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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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an, diese Wesen seien primitiv.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Bloß, weil sie nicht den Alderson-Antrieb kennen, werden Sie sie für primitiv halten.
    Tun Sie das nicht. Und selbst wenn sie primitiv wären, heißt das noch lange nicht, dass sie technisch unterentwickelt sind. Ihre Denkweise, ihre Technologie, ihre Kultur könnte sehr kompliziert sein.«
    »Ich werde daran denken. Sonst noch etwas? Moment, bleiben Sie dran, Sally.
    Whitbread, wenn Sie nichts anderes zu tun haben, könnten Sie Miss Fowler auf dem laufenden halten.« Im nächsten Moment hatte er sie resolut aus seinen Gedanken verbannt und blickte gerade auf den Heckschirm, als Staley aufschrie.
    Das Lichtsegel des Fremden wellte sich heftig. Reflektiertes Licht zog in langsamen Wellenbändern darüber. Rod kniff die Augen zusammen, aber das half wenig. Es ist auch ohne Blendung schwierig, die Form eines verzogenen Spiegels zu erkennen. »Das könnte unser Signal sein«, meinte Rod. »Sie verwenden das Segel, um es zurückzuspiegeln …«
    Ein weißer, entsetzlich greller Blitz flammte auf, und sämtliche Bildschirme auf dieser Seite erloschen.
     
    Die Kameras und Sensoren am Bug funktionierten noch und lieferten Bilder und Daten ins Schiff. Die Bildschirme zeigten eine große, weiße Scheibe, die Sonne von Neukaledonia, die jetzt sehr nahe war, und der sie sich sehr schnell, mit sechs Prozent der Lichtgeschwindigkeit, weiter näherten. Natürlich musste die Lichtintensität durch Filter stark reduziert werden. Einen Augenblick lang zeigten die Bildschirme auch mehrere seltsame, schwarze Schatten vor dem grellweißen Hintergrund der Sonne.
    Niemand bemerkte sie, denn in diesem Moment waren alle durch den fürchterlichen Lichtblitz geblendet, und Sekunden später waren die Silhouetten verschwunden.
    Kevin Renner sagte in das benommene Schweigen hinein. »Sie hätten aber nicht brüllen müssen.« Er war etwas gekränkt.
    »Danke, Mr. Renner«, sagte Rod eisig. »Haben Sie zu unserer Situation nicht vielleicht etwas konkretere Äußerungen zu machen?«
    Die Mac Arthur vollführte etliche wenig elegante Sprünge, doch das Lichtsegel folgte exakt allen Ausweichmanövern. »Doch, Sir«, sagte Renner. »Wir sollten zusehen, dass wir aus dem Brennpunkt dieses Spiegels rauskommen.«
    »Schadensbehebung, Kapitän«, meldete sich Cargill von seinem Posten im Heck. »Wir kriegen ziemlich viel Energie ins Feld. Und verdammt zu schnell, wir können sie nirgends hin abstrahlen. Wäre es ein konzentrierter Strahl, dann hätten wir bereits ein paar Löcher abgekriegt, aber da es so in Wellen kommt, können wir vielleicht noch zehn Minuten durchhalten.«
    »Kapitän, ich kann um das Segel herumsteuern«, sagte Renner. »Wir haben ja noch unsere sonnenseitigen Kameras, und ich weiß, wo die Kapsel lag …«
    »Nein. Steuern Sie uns durch das Segel«, befahl Rod.
    »Aber wir wissen nicht …«
    »Das war ein Befehl, Mr. Renner! Und Sie befinden Sich auf einem Kriegsschiff.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Das Feld war jetzt ziegelrot und wurde immer heller; rot war jedoch nicht gefährlich.
    Noch nicht.
    Während Renner zu manövrieren begann, sagte Rod ruhig: »Sie nehmen vielleicht an, dass die Fremden für ihr Segel ein ungewöhnlich starkes Material verwendet haben, ja?«
    »Es wäre möglich, Sir.« Die Mac Arthur schwang herum, die Würfel waren gefallen.
    Renner schien sich gegen den erwarteten Anprall festzustemmen.
    »Aber je stärker das Material ist, Mr. Renner, um so dünner können sie es nehmen, um mit einer bestimmten Masse möglichst viel Sonnenlicht auffangen zu können. Es wäre doch äußerst unrentabel, wenn sie das Gewebe nicht so dünn wie möglich machen, nicht? Selbst wenn später Meteoriten ein paar Quadratkilometer Segel zerreißen, hätten sie immer noch genug, oder? Deshalb wird das Segel kaum stärker als notwendig sein.«
    »Ja, Sir«, rief Renner. Er trieb das Schiff mit vier Ge voran, und Cal lag genau achteraus. Renner hatte ein geradezu diebisches Grinsen aufgesetzt, und er stemmte sich nicht mehr in seinen Sitz.
    Schön, ihn hab überzeugt , dachte Rod und stemmte sich selbst in den Sitz.
    Das Langston-Feld glühte bereits gelb.
    Dann plötzlich waren die sonnseitigen Schirme schwarz bis auf den grünglimmenden Rand des Schutzfeldes der Mac Arthur und die zerfetzte weiße Silhouette des durchstoßenen Segels.
    »Teufel, wir haben es überhaupt nicht gespürt!« Rod lachte auf. »Mr. Renner. Wie lange noch, bis wir in die Sonne

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