Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me
Manschettenknöpfe nicht an, bevor du das Herrenhaus verlassen hast. Hier ist es schon chaotisch genug. Zum Schluss habe ich hier noch diesen Skelettschlüssel, der aus Menschenknochen gemacht ist. Wenn du schlau bist, dann fragst du nicht, aus wessen Knochen. Öffnet jedes physisch existierende Schloss. Ist beinahe so gut wie eine Hand des Ruhms und verdammt viel weniger auffällig. Die Hände habe ich sowieso nie gemocht; eklige, stinkende Dinger. Versuch, den Schlüssel wieder mitzubringen, wir haben im Moment nur wenige Hände. Wir müssten ein paar mehr Feinde hängen ...«
Ich ließ die Schachtel und den Knochen in meinen Taschen verschwinden und sah den Waffenmeister nachdenklich an. »Was weißt du über den Autonomen Agenten, Onkel Jack?«
Er lächelte kalt, als hätte er nur darauf gewartet, dass ich das fragte. »Dein Onkel James kannte ihn besser als ich, obwohl wir beide gelegentlich mit Alexander zusammengearbeitet haben. Zuerst waren wir viel zu sehr beeindruckt: zwei junge Droods zum ersten Mal im aktiven Dienst - zusammen mit einer solchen Legende! Er war alles, was den Geheimdienst großartig sowie glamourös macht, und wir beide haben verdammt viel von ihm gelernt. James und ich sind jedes Risiko eingegangen, so dumm es auch war, nur um ihn zu beeindrucken, aber am Ende war es James, den Alexander unter seine Fittiche nahm. Eine Zeitlang war ich unglaublich eifersüchtig.
Alexander hat James trainiert, ihn ermutigt, ihm Disziplin und Entschlossenheit beigebracht. Er hat James geholfen, selbst eine Legende unter den Spionen zu werden: der Graue Fuchs. Ob das nun am Ende gut war - ich weiß es nicht. Aber wenn jemand aus James den Mann gemacht hat, der er war - entschlossen, jeden Preis zu gewinnen und zur Hölle mit allem, was es kosten könnte -, dann war das Alexander King.«
Der Waffenmeister richtete seinen Blick fest auf mich. »Wenn du die Chance kriegst, Eddie, töte ihn. Die ganze Welt wird erleichtert sein, wenn dieser elende alte Tunichtgut tot ist und endlich für seine Verbrechen gezahlt hat.«
Ich ging hinaus, um Merlins Spiegel aus meinem Rover 25 zu holen.
Das Auto befand sich an der gleichen Stelle, an der ich es abgestellt hatte, aber jetzt war es zu einem kompakten Schrottball von anderthalb Meter Größe zusammengeknüllt. Ich stand da, sah darauf hinab und bemerkte nur nach und nach, dass der neue Seneschall neben mir stand und darauf wartete, dass ich Notiz von ihm nahm.
»Du hattest recht, Eddie«, sagte er betont lässig. »Ich konnte dein Auto nicht vom Fleck bewegen. Also habe ich mir überlegt, was ich sonst tun kann. Hier ist Merlins Spiegel. Ich wollte ihn erst entfernen, denn die Matriarchin sagte, dass du ihn auf deiner Mission brauchen wirst.«
Ich nahm den Spiegel entgegen und wusste ausnahmsweise einmal nicht, was ich sagen sollte. Der neue Seneschall beugte sich zu mir herüber.
»Ich bin nicht wie mein Vorgänger. Ich bin unheimlicher. Willkommen zurück, Eddie.«
Ich habe im Herrenhaus ein eigenes Zimmer, auch wenn ich in Knightsbridge meine eigene kleine und hübsche Wohnung besitze. Dank Merlins Spiegel konnte ich hin und her pendeln. Der jahrhundertealte Spiegel kann als Portal überallhin fungieren. Ich starrte konzentriert mein Spiegelbild an. William hatte mich ein klitzekleines Bisschen erschreckt, als er sagte, es könnte etwas oder jemand in diesem Spiegel gefangen sein. Jemand, der beobachtete und abwartete. Aber alles schien, wie es sein sollte. Also sagte ich die aktivierenden Worte und konzentrierte mich auf ein Ziel. Der Spiegel sprang mir aus der Hand und wuchs zu einem Portal zwischen dem Herrenhaus und dem Ort heran, an dem Molly Metcalf lebte: der Wald zwischen den Welten. Durch das Tor hindurch konnte ich hohe Bäume sehen und üppige grüne Vegetation, die in langen Strahlen von goldenem Sonnenlicht leuchtete. Der älteste, der erste Wald erstrahlte in allen Primärfarben des Frühlings. Der Wald schien sich ewig hinzuziehen, es gab Lichtungen, Wasserfälle, sanfte Hügel und Felsvorsprünge. Ich verbringe eine Menge Zeit damit, den Wald mit Molly zusammen zu erforschen. Der wilde Wald war ihr Zuhause, wo sie hingehörte, und der einzige Ort, an dem sie und ich zusammen sein und ein wenig Privatsphäre haben konnten. Abgesehen von der lokalen Fauna selbstverständlich, die Molly und mich scheinbar unglaublich faszinierend fand.
Der Wald zwischen den Welten ist ein uralter Ort, unberührt von der Zivilisation und eigentlich kein
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