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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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gesagt, ich halte alles aus, was Sie aushallen können«, antwortete Sally ruhig. Sie packte die Armstützen ihres Sitzes und stand langsam auf. Dann ließ sie los und breitete die Arme aus, um zu beweisen, was sie aushielt.
    »Vorsichtig«, sagte Blaine und bemühte sich, ruhig zu sprechen. »Keine abrupten Bewegungen. Halten Sie die Knie gestreckt. Sie können sich das Rückgrat brechen, wenn Sie bloß versuchen, sich niederzusetzen. Bleiben Sie gerade aufgerichtet, aber greifen Sie hinter sich. Erst wenn Sie beide Hände auf den Armstützen haben, dürfen Sie versuchen, sich herunterzubeugen …«
    Sie glaubte nicht, dass es gefährlich war, bis sie begann, sich hinzusetzen. Ihre Armmuskeln verkrampften sich plötzlich, in ihren Augen flackerte Erschrecken, und sie setzte sich viel zu schnell und heftig, als hätte sie eine gewaltige Kraft heruntergesaugt.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Nein«, sagte sie. »Nur mein Stolz.«
    »Dann bleiben Sie in diesem Sitz, verdammt noch mal! Stehe ich vielleicht auf? Nein!
    Und ich habe auch nicht die geringste Absicht!« »Gut, gut.« Sie schüttelte langsam den Kopf. Offensichtlich war sie doch etwas benommen von dem Stoß.
    »Haben Sie Ihre Diener von Bord schicken können?« »Ich musste sie überlisten. Sie wollten nicht ohne mein Gepäck von Bord.« Sie lachte, und es war das Lachen einer alten Frau. »Ich habe augenblicklich alles an, was ich besitze, bis wir Neukaledonia erreichen.«
    »Überlistet, ja? Genauso, wie Sie mich überlistet haben! Ich hätte Sie von Kelley raus werfen lassen sollen.« Rods Stimme hatte einen bitteren Klang. Er wusste, dass er doppelt so alt aussah wie er war – ein Krüppel in einem Rollstuhl. »Aber was hilft’s, jetzt sind Sie nun mal da. Jetzt kann ich Sie nicht mehr absetzen.«
    »Aber vielleicht kann ich von Nutzen sein. Ich bin Anthropologin.« Sie verzog das Gesicht bei dem Gedanken, noch einmal aufstehen zu müssen. »Kann ich Sie über die Sprechanlage erreichen?«
    »Sie bekommen den wachhabenden Kadetten. Sagen Sie es ihm, wenn Sie mich wirklich sprechen müssen. Aber, Sally, wir sind ein Kriegsschiff, und diese Fremden sind vielleicht nicht friedlich. Denken Sie um Himmels willen daran – meine Wachoffiziere haben mitten in einem Gefecht keine Zeit für wissenschaftliche Debatten!«
    »Das weiß ich. Sie könnten mir schon ein bisschen Vernunft zubilligen.« Sie versuchte zu lachen. »Selbst wenn mir nichts Besseres einfällt, als bei vier Ge aufstehen zu wollen.«
    »Ja. Tun Sie mir noch einen Gefallen. Legen Sie sich in Ihr Druckbad.«
    »Muss ich mich dazu ausziehen?«
    Blaine errötete nicht, weil einfach nicht genügend Blut seinen Kopf erreichte. »Das wäre gut, vor allem, wenn Sie irgendwo Knöpfe oder Schnallen haben. Schalten Sie die Bildübertragung ab.«
    »Gut.«
    »Und seien Sie vorsichtig. Ich könnte Ihnen einen verheirateten Maat zu Hilfe schicken …« »Nein, danke.« »Dann warten Sie noch damit. Wir werden einige Intervalle mit geringerer Beschleunigung fahren. Versuchen Sie nicht, bei hohen Ge allein aus diesem Sitz zu kommen.«
    Dazu war ihr augenscheinlich jede Lust vergangen. Ein harter Plumpser reichte.
     
    »Die Lermontov ruft uns schon wieder«, verkündete Whitbread.
    »Vergessen Sie’s. Wir melden uns nicht.«
    »Aye, aye, Sir. Nicht melden.«
    Rod wusste recht gut, was man auf dem anderen Kreuzer wollte. Die Lermontov wollte den ersten Kontakt mit dem fremden Schiff für sich buchen – aber das Schwesterschiff der Mac Arthur konnte erst in Reichweite der Fremden kommen, wenn sie schon viel zu nahe an der Sonne waren. Es war besser, das Treffen weiter draußen, mit mehr Sicherheitsspielraum, zu planen.
    Zumindest redete Rod sich das ein. Auf Whitbread und seine Nachrichtenoffiziere konnte er sich verlassen; die Funkrufe der Lermontov würden nicht im Logbuch verzeichnet sein.
    Dreieinhalb Tage. Alle vier Stunden zwei herrliche Minuten von nur anderthalb Ge zum Wachwechsel, um schnell irgendwelche vergessenen Gegenstände zu holen, um einmal die Lage verändern zu können; dann ertönten wieder die Warnsignale, die Andruckmessgeräte schlugen aus, und wieder wurde alles viel zu schwer.
    Anfangs hatte die Mac Arthur einen Kurs eingeschlagen, der um sechzig Grad von der Richtung auf Cal abwich. Sie musste erst auf den des fremden Schiffes einschwenken.
    Als es soweit war, drehte die Mac Arthur ihre Nase zum hellsten Stern am Himmel herum.
    Cal begann größer zu werden. Auch die Farbe der Sonne

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