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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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halben Liter Druckluft und zwei Minisplits mit künstlich herabgesetzten Lebensfunktionen. Das Risiko war natürlich groß. Die Minis würden vielleicht die tief-schlafinduzierenden Drogen nicht vertragen. Oder er würde eines Tages Luft benötigen, die nicht mehr da war. Bury war jedoch immer bereit gewesen, für einen entsprechenden Gewinn auch Risiken einzugehen.
    Als der Anruf kam, war er sicher gewesen, dass seine Tat entdeckt worden war. Ein Maat war auf dem Bildschirm seiner Kabine aufgetaucht, sagte: »Gespräch für Sie, Mr. Bury«, lächelte boshaft und stellte durch. Bevor Bury sich lange den Kopf zerbrechen konnte, sah er sich einem Split gegenüber.
    »Fjunch(klick)«, sagte dieses fremde Wesen und schaute ihn fragend an. »Sie sind verwirrt. Den Ausdruck werden Sie aber doch sicher kennen.«
    Bury hatte rasch die Fassung wiedergewonnen. »Natürlich. Es war mir nur nicht bewusst, dass ein Split mich studiert.« Der Gedanke gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Nein, Mr. Bury, ich bin Ihnen eben zugeteilt worden. Mr. Bury, was würden Sie davon halten, auf Splitter Alpha zu kommen?«
    »Ich bezweifle, dass man mir gestattet, das Schiff zu verlassen.«
    »Kapitän Blaine hat es genehmigt, wenn Sie selbst wollen. Mr. Bury, wir würden Ihren Rat bezüglich der Handelsmöglichkeiten zwischen dem System Splitter und dem Imperium sehr schätzen. Wir sind überzeugt, dass beide Seiten davon profitieren würden.« Ja! Beim Barte des Propheten, eine solche Chance – Bury hatte sofort zugestimmt. Nabil konnte seine versteckten Heinzelmännchen bewachen.
    Jetzt aber, an Bord des Schiffes, das ihn auf die fremde Welt hinunter brachte, gewannen seine Befürchtungen wieder die Oberhand. Er musterte das Split neben sich.
    »Ich bin Dr. Horvaths Fjunch(klick)«, sagte das Split. »Entspannen Sie sich doch. Diese Boote sind sehr sicher konstruiert.«
    »Aha«, sagte Bury, und nach einer Weile entspannte er sich wirklich. Der gefährlichste Zeitpunkt lag jetzt Stunden zurück. Nabil musste inzwischen die Tankattrappe sicher in der Hauptluftschleuse der Mac Arthur untergebracht haben, wo sie unter den Hunderten anderer Luftflaschen nicht auffallen würde. Dieses fremde Schiff war zweifellos menschlichen Raumfähren überlegen, wenn auch vielleicht nur aus dem einen Grund, dass die Splits die Botschafter des Menschenimperiums sicher nicht einer Gefahr aussetzen wollten. Es war jedoch gar nicht der Flug hinunter auf diese fremde Welt, der Angst in seiner Kehle empor drängte, bis er ihren Geschmack metallisch scharf im Mund spürte …
    Ein leichter Ruck lief durch das Schiff. Die Reise hatte begonnen.
     
    Zur Überraschung aller war sie recht ereignislos. Verschiedentlich gab es Beschleunigungsschwankungen, doch keinerlei Turbulenzen. Dreimal fühlten sie kaum wahrnehmbare Rucke, so als ob Landeklappen ausgefahren würden – und dann merkten sie, dass das Schiff über festen Boden rollte. Sie waren gelandet.
    Sie traten hinaus in eine Art Druckkammer aus durchsichtigem Material. Die Luft war gut, doch so geruchlos, dass sie fast schal wirkte. Außer dem Schiff gab es nichts zu sehen, und das starrten die Menschen jetzt mit unverhehlter Faszination an.
    Es war zu einem Segelflugzeug mit Möwenschwingen geworden. Aus dem Deltarumpf waren die verschiedensten Klappen und Leitflossen und Flügel gewachsen.
    »Das war ein Flug!« meinte Horvath leutselig, als er zu den anderen trat. »Dieser Vogel ändert dauernd seine Gestalt! Die Flügel haben nicht etwa Scharniere oder so, sie wachsen einfach heraus! Die Düsen öffnen und schließen sich wie Mäuler! Es war wirklich sehenswert. Wenn Commander Sinclair je herunterkommt, müssen wir ihm den Fensterplatz lassen«, meinte er schmunzelnd, ohne die finsteren Blicke zu bemerken.
    Am anderen Ende der durchsichtigen Konstruktion, die einer Traglufthalle ähnelte, öffnete sich eine Luftschleuse, und drei braun-weiße Splits kamen herein. Wieder fühlte Bury, wie eine unerklärliche Furcht in ihm aufstieg, als die drei sich trennten und je eines sich einem Maat zugesellte, während das dritte auf ihn zukam.
    »Fjunch(klick)«, sagte es.
    Burys Mund wurde trocken. »Sie brauchen keine Angst zu haben«, sagte das Split. »Ich kann nicht Ihre Gedanken lesen.«
    Wenn das Split Bury beruhigen wollte, war dies das Ungeeignetste, was man ihm sagen konnte. »Man hat mir berichtet, dass das dein Beruf ist.« Es war ihm unmöglich, zu einem nackten, pelzigen Geschöpf ›Sie‹ zu sagen – den

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