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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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kleinen Batterie beginnen, und dann immer mehr Laserkanonen dazunehmen, je weiter das Schiff sich entfernt. Das wäre jedenfalls sehr vorteilhaft. Wenn eine Kanone ausfällt, hat man sie zu Hause im eigenen System, wo sie bequem repariert werden kann.«
    »Als ob man seine Maschinen zu Hause lassen«, rief Potter, »aber trotzdem von ihnen angetrieben werden könnte.«
    »Nun, beim Wirkungsgrad können sich dann schon Probleme ergeben. Es kommt darauf an, wie gebündelt der Strahl bleibt«, meinte Renner. »Schade, dass man auf diese Weise nicht auch bremsen kann. Was meinen Sie, wäre es …«
    Rod überließ es den beiden Kadetten, dem Navigator von den Veränderungen des Splitters zu berichten. Er selbst hatte jetzt andere Sorgen. Wie würden sich die Fremden verhalten?
     
    Zwanzig Stunden vor dem Rendezvoustermin kam Renner zu Blaines Platz und bat, die Bildschirme des Kapitäns benutzen zu dürfen. Es fiel ihm offensichtlich schwer, ohne einen Computerschirm zu sprechen. Ein Mann wie er war stumm, wenn ihm nur seine Stimme zur Verfügung stand.
    »Sehen Sie, Kapitän«, sagte er und ließ eine Sternkarte der Region auf dem Schirm erscheinen. »Das fremde Schiff kommt von hier. Um es  anzutreiben, wurde eine Laserkanone, oder ein Kontingent von Laserkanonen – wahrscheinlich ein ganzer Haufen, in einem Asteroidengürtel, mit Spiegeln zum Ausrichten – etwa vierundfünfzig Jahre lang in Gang gehalten, um Schub für das Lichtsegel zu liefern. Strahl und Schiff kamen beide genau aus der Richtung des Splitters.«
    »Aber es müsste doch Aufzeichnungen geben«, meinte Blaine. »Irgend jemand muss doch bemerkt haben, dass der Splitter kohärentes Licht aussendet.«
    Renner zuckte die Achseln. »Wie zuverlässig sind die Aufzeichnungen von Neuschottland?«
    »Sehen wir nach.« In wenigen Augenblicken hatten sie festgestellt, dass die astronomischen Beobachtungen von Neuschottland suspekt waren und dass aus diesem Grund im Datenspeicher der Mac Arthur keine solchen Aufzeichnungen enthalten waren. »Na, kann man nichts machen. Nehmen wir einmal an, Sie haben recht.«
    »Ja, aber sehen Sie, Kapitän, eben diese Methode hat einen Haken«, wandte Renner ein. »Es ist nämlich durchaus möglich, im interstellaren Raum zu wenden, auch ohne Antrieb an Bord. Die Fremden hätten bloß …«
    Eine neue Kurskurve strebte vom Splitter weg, wich jedoch um einige Winkelgrad von der ersten ab und war stark gekrümmt. »Wieder lassen sie sich den größten Teil der Strecke treiben. Hier an diesem Punkt – wo sie längst an Cal vorüber gewesen wären – müsste das Schiff auf zehn Millionen Volt aufgeladen werden. Das magnetische Feld der Galaxis dreht es dann um hundertachtzig Grad, so dass man von hinten auf das System Neukaledonia zukommt. Inzwischen hat derjenige, der den Strahl aufrechterhalten hat, seine Laser bereits seit hundertfünfzig Jahren abgeschaltet. Jetzt schaltet er sie aber wieder ein. Die Sonde kann mit ihrem Lichtsegel nun den Strahl zum Abbremsen verwenden, Mr. Renner.« »Sind Sie sicher, dass dieser magnetische Effekt funktionieren würde?«
    »Das ist Mittelschulphysik! Und die interstellaren Magnetfelder sind sehr genau vermessen, Kapitän.«
    »Nun, warum haben sie’s dann nicht so gemacht?«
    »Das weiß ich eben nicht«, rief Renner erbittert. »Vielleicht haben sie nur nicht daran gedacht. Vielleicht hatten sie Angst, die Laser würden nicht so lange halten. Vielleicht sind es lebensmüde Narren, oder sie trauen den Daheimgebliebenen nicht. Kapitän, wir wissen einfach zu wenig von ihnen.«
    »Das ist mir durchaus klar, Renner. Warum regen Sie sich so darüber auf? Wenn wir Glück haben, dann können wir sie selber fragen.«
    Langsam verzog sich Renners Miene zu einem widerstrebenden Lächeln. »Aber das wäre geschwindelt.«
    »Ach was, schauen Sie, dass Sie zu ein bisschen Schlaf kommen.«
     
    Rod erwachte vom Plärren der Lautsprecher. »Schwereänderung in zehn Minuten! Alles klar für Übergang auf ein Standardgrav in zehn Minuten!«
    Blaine lächelte – ein Grav ! – und merkte, wie das Lächeln gefror. Das hieß, dass ihnen nur mehr eine Stunde bis zum Zusammentreffen mit der fremden Raumsonde blieb. Er aktivierte die Außenbildschirme und sah nichts als eine grelle Lichtscheibe vorn und eine achteraus. Die Mac Arthur schien zwischen zwei Sonnen zu schweben. Cal war bereits so groß wie Sol, von der Venus aus gesehen, aber heller, denn Cal war ein heißerer Stern. Das Lichtsegel der Fremden

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