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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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fallen?«
    »Fünfundvierzig Minuten, Sir. Wenn wir nichts dagegen unternehmen.«
    »Alles der Reihe nach, Mr. Renner. Halten Sie die augenblickliche Position zum Segel.«
    Rod drückte eine Taste der Sprechanlage, um den Geschützoffizier zu erreichen.
    »Crawford! Beleuchten Sie mal dieses Segel ein bisschen, und versuchen Sie die Leinen auszumachen. Ich möchte, dass Sie die Kapsel von diesem Fallschirm abschneiden, bevor die uns noch mal unter Feuer nehmen!« »Aye, aye, Sir.« Crawford begrüßte die Order mit sichtlicher Genugtuung.
    Das Segel wies insgesamt zweiunddreißig Leinen auf: vierundzwanzig spannten sich zum Rand des kreisförmigen Stoffspiegels, acht waren ringförmig weiter innen befestigt.
    Kegelförmige Ausbuchtungen des Segelmaterials verrieten, wo sie hingen. Die Rückseite des Segels war schwarz und verdampfte augenblicklich in der konzentrierten Hitze der Lasergeschütze.
    Dann waren alle Befestigungspunkte durchgebrannt, das Segel begann zu flattern und trieb frei auf die Mac Arthur zu. Wieder stieß das Schiff durch, als wäre das Lichtsegel aus Seidenpapier …
    Und die fremde Raumkapsel fiel hilflos auf eine Sonne des Typs F8 zu.
    »Fünfunddreißig Minuten bis zum Auftreffen«, sagte Renner ohne extra Aufforderung.
    »Danke, Mr. Renner. Commander Cargill, Sie übernehmen das Steuer. Wir holen uns die Kapsel.«
    Renners Verblüffung erfüllte Rod mit tiefer Genugtuung.

 
7
Die Narrensonde
     
    »Aber …«, sagte Renner und zeigte auf Cals wachsende Scheibe auf den Brückenschirmen. Bevor er weiterreden konnte, machte die Mac Arthur mit sechs Ge einen Satz vorwärts, dass es ihm den Atem verschlug. Kein allmähliches Beschleunigen diesmal – die Andruckmessgeräte schlugen heftig aus, als das Schiff auf die bedrohlich nahe Sonne zuraste.
    »Kapitän?« In Blaines Ohren dröhnte das Blut, aber er hörte doch, wie ihn sein Erster Offizier von der hinteren Brücke aus anrief. »Kapitän, was können wir uns an Schäden leisten?«
    Sprechen bedeutete eine ungeheure Anstrengung. »Alles, so lange wir damit nur noch heimkommen«, keuchte Rod. »Verstanden.« Durch die Sprechanlage konnte die Brücke Cargills Befehle mitanhören. »Mr. Potter! Ist das Hangardeck vakuumklar? Alle Boote festgemacht?«
    »Ja, Sir.« Unter Gefechtsbedingungen war diese Frage eigentlich überflüssig, aber Cargill war ein vorsichtiger Mann.
    »Hangartore öffnen«, befahl Cargill. »Kapitän, wir verlieren unter Umständen die Schleusentore.«
    »Zum Kuckuck damit.«
    »Ich werde die Kapsel möglichst rasch an Bord holen – keine Zeit mehr, die Geschwindigkeit anzugleichen. Es wird Schäden geben …«
    »Sie sind am Ball, Commander. Erfüllen Sie Ihre Aufgabe.« Der Brückenraum schien von einem roten Nebel erfüllt zu sein. Rod blinzelte, aber der Nebel war immer noch da – nicht in der Luft, sondern in seinen Augen. Sechs Grav war einfach zuviel, und dabei sollte man noch leistungsfähig bleiben. Wenn irgend jemand das Bewusstsein verlor – nun ja, der versäumte dann die ganze Aufregung.
    »Kelley!« krächzte Rod. »Wenn das Schiff wendet, sausen Sie mit den Infanteristen nach achtern und passen auf, ob irgend etwas aus dieser Kapsel rauskommt! Und machen Sie schnell. Cargill kann mit der Beschleunigung nicht warten.«
    »Aye, aye, Sir.« Sechs Grav, und Kelleys raue Stimme klang wie eh und je.
    Die Kapsel war noch dreitausend Kilometer entfernt, unsichtbar selbst für das schärfste Auge, doch nicht für die Teleskopkameras. Auf den Brückenschirmen wurde sie stetig größer, stetig, aber langsam, viel zu langsam im Vergleich zu der rasch anwachsenden Sonnenscheibe.
    Vier Minuten bei sechs Grav. Vier Minuten der Qual, dann ertönte endlich das Alarmsignal. Einige Augenblicke lang konnte man aufatmen. Kelleys Infanteristen rannten durchs Schiff nach hinten, halb springend, halb schwebend in der geringen, variierenden Schwere, während die Mac Arthur wendete. Im Hangardeck, wo die Infanteristen Posten beziehen mussten, gab es keine Andruckliegen. Elastische Gurte in den Korridoren und im Hangarraum, mehr nicht – Gurte, in denen die Männer festgeschnallt hingen wie Fliegen in einem Spinnennetz, die Waffen bereit – wofür?
    Die Sirene heulte, und wieder schlugen die Nadeln der Andruckmesser wild aus. Die Mac Arthur bremste sich auf die Kapsel ein. Mühsam schaltete Rod seinen Bildschirm auf das Hangardeck um. Der Raum wirkte kalt und düster, durch das offene Hangartor war die innere Grenzfläche des

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