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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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rächen.«
    »Ja«, sagte ich. »So machen wir's. Die Schuldigen werden bestraft. Egal, wer sie sind.« Wir legten uns wieder nebeneinander ins Gras. Die Vögel sangen und eine angenehm kühle Brise strich über unsere nackten Körper. Die Luft war angefüllt mit dem Geruch nach Gras und Erde und lebenden Wesen. Ich sah in den Himmel und dachte über eine ganze Menge Dinge nach.
    »Wenn du - durch irgendeinen faulen Betrug! - nicht gewinnen solltest und nicht zurückkommst«, meinte Molly Metcalf, »dann werde ich Alexander King für dich umbringen.« »Ja«, antwortete ich. »Mach das.«

Kapitel Drei
Am Hof des kryptischen Königs
 
    Nebel, Nebel überall und kein bisschen davon wirklich.
    Als ich durch Merlins Spiegel ging, verschwand die Welt und wurde durch dicke, graue Wände langsam wirbelnder Nebel ersetzt. Endlose Grauschatten, kalt und feucht, die das Licht trübten und alle Geräusche dämpften. Ich sah mich um, aber der Spiegel hatte sich selbst im Herrenhaus wieder zusammengefaltet. Ich war allein.
    Ich konnte einen harten Boden unter meinen Füßen spüren, und bittere Kälte traf meine Haut, wo sie nackt war. Die Luft war dünn, aber erfrischend, also schien ich doch am richtigen Ort zu sein, irgendwo tief in den Schweizer Alpen. Ich konnte die verflixte Hand nicht vor Augen sehen. Der Nebel wirbelte um mich herum, dick und tief wie Wasser am Grund eines weiten grauen Ozeans, und ich hatte das dringende Gefühl, dass hier im Nebel außer mir noch etwas anderes war. Das war kein echter Nebel, ich konnte es daran erkennen, wie er leuchtete. Das war Fluxnebel, die perlmutterartig schimmernden Schatten, die anzeigen, dass die Grenzen der Welt dünn geworden und alle Möglichkeiten offen sind.
    Ich war ganz sicher nicht allein. Da waren unscharfe, dunkle Gestalten, die in den Nebeln um mich kreisten, mich umzingelten wie Haie, die auf einen Blutgeschmack im Wasser hoffen. Ich hörte weit entfernte Stimmen, wie die Echos von alten Freunden und Feinden, die in vergessenen Räumen miteinander sprachen, und hatte ein beständiges Gefühl, dass irgendetwas Wichtiges passieren würde. Ich stand still. Ich wollte nicht dazu gebracht oder verführt werden, etwas Unkluges zu tun, während schwere, langsame Schritte um mich herum zu hören waren und dunkle Gestalten deutlicher und wieder undeutlicher wurden, als kämpften sie darum, feste Gestalt anzunehmen. In einem Fluxnebel verschwimmen die soliden und scharf umrissenen Orte der Welt und zerfließen. Alles wird möglich. Ich stand fest auf dem Boden und hielt meine Ruhe wie einen Schild aufrecht. Eine plötzliche Bewegung in einem Fluxnebel und man ist auf einmal jemand ganz anderes, bevor man eigentlich weiß, was passiert ist.
    Außerdem war ich immer noch nicht ganz sicher, wo ich ausgekommen war. Ich hatte Merlins Spiegel die genauen Koordinaten von Alexander Kings Zuflucht am Place Gloria gegeben, aber alles, was ich sicher wusste, war, dass das irgendwo in den Schweizer Alpen sein musste. Nach allem, was ich wusste, konnte das in jeder Richtung noch ein langes Stück Weg bedeuten.
    Plötzlich kam ein heftiger Sturm aus dem Nichts; eine tonlose Bö bitterkalter Luft, die den ganzen Nebel in einem Augenblick davonblies und mich unversehens auf einer verlassenen Helikopter-­Landefläche auf einem künstlich eingeebneten Berggipfel stehen ließ. Die blassen, gelben Markierungslinien waren zerbröckelt und vergilbt. Der heruntergekommene und halbverrottete Tower war ganz offensichtlich seit Jahren nicht benutzt worden. Außer mir standen noch fünf andere Leute auf der Landefläche - so weit von mir entfernt, wie es nur ging, ohne vom Berg zu fallen. Keiner von ihnen schien auf den ersten Blick gefährlich zu sein, also nahm ich eine nonchalante Pose ein und sah mich um, um die Aussicht zu genießen.
    Er war hoch genug, mir den Atem in mehr als einer Weise zu rauben. Place Gloria lag mitten in den Schweizer Alpen und die langen, gezackten Bergrücken zogen sich in jede Richtung hin. Schneebedeckte Gipfel lagen auf jeder Seite unter mir, jeder mit seinem eigenen Ring von dahinziehenden Wolken unter einem so blauen und klaren Himmel, dass es beinahe wehtat, hinaufzusehen. Die Luft war dünn und bitterkalt. Sie brannte in meinen Lungen, als ich tiefere Züge nehmen wollte.
    Ich stand auf dem Dach der Welt und war meilenweit von jedem anderen Ort entfernt.
    Das Geräusch nahender Schritte ließ mich herumwirbeln. Ich spürte ein Grollen tief in meiner Kehle, als

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