatmen ließ meine Lungen degenerieren. Keiner achtete auf mein plötzliches Erscheinen; um genau zu sein, bekam ich den Eindruck, dass die Stammgäste daran gewöhnt waren, dass Fremde einfach so hereinplatzten. Eine Menge Leute beobachteten Walker aufmerksam aus den Augenwinkeln. Ich war schon drauf und dran, eine Bemerkung darüber zu machen, als ich eine Anzahl von kleinen, huschenden Dingern in den Schatten sah, in denen die Wände auf den Boden trafen. Ich wies Walker darauf hin, der mit den Achseln zuckte.
    »Kümmern Sie sich nicht darum«, sagte er leichthin. »Sie sorgen für Charakter. Und gelegentlich für einen Barsnack.«
    Ich versuchte, nicht allzu offensichtlich zu schaudern, als ich Walker durch die überfüllten Tische zur langen hölzernen Bar im hinteren Teil des Raums folgte. Ich kam an Vampiren und Ghoulen vorbei, an Mumien, die in meterlange verrottende Leinenbinden gewickelt waren, bemerkte eine Gruppe von weiblichen, gehörnten Dämoninnen auf einer Kneipentour und sogar ein paar Götter in reduziertem Zustand, die sich über ihre Drinks beugten und murmelten, dass sie in besseren Zeiten echte Anwärter auf die Präsidentschaft gewesen waren. Sie alle ignorierten mich mit einer Gründlichkeit, die ich nur bewundern konnte. Sie kannten Shaman Bond nicht, und mit so weit wie möglich hochgeschlagenem Hemdkragen konnten sie meinen Torques nicht sehen und mich als Drood identifizieren.
    Keiner von ihnen sah aus wie jemand, den ich

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