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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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schob sich durch die provisorische Wagentür hinaus. Er ging etliche Meter in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren, hielt inne und verdoppelte dann den Abstand. Die Waffe konnte immer noch irgendeinen tödlichen Trick auf Lager haben.
    Der Tunnel erstreckte sich vollkommen gerade ins Dunkel hinein. Er war wohl mit einem Laser ausgerichtet und dann mit einem Schmelzkopfbohrer gebohrt worden.
    Die Stimme von Whitbreads Split hallte durch den Tunnel. »Elftausend Jahre!«
    Staley drückte ab.
    Das Projektil traf die Tunneldecke in einiger Entfernung. Horst warf sich auf den Boden.
    Als die Druckwelle vorbei war und er wieder den Kopf hob, war die Luft stauberfüllt, und ein Haufen Schutt lag unter der getroffenen Stelle.
    Er holte sich ein zweites Geschoss und feuerte es ab.
    Diesmal drang rötliches Tageslicht durch die Tunneldecke. Er ging hin, um sich das Loch zu besehen. Ja, es war schräg genug, so dass sie hinausklettern konnten.
    Elftausend Jahre.

 
36
Urteil
     
    »Lass den Wagen ohne uns weiterfahren«, sagte Horst. Whitbreads Split trillerte kurz, worauf das Braune die Deckplatte der Instrumentenkonsole abnahm und mit fantastischer Geschwindigkeit darin herumzubasteln begann. Whitbread musste an ein anderes Braunes denken, an eine Asteroidenprospektorin, die vor so langer Zeit gestorben war, damals, als die Mac Arthur noch ihr Zuhause war, und die Splits freundliche, faszinierende Unbekannte waren.
    Das Braune sprang ab. Der Wagen überlegte es sich noch eine Sekunde und rollte dann langsam an. Die kleine Gruppe ging zurück zu dem schrägen Loch, das Horst geschaffen hatte, und kletterte schweigend hinauf.
    Als sie an die Oberfläche kamen, war der Himmel bereits in unzählige Rottöne getaucht.
    Die Pflanzen in den endlosen Reihen schlössen ihre Blattbüschel für die Nacht. Rund um das Loch zog sich eine unregelmäßige Zone, in der die Pflanzen niedergebrochen waren wie von einem Hagelschauer.
    Ein paar Reihen weiter bewegte sich etwas zwischen den Pflanzen. Drei Waffen fuhren hoch. Das Wesen schlurfte näher … und Staley flüsterte: »In Ordnung. Ist nur ein Landarbeiter.«
    Whitbreads Split trat zu den drei Kadetten. Mit sämtlichen Händen bürstete es sich die Erde aus dem Fell. »Es werden bald mehr von denen unterwegs sein. Vielleicht versuchen sie sogar, das Loch aufzufüllen. Landarbeiter sind nicht besonders gescheit.
    Sie brauchen es nicht zu sein. Was machen wir jetzt, Horst?«
    »Wir gehen, bis wir etwas zum Fahren finden. Wenn ihr Flugzeuge seht – oh.«
    »Ja. Infrarot-Detektoren.«
    »Habt ihr vielleicht Traktoren auf diesen Feldern? Könnten wir uns einen … äh … ausborgen?«
    »Sie werden jetzt schon im Maschinenschuppen sein. Nachts wird normalerweise nicht gearbeitet … aber die Landarbeiter holen vielleicht einen heraus, um das Loch zuzuschütten.«
    Staley überlegte kurz. »In diesem Fall können wir keinen brauchen. Wäre zu auffällig.
    Hoffen wir, dass wir auf dem Infrarot-Schirm wie Landarbeiter aussehen.« Sie marschierten los. Hinter ihnen begann der Landarbeiter Pflanzen aufzurichten und die Erde um die Wurzeln festzudrücken. Das Wesen zwitscherte vor sich hin, aber Whitbreads Split übersetzte nicht. Staley überlegte müßig, ob Landarbeiter wohl jemals etwas sagten, oder ob das einfach unartikuliertes Schimpfen war, aber er wollte jetzt nicht danach fragen. Er musste nachdenken.
    Der Himmel wurde zusehends dunkler. Ein roter Fleck glomm auf: Murchesons Auge.
    Weit voraus lag der gelbliche Lichtschimmer der Stadt ›Vogelpfiff‹. Eine Weile wanderten sie schweigend dahin, die Kadetten wachsam, mit schussbereiten Waffen, während die nachfolgenden Splits sich hin und wieder mit erstaunlichen Rumpfdrehungen umschauten.
    Später sagte Staley zu dem einen Split: »Ich habe darüber nachgedacht, was ihr davon habt, dass ihr uns helft.« »Kummer. Anstrengungen. Demütigung. Tod.« »Eben. Deshalb frage ich mich, warum du uns hilfst.« »Nein, das tust du nicht, Horst. Du fragst dich, warum dein eigenes Fjunch(klick) nicht gekommen ist.«
    Horst schaute das pelzige Wesen neben sich betroffen an. Er hatte sich das gefragt.
    Was tat sein Seelenfreund, während Dämonen seinen Fjunch(klick)-Partner durch ein fremdes Land jagten? Irgendwie schmerzte der Gedanke.
    »Wir erfüllen beide unsere Pflicht, Horst, dein Fjunch (klick) so wie ich. Aber dein Fjunch(klick) sieht seine Pflicht im Gehorsam seinem – sagen wir, seinem vorgesetzten Offizier gegenüber. Gavin

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