Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me
erzählen. Ich ließ die Kommunikationskonsole links liegen und sprintete ans Ufer des Sees. Meine goldenen Füße sanken tief in den Boden, als meine gerüsteten Beine mir zu übernatürlicher Geschwindigkeit verhalfen. Kaum berührte ich das dunkle Wasser, sprang ich schon kopfüber hinein.
Ich fühlte weder die Kälte noch das Wasser, als ich mit kräftigen Zügen hinunter in die Tiefen des Sees schwamm. Meine Rüstung schützte mich und verschaffte mir die nötige Atemluft. Ich hätte in dieser Rüstung auch auf dem Mond spazieren gehen können, und die Legende sagt, dass ein paar Familienmitglieder das auch getan haben. Ich konnte im trüben Wasser trotz meiner durch die Maske verstärkten Sicht nicht sehr weit sehen, aber kaum war ich unter der Oberfläche, konnte ich den Brunftschrei hören, der von dem sterbenden Tauchboot ausging. Er hatte nur einen Bruchteil seiner ursprünglichen Macht, aber ich hätte diesen schrecklichen Klang überall erkannt. Ich hielt direkt darauf zu, meine gerüsteten Arme und Beine pflügten mit unglaublicher Geschwindigkeit durch das Wasser. Ich war weitgehend blind, aber der Gesang wurde immer lauter, bis ich auf einmal direkt über dem Tauchboot war.
Es war deutlich zu sehen, leuchtete gelb in der Finsternis, und ich schnappte mir eines der schwer aussehenden Seitenruder. Das Metall wurde von meiner Hand zerquetscht, aber ich wollte sichergehen, dass ich nicht losließ. Ich klopfte zweimal auf die Seite, um Honey zu zeigen, dass ich da war und sah mich dann schnell um. Ich konnte das Monster nirgendwo sehen, aber in diesem vertorften Gewässer hätte sich das verdammte Ding direkt über mir befinden können, ohne dass ich es gemerkt hätte. Kein sehr angenehmer Gedanke. Und dann schoss etwas an mir vorbei. Es war unglaublich schnell und der Schock der Welle seines Vorbeischwimmens warf mich mit einer Wucht auf das Tauchboot, die jeden normalen Menschen umgebracht hätte. Ich hörte und fühlte, wie die Hülle unter mir brach und knirschte, und ich wusste, es blieb nicht mehr viel Zeit, um Honey zu retten.
Ich zog mich an der Seite des Tauchboots entlang, von einer Antenne zur anderen, bis ich ganz vorne war und durch das große Frontfenster starren konnte. Ich glaube, Honey wäre aus dem Sitz gesprungen, als sie mich sah, wenn die Gurte sie nicht festgehalten hätten. Ich gestikulierte ihr beruhigend zu, während ich schnell nachdachte. Der einzige Weg, sie hier herauszubekommen, wäre gewesen, das Tauchboot an der Seite aufzureißen und sie dann an die Oberfläche zu bringen. Allerdings wusste ich nicht, ob sie eine Tauchausrüstung an Bord hatte, dann war das Wasser so kalt, dass es sie wahrscheinlich getötet hätte und ich konnte auch nicht sicher sein, dass das Monster uns nicht auf dem Weg ans Ufer angegriffen hätte. Nein, im Moment war sie sicherer da, wo sie war.
Also winkte ich Honey noch einmal beruhigend zu, schwamm unter das langsam sinkende Tauchboot, fand das Zentrum und drückte mit meiner goldenen Schulter dagegen. Ich nahm das Tauchboot mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen auf meine Rüstung, damit ich es vor mir herschieben konnte und schwamm damit an die Oberfläche.
Manchmal überrascht meine Rüstung sogar mich.
Den ganzen Weg nach oben konnte ich spüren, wie etwas Riesiges und Boshaftes das Tauchboot umkreiste und mich aus der Entfernung beobachtete, aber ich sah niemals etwas.
Ich fühlte die Änderung, als das Tauchboot die Oberfläche des Sees durchstieß und ich darunter hervorglitt. Sein Auftrieb würde es eine Weile oben halten. Ich schwang mich auf die Seite des Fahrzeugs, das Wasser glitt an meiner Rüstung ab. Honey hatte bereits die Einstiegsluke geöffnet und Rauch quoll daraus hervor. Ich riss den Lukendeckel endgültig ab, warf ihn beiseite und spähte hinein. Honey hatte sich aus ihrem Sitz befreit und kletterte durch den Qualm und die blinkenden Lichter auf mich zu. Die Alarme waren sehr laut.
Das Tauchboot begann wieder zu sinken, Wasser schwappte schon über die Kante der Luke. Ich packte Honey am Arm, ignorierte ihren Schmerzensschrei, riss sie aus dem Einstieg heraus, klemmte sie mir unter den Arm und sprang ans Ufer. Wir rasten durch die Luft, dann trafen meine Füße hart auf der Erde auf, und ich zog uns rasch vom Rand des Wassers fort. Honey befreite sich bereits. Der Qualm hatte ihren Hals gereizt und sie hustete heftig. Ich ließ sie los und sah gerade rechtzeitig zurück, um das Tauchboot in den Tiefen der dunklen,
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