Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me
Jahren.«
»Dein Verstand ist wundervoll misstrauisch«, sagte ich voller Zuneigung. »Natürlich hast du recht. Es würde mich gar nicht wundern, wenn sich das Ganze wirklich als ein hinterhältiger Plan oder eine Falle erwiese. Aber ich muss trotzdem gehen. Was er anbietet, ist das Risiko wert.«
»Ist es das?« Molly stützte sich auf einen Ellenbogen, um mich zu betrachten. Sie runzelte sorgenvoll die Stirn. »Ich meine, welche Information könnte dieser Mann haben, die die erstaunliche Familie Drood nicht schon besitzt? Geheimnisse bleiben nie lange welche.«
»Einige schon«, erwiderte ich. »Und Alexander King ist herumgekommen. Er hat vielleicht nicht Geschichte geschrieben, aber er hat hinter den Kulissen bestimmt geholfen, die Geschichte zu formen. In der geheimen Welt der Spione gibt es oft Geheimnisse hinter den Geheimnissen. Wenn jemand etwas weiß, das wir nicht wissen, dann ist das Alexander King.«
»Also musst du gehen.« Molly setzte sich auf und zog ihre Knie an die nackte Brust. Sie sah absichtlich geradeaus, sodass sie mich nicht ansehen musste. »In Ordnung, ich habe schon verstanden. Die Pflicht ruft, auch nach allem, was du für deine Familie getan hast und was sie dir angetan haben. Du warst schon immer loyaler, als es dir gut tut.« Sie drehte sich abrupt um, um mich mit ihren dunklen Augen anzustarren. Dann streckte sie eine Hand aus und zwickte mich fest in meine linke Brustwarze, damit sie meine volle Aufmerksamkeit hatte. »Pass auf dich auf, Eddie, und tu, was auch immer du tun musst, um dieses verdammte Spiel zu gewinnen. In der Zwischenzeit werde ich mal mit ein paar von meinen Freunden und Verbündeten reden. Leute, die mit den berüchtigten Droods nicht reden würden. Mal sehen, was die so zu dem verdammten Alexander King zu sagen haben.«
»Na klar, Molly. Du kannst meine Brustwarze jetzt loslassen. Bitte.«
Sie ließ los und sah wieder weg. »Es kann sein, dass ich eine Weile nicht erreichbar bin. Ich muss mich um eine Familienangelegenheit kümmern.«
»Doch nicht schon wieder dein Onkel Harvey, oder? Der, der von sich glaubt, er sei ein großes, weißes Kaninchen?«
»Nein, es ist meine Schwester Isabella. Sie sagt, sie hat Neuigkeiten. Sie hat vielleicht, aber auch nur vielleicht, eine Spur, die verrät, warum meine Eltern wirklich von deiner Familie getötet wurden. Den wirklichen Grund, nicht den Quatsch, mit dem sie dich abgespeist haben.«
»Ich habe wirklich versucht, die Wahrheit herauszufinden«, verteidigte ich mich.
»Das weiß ich doch, Süßer.«
»In einer Familie, die so groß ist wie die Droods, gibt es oft eine Menge Sachen, bei denen die Rechte nicht weiß, was die Linke tut. Die Dinge werden getan, weil sie getan werden müssen, und erst hinterher offiziell autorisiert. Wenn überhaupt. Eine Menge Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind ein einziges Chaos, dank der Störungen seitens der Nulltoleranz-Fraktion.«
»Aber es steckt mehr dahinter«, sagte Molly. Ihre Stimme klang sehr ernst. Sie sah mich immer noch nicht an. »Isabella sagt, dass der Tod unserer Eltern mit dem deiner Eltern verbunden ist. Dass sie aus dem gleichen Grund getötet wurden. Es gab etwas, das sie beide wussten.«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Meine Eltern waren Drood-Agenten gewesen, die an der Front, im Baskenland, umgekommen waren. Ursachen waren hauptsächlich unzureichende Planung im Voraus und fehlende verlässliche Analysen. Oder wenigstens war es das, was mir meine Familie gesagt hatte. Aber wie so viele Dinge, die meine Familie betrafen, konnte das wahr sein oder auch nicht.
»Nimm dich in Acht«, sagte ich schließlich zu Molly. »Wenn meine Familie herausfindet, dass du dich mit der Geschichte der Droods beschäftigst und mit Geheimnissen, die so schrecklich sind, dass sie sie sogar vor mir verbergen ... Molly, wirklich, du musst vorsichtig sein. Du hast keine Ahnung, zu was meine Familie fähig ist, wenn sie sich selbst schützen will. Was macht deine Schwester so sicher? Mit wem hat sie geredet?«
»Das werde ich dir nicht sagen«, sagte Molly. »Du wärst nicht einverstanden.« »Molly -«
»Eddie, vertrau mir. Das willst du nicht wissen. Und jetzt überlass alles Weitere mir. Konzentrier du dich auf den Autonomen Agenten und darauf, dieses dämliche Spiel zu gewinnen. Wenn alles vorbei ist, dann komm wieder her und ich werde dir sagen, was ich herausgefunden habe. Und dann entscheiden wir zusammen, was wir tun müssen. Um den Tod unserer Eltern zu
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