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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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hatte, und schnappte nach Luft.
    Schlösser wie dieses hatte es in den bayerischen Alpen der Erde gegeben. Es gab sie noch, dieses Gebiet war nie bombardiert worden, aber Renner hatte nur Nachahmungen auf anderen Welten gesehen. Hier jedoch, mitten unter den kastenförmigen Gebäuden der Splits, erhob sich ein Märchenschloss mit Türmchen und Zinnen.
    »Was ist denn das für ein Bauwerk?« fragte Renner entgeistert.
    Sallys Split antwortete. »Hier werdet ihr wohnen. Es ist ein in sich geschlossener … wie sagt ihr … Lebensraum? Mit eigener Atmosphäre, einer Garage und luftdichten Wagen.«
    Alle waren zutiefst beeindruckt. In die Stille hinein sagte Horace Bury: »Ihr seid bewunderungswürdige Gastgeber.«
     
    Sie nannten es von Anfang an ›das Schloss‹ Es stand außer Frage, dass es eigens für sie entworfen und gebaut worden war. Es bot Platz für vielleicht dreißig Menschen. Die Ausschmückung und Einrichtung entsprach den Gepflogenheiten von Sparta – mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen.
    Whitbread, Staley, Sally und die Doktoren Hardy und Horvath hatten zugute Manieren, um zu lachen, als ihre Fjunch(klick)s ihnen ihre Wohnräume zeigten. Die Raummaate Jackson und Weiss waren stumm vor Verblüffung und hätten überdies Sorge gehabt, etwas Dummes oder Verbotenes zu sagen, wenn sie den Mund auftaten. In Horace Burys Volk beachtete man eine strenge Tradition der Gastlichkeit, und abgesehen davon fand er außer auf Levant alle Sitten und Bräuche sonderbar.
    Renners Volk jedoch respektierte Offenheit; er hatte festgestellt, dass Offenheit im allgemeinen das Leben leichter machte – außer in der Flotte. In der Flotte hatte er gelernt, den Mund zu halten. Glücklicherweise hatte sein Fjunch (klick) die gleichen Ansichten.
    Er schaute sich in dem Raum um, den man ihm zugewiesen hatte. Doppelbett, Kommode, großer Schrank, eine Couch und ein niedriges Tischchen – das Ganze erinnerte vage an die Hotelprospekte, die er den Splits gezeigt hatte. Das Zimmer war fünfmal so groß wie seine Kabine auf der Mac Arthur .
    »Endlich mal wieder Ellbogenfreiheit«, stellte er befriedigt fest. Er schnupperte. Nicht die Spur eines Geruchs war festzustellen. »Wenn das gefilterte Luft eurer Welt ist, habt ihr verdammt gute Arbeit geleistet.«
    »Danke. Was Ellbogenfreiheit betrifft …« – Renners Split spreizte sämtliche Ellbogen – »davon sollten wir eigentlich mehr brauchen als ihr, aber wir tun es nicht.«
    Die eine Seite des Raums war ein Fenster vom Boden bis zur Decke. Draußen ragten die Bauten der Stadt in die Höhe – die meisten waren größer als das Schloss. Renner stellte fest, dass seine Aussicht den Blick entlang einer breiten Straße auf einen prächtigen Sonnenuntergang in allen möglichen Rottönen erlaubte. Im Fußgängerstockwerk war nur ein Gewimmel farbiger Flecken zu erkennen – viele Rote und Braune, aber auch eine Menge Weiße. Er sah dem Getriebe eine Weile zu, dann drehte er sich wieder um.
    Neben dem Kopfende seines Betts war eine Nische. Er schaute hinein und entdeckte eine Kommode und zwei seltsame Möbelstücke, die ihm bekannt vorkamen. Sie ähnelten Crawfords Koje, nachdem sich das Braune in dessen Kabine häuslich eingerichtet hatte.
    Er fragte: »Wieso zwei?«
    »Wir werden ein Braunes zugeteilt bekommen.«
    »Aha. Hör zu, ich werde dir jetzt ein neues Wort beibringen. Es heißt Intimsphäre«. Es bezieht sich auf das menschliche Bedürfnis …«
    »Wir wissen das mit der Intimsphäre.« Das Split trat betroffen zurück. »Du willst doch nicht etwa sagen, dass ein Mensch sein Fjunch(klick) aus seiner Intimsphäre ausschließt?«
    Renner nickte ernst.
    »Aber … aber … Renner, hast du kein Gefühl für Tradition?«
    »Was meinst du?«
    »Nein. Verdammt. Also gut, Renner. Wir werden hier eine Tür anbringen. Mit Schloss?«
    »Mhm. Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass die anderen vermutlich ähnlich empfinden, auch wenn sie’s nicht sagen.«
    Das Bett, die Couch und der Tisch wiesen keine der bekannten Split-Verbesserungen auf. Die Matratze war ein wenig zu hart, aber das machte nichts aus. Renner warf einen Blick ins Bad und brach in Gelächter aus. Die Toilette war ein Schwerelosigkeitsmodell ähnlich wie im Kutter, nur war der Spülknopf aus Gold und als eine Art Hundekopf modelliert. Die Badewanne war – nun, sonderbar.
    »Diese Badewanne muss ich ausprobieren«, sagte Renner.
    »Bitte, sag mir, was du davon hältst. Wir haben ein paar Bilder von Badewannen in euren

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