Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
fantastisches Abenteuer, nicht wahr? Was glauben Sie, was ich dabei empfinde? Ob es nun wirklich fremde Wesen sind oder Menschen von einer vergessenen Kolonie, die das Imperium wiederfinden wollen – es geht um mein Fachgebiet. Dafür wurde ich ausgebildet, und ich bin der einzige Anthropologe an Bord. Sie brauchen mich.«
    »Nicht unbedingt. Es wäre zu gefährlich.«
    »Sie erlauben doch auch Mr. Bury, an Bord zu bleiben.«
    »Nicht erlauben Ich habe ausdrücklichen Befehl von der Admiralität, ihn nicht vom Schiff zu lassen. Was ihn betrifft, habe ich keine Wahl, aber bei Ihnen und Ihren Dienstboten …«
    »Wenn Sie sich wegen Adam und Annie Sorgen machen, dann lassen wir sie hier. Sie würden die Beschleunigung ohnedies nicht vertragen. Aber ich vertrage alles, was Sie vertragen, Kapitän Lord Roderick Blaine! Ich hab’ Sie nach einem Hyperraumsprung gesehen, benommen vor sich hinstarrend, verwirrt, unentschlossen – und ich war imstande, meine Kabine zu verlassen und hier auf die Brücke zu kommen! Erzählen Sie mir also nicht, wie hilflos ich wäre! Werden Sie mich nun mitkommen lassen, oder …«
    »Oder was?«
    »Nichts, natürlich. Ich weiß, dass ich Sie nicht zwingen kann. Bitte, Rod?« Sie zog alle Register, versuchte sogar einen flehenden Augenaufschlag, und das war des Guten zuviel – Rod brach in herzhaftes Gelächter aus.
    »Commander Frenzi, Sir«, meldete der Infanterist, der am Brückenzugang Wache hielt.
    »Kommen Sie rein, Romeo, kommen Sie rein«, sagte Rod herzlicher, als ihm zumute war. Frenzi war fünfunddreißig, gut zehn Jahre älter als Blaine, und Rod hatte drei Monate unter ihm gedient, die elendste Zeit seiner bisherigen Laufbahn. Der Mann war für den Verwaltungsdienst bestens geeignet, aber ein lausiger Schiffsoffizier.
    Frenzi spähte mit vorgerecktem Unterkiefer in den Brückenraum. »Ah, Blaine. Wo ist Kapitän Cziller?«
    »Auf New Chicago«, sagte Rod freundlich. »Ich bin jetzt Kommandant der Mac Arthur .«
    Er ließ seinen Sitz herumschwenken, damit Frenzi die vier Streifen an seinen Ärmeln sehen konnte.
    Frenzis Gesicht wurde zu einer Maske. Seine Lippen verzogen sich. »Meinen Glückwunsch.« Pause. »Sir.«
    »Danke, Romeo. Ich muss mich selber erst daran gewöhnen.«
    »Nun, dann werde ich jetzt rausgehen und den Männern sagen, sie brauchten sich mit dem Auftanken nicht beeilen, ja?« meinte Frenzi. Er wandte sich zum Gehen. »Was zum Teufel soll das heißen, nicht beeilen? Ich habe Priorität Doppel-A-Eins. Wollen Sie die Meldung sehen?«
    »Ich hab’ sie gesehen. Meine Station bekam eine Kopie übermittelt, Blaine – äh, Kapitän. Aber aus der Nachricht geht deutlich hervor, dass Admiral Cranston der Ansicht ist, Cziller sei noch der Kommandant der Mac Arthur . Ich möchte zu bedenken geben, Sir, dass er wohl kaum diesem Schiff den Auftrag erteilt hätte, ein vermutlich fremdes Raumschiff abzufangen, hätte er gewusst, dass sein Kommandant ein – ein junger Offizier ist, dessen erstes Kommando dies ist.«
    Bevor Blaine antworten konnte, sagte Sally: »Ich habe die Nachricht gesehen, Commander, und sie war an die Mac Arthur , gerichtet, nicht an Cziller. Die Auftankpriorität gilt dem Schiff …«
    Frenzi musterte sie kalt. »Die Lermontov wird für diesen Auftrag ausreichen, denke ich.
    Entschuldigen Sie mich, Kapitän, ich muss in die Station zurück.« Er warf Sally noch einen gehässigen Blick zu. »Ich wusste gar nicht, dass wir Frauen in Zivil als Kadetten anheuern.«
    »Zufällig bin ich Senator Fowlers Nichte und auf Anweisung der Admiralität an Bord dieses Schiffs, Commander«, erklärte sie eisig. »Ich bin erstaunt über Ihren Mangel an Manieren. In meiner Familie ist man eine solche Behandlung nicht gewöhnt, und ich bin sicher, dass meine Bekannten bei Hof schockiert sein werden über eine derartige Taktlosigkeit von Seiten eines kaiserlichen Offiziers.«
    Frenzi lief rot an und blickte nervös um sich. »Ich bitte um Entschuldigung, Mylady.
    Seien Sie versichert, dass mir jede Absicht einer Kränkung fern lag … ich war einfach nicht gefasst, wir bekommen nicht oft Damen an Bord von Kriegsschiffen zu sehen, gewiss nicht so junge und hübsche Damen wie Sie, und bitte tragen Sie mir nichts nach …« Er stotterte immer noch Entschuldigungen, als er sich von der Brücke zurückzog. »Und warum haben Sie ihm nicht die Meinung sagen können?« erkundigte sich Sally.
    Rod grinste sie an, sprang dann hastig auf. »Er wird Cranston verständigen, dass

Weitere Kostenlose Bücher