Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Und?«
    »Wenn wir längsseits gehen und sie irgendwie unsere Maschinen zerstören …«
    »Dann würden wir mit sechs Prozent der Lichtgeschwindigkeit in die Sonne fallen.
    Richtig. Sie wollen also soweit als möglich von Cal entfernt den Kurs angleichen, damit uns in einem solchen Fall mehr Zeit für Gegenmaßnahmen bliebe.« »Ja, Sir, genau.«
    »Verstehe. Sie amüsieren sich anscheinend gut bei dieser Sache, nicht wahr, Mr.
    Renner?«
    »Ich hätte sie mir um keinen Preis entgehen lassen wollen, Sir. Und Sie?«
    »Machen Sie weiter, Mr. Renner.« Blaine ließ seinen Beschleunigungssitz vor einen anderen Computerschirm rollen und begann, den Kurs des Navigators zu überprüfen.
    Schließlich schlug er vor, ungefähr eine Stunde lang auf ein Ge herunterzugehen, damit sich alle vor dem Zusammentreffen mit dem fremden Objekt noch etwas erholen könnten. Renner stimmte mit geradezu kindischer Begeisterung zu und machte sich an die notwendigen Korrekturen.
    »Ich habe gerne Freunde an Bord meines Schiffes«, pflegte Kapitän Cziller seinen Kadetten zu erklären, »aber ich würde alle zusammen gegen einen tüchtigen Steuermann eintauschen.« Renner war tüchtig. Renner war aber auch ein Wichtigtuer.
    Rod war es zufrieden; er wusste, er würde jeden noch so nervenzermürbenden Wichtigtuer in Kauf nehmen, wenn er nur tüchtig war.
     
    Bei vier Grav ging niemand mehr herum, niemand hob auch nur ein Schräubchen. Die Ersatzteile blieben im Laderaum, und die Mac Arthur musste mit Sinclairs geheimnisvollen Provisorien zurechtkommen. Die meisten Männer der Besatzung erledigten ihre Aufgaben von ihren Druckliegen oder fahrbaren Sitzen aus, und wer gar nichts zu tun hatte, war darüber heilfroh.
    In den Mannschaftsquartieren wurden komplizierte Wortspiele veranstaltet, Geschichten erzählt und die wildesten Vermutungen über das fremde Raumschiff angestellt. Gut die Hälfte der Bildschirme an Bord zeigten dasselbe: eine kleine Sonnenscheibe und dahinter Murchesons Auge vor der Schwärze des Kohlensacks.
    Die Kontrollinstrumente für Sallys Kabine verrieten, dass ziemlich viel Sauerstoff verbraucht wurde. Rod murmelte erbittert düstere Worte in sich hinein. Beinahe hätte er sie angerufen, verschob es aber doch lieber und stellte statt dessen die Verbindung mit Burys Kabine her.
    Bury lag im Andruckbad: eine hochelastische Mylarhaut verhinderte, dass ihn die hydraulische Flüssigkeit benetzte. Er war so weit eingesunken, dass nur Hände und Gesicht herausschauten. Sein Gesicht wirkte alt – es verriet fast sein wahres Alter.
    »Kapitän, Sie haben entschieden, mich nicht auf Brigit abzusetzen. Statt dessen setzen Sie einen Zivilisten der Gefahr möglicher Kampfhandlungen aus. Darf ich fragen, warum?«
    »Natürlich, Mr. Bury. Ich nahm an, dass es Ihnen wenig angenehm sein würde, auf einer Eiskugel festzusitzen, ohne Aussicht, bald ein Schiff zu bekommen. Vielleicht habe ich mich geirrt.«
    Bury lächelte – versuchte es jedenfalls. Jeder an Bord sah doppelt so alt aus, wie er war, wenn vier Grav an der Gesichtshaut zerrten. Bury schien sein Lächeln anzustrengen wie Gewichtheben. »Nein, Kapitän, Sie haben sich nicht geirrt. Ich habe Ihre Order in der Offiziersmesse gelesen. Wir sind also unterwegs zu einem Rendezvous mit einem nichtmenschlichen Raumschiff.«
    »Es sieht ganz danach aus.«
    »Vielleicht haben diese Wesen interessante Handelsobjekte. Wenn sie von einer nicht erdähnlichen Welt stammen, wäre es um so interessanter. Man kann immer hoffen.
    Kapitän, würden Sie mich über die Ereignisse auf dem laufenden halten?«
    »Ich werde vermutlich nicht die Zeit dazu finden«, sagte Blaine, eine der am wenigsten unhöflichen Antworten wählend, die ihm einfielen.
    »Ja natürlich, ich meinte ja nicht Sie persönlich. Ich möchte nur Zugang zu den Informationen haben. In meinem Alter wage ich mich  nicht aus diesem Gummibad, solange wir mit vier Ge unterwegs sind. Wie lange wird das noch dauern?«
    »Einhundertfünfundzwanzig Stunden. Das heißt, jetzt nur mehr hundertvierundzwanzig.«
    »Danke, Kapitän.« Burys Bild erlosch auf dem Schirm.
    Rod rieb sich nachdenklich über den Nasenhöcker. Wusste Bury, als was er an Bord der Mac Arthur war? Nun, vermutlich hat das keine Bedeutung, dachte er und rief in Sallys Kabine an.
    Sie sah aus, als hätte sie eine Woche nicht mehr geschlafen und Jahre nicht mehr gelächelt. Blaine sagte: »Hallo, Sally. Tut’s Ihnen jetzt leid, dass Sie mitgekommen sind?«
    »Ich hab schon

Weitere Kostenlose Bücher