Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
versuchen, ihren Bevölkerungsüberschuss auf neue Welten abzuschieben! Milliarden von Befehlsgebern, mit ihren Territorialkämpfen und Kompetenzstreitigkeiten! Es braucht Zeit, mit eurem Narrenantrieb neue Welten zu finden. Zeit und Treibstoff, um in jedem neuen System nach dem nächsten Narrenpunkt zu suchen. Schließlich würde die Expansion nach außen nicht mehr genügen. Wir müssten nach innen, in das Imperium der Menschheit vordringen.«
    »Hm«, sagte Whitbread. Die anderen schauten nur das Split an und marschierten weiter auf die ferne Stadt zu. Staley hielt den großen Raketenwerfer in den Armen, als suche er Trost in der schweren Waffe. Hin und wieder legte er auch eine Hand auf den vertrauten Griff seiner Pistole.
    »Eine solche Entscheidung würde man nur zu leicht treffen«, sagte Whitbreads Split.
    »Aus Neid.«
    »Uns beneiden? Worum denn? Um Geburtenkontrolle?«
    »Ja.«
    Staley schnaubte ungläubig.
    »Aber auch damit wäre noch nicht das Ende erreicht. Es würde eine riesige Sphäre von Split-besiedelten Welten entstehen. Die zentralen Systeme würden die Außenwelten gar nicht mehr erreichen können. Die Welten würden sich gegenseitig bekriegen. Nicht endender Krieg, endlos Zusammenbrüche von Zivilisationen. Ich könnte mir vorstellen, dass man einfach dazu übergeht, einen Asteroiden in eine gegnerische Sonne stürzen zu lassen und ihre Welten neu zu besiedeln, wenn die Sonneneruption vorüber ist. Und die Sphäre würde immer weiter anschwellen, immer mehr Systeme umfassen.«
    »Ich bin nicht so sicher, dass ihr das Imperium besiegen könntet«, sagte Staley. »Bei der Vermehrungsrate unserer Krieger? Ach, lass nur. Vielleicht würdet ihr uns ausrotten.
    Vielleicht würdet ihr auch ein paar von uns für Zoos oder so verschonen. Ihr brauchtet euch jedenfalls keine Sorgen zu machen, dass wir uns in der Gefangenschaft nicht vermehren würden. Im Grunde ist mir das alles gleichgültig. Es ist im übrigen ziemlich wahrscheinlich, dass wir einen Zusammenbruch einfach dadurch auslösen würden, dass wir einen zu großen Teil unserer Industriekapazität dem Bau von Raumschiffen widmen müssten.«
    »Wenn ihr keinen Krieg mit dem Imperium plant«, sagte Staley, »warum sind dann wir drei zum Tode verurteilt?«
    »Vier. Mein Meister fordert meinen Kopf genauso wie euren … nun, vielleicht nicht genauso. Euch will man zum Sezieren haben.«
    Niemand zeigte sich überrascht.
    »Ihr seid zum Tode verurteilt, weil ihr jetzt genug Informationen besitzt, um alles, was ich euch eben erzählt habe, durch eigene Überlegung herauszufinden. Wenn nicht ihr, dann eure Biologen. Deswegen will man euch nicht heimkehren lassen. Viele andere Meister billigen die Entscheidung, euch zu töten. Sie befürchten, dass eure Regierung – wenn ihr lebend entkommt – uns als eine Seuche betrachten wird, die sich blitzschnell durch die ganze Galaxis ausbreiten und schließlich das Imperium vernichten würde.«
    »Und König Peter? Er will nicht, dass wir getötet werden?« fragte Staley. »Warum nicht?«
    Die Splits unterhielten sich wiederum in ihrer vogelhaften Sprache. Whitbreads Split antwortete für das andere. »Er könnte beschließen, euch zu töten. Ich muss euch das ehrlich sagen. Er möchte jedoch vor allem … den Dämon wieder in die Flasche zurückschicken – falls es irgendeine Möglichkeit gibt, zwischen Menschen und Splits wieder das Verhältnis herzustellen, das vor dem Einfangen unserer Narrensonde herrschte – gegenseitige Isolierung –, dann wird er sich dafür entscheiden. Die Zyklen sind besser als … als eine ganze Galaxis voller Zyklen!«
    »Und du?« fragte Whitbread. »Wie siehst du die Situation?«
    »So wie ihr«, sagte das Split zögernd. »Ich habe das Recht, meine Spezies unvoreingenommen zu beurteilen. Ich bin kein Verräter.« Ein bittender Unterton lag in der Stimme des fremden Wesens, das Jonathon in so vielem ähnlich war. »Aufgrund meines freien Urteilsvermögens muss ich feststellen, dass eine Beziehung zwischen unseren Arten nur zu gegenseitigem Neid führen würde: wir euch um die Möglichkeit der Geburtenbeschränkung, ihr uns um unserer höheren Intelligenz willen. Wolltest du etwas sagen?«
    »Nein.«
    »Ich komme zu dem Urteil, dass eine Ausbreitung meiner Rasse in den Weltraum hinaus riskant wäre und das Schema der Zyklen nicht durchbrechen würde. Jeder Zusammenbruch würde dadurch nur um vieles schrecklicher. Wir würden uns schneller vermehren, als wir uns ausbreiten

Weitere Kostenlose Bücher