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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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könnten sie dann auch mit Ihrer Nichteinmischung rechnen?“
    Jetzt war es Hummel, der schluckte.
    „Brisante Frage“, meinte der Rex. „Pädagogisch interessant!“ Er zwinkerte Sonja zu, die sich, ohne eine Antwort abzuwarten, umdrehte und in den Gymnastiksaal zurückkehrte. Sie war mit sich zufrieden, nicht ahnend, welches Nachspiel ihr Auftritt noch haben sollte.
    Der 100-Meter-Lauf der Mädchen wurde bei nachlassendem Wind ausgetragen und ging wieder an Beatrix und Esther. Nach dem Zieleinlauf sprach Lilo den unvermeidlichen Kommentar: „Kaulquappen haben im Wasser Vortritt!“
    Beim 100-Meter-Lauf der Jungen gewann Ottokar vor Günter und Stephan. Robby, der vierte, sprach den Kommentar: „So schnell hoppeln nur Angsthasen.“
    Da war es nicht leicht, wegen des guten Eindrucks zu schweigen. Doch es lohnte sich, denn Hummel war mit dem Rex und FDH herausgekommen. Alle drei hatten die unsportliche Bemerkung gehört.
    Wie üblich sollten die Staffeln den Abschluß bilden. Der angesammelte Unmut steigerte die Spannung. Rechtzeitig hatte der Regen aufgehört. Die Mädchen liefen sich warm und begaben sich auf ihre Plätze rund um die Bahn. Am Start war bei den Hühnern Constanze, ihr folgte Bettina auf der Gegengeraden, Esther in der Zielkurve und als Schlußläuferin Beatrix.
    Anfangs waren, dank Lilo, die Castellanerinnen schneller. Auch ihre Wechsel klappten besser. Mit erheblichem Rückstand übernahm Beatrix von Esther den Stab und machte sich an die Verfolgung von Anke. Es sah nicht danach aus, daß sie’s noch schaffen würde. Doch zwanzig Meter vor dem Ziel explodierte der Wuschelkopf förmlich. Wettkämpfer beider Seiten waren herausgekommen und feuerten die Ihren an, sahen, wie Beatrix mit weit ausgreifenden Schritten heranflog und sich knapp, aber deutlich vor Anke ins Zielband warf.
    „Bravo, bravo!“ Fräulein Doktor Horn klatschte wie besessen. Der Rex, Sonja und Rolle rührten begeistert die Hände.
    „Bravo!“ brüllten auch die beiden Castellaner-Schiedsrichter, während Mücke und Strehlau sich jeglicher Parteinahme enthielten.
    „Bravo, Heimsieg für die Bienen!“
    Bei den Gästen brach die Freude ab. Ihnen hatte es die Sprache verschlagen. Die Hauptbetroffenen, Beatrix und Anke, ahnten noch nichts. Voll damit beschäftigt, ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, liefen sie, die Arme hebend und senkend, in der Startkurve einträchtig nebeneinander her. Nichts ahnten auch die Teilnehmer der Jungen-Staffel. Weit weg vom Trubel am Ziel hatten sie den Einlauf beobachtet, um sich dann wieder zu konzentrieren.
    Nur Sandro lachte unvermittelt wie in einem Anfall von Heiterkeit. „Ach ist das schön, daß es wieder schön ist!“ Sprach’s und ging mit merkwürdig staksigen Schritten auf seinen Platz am Eingang der Zielkurve.
    Am Ziel selbst hatten die Zuschauer sich gefaßt und redeten alle durcheinander.
    „Die Bienen haben gewonnen!“ behaupteten die Wespen-Schiedsrichter.
    „Die Hühner haben gewonnen!“ beharrten Mücke und Strehlau nach bestem Wissen und Gewissen. Beide Ansichten wurden lautstark von Wettkämpfern unterstützt.
    „Das… das ist unerhört!“ ereiferte sich FDH. „Unerhört ist das!“
    Ernst sah Hummel sie an. „Wie ich vorhin schon sagte: Wir halten uns da raus.“
    Der Rex versuchte einzulenken. „Hören wir doch mal, was die Läuferinnen sagen.“
    Beatrix und Anke wußten inzwischen Bescheid. Jede war von Freunden beglückwünscht worden. Wieder bei Kräften und einander um die Taille haltend, kamen sie zurück und wurden wie von Reportern bestürmt.
    „Ich bin nicht Schiedsrichter!“ wehrte Beatrix ab.
    Während Anke versicherte: „Ich hab überhaupt nichts mehr gesehen. Ich wußte nur, wie stark Bea ist, und bin gelaufen, gelaufen…“
    Nun machte Rolle einen Schlichtungsversuch. „Bevor’s Streit gibt, wiederholen wir den Lauf.“
    Damit hatte er ins Wespennest gestochen.
    „Bei Ihnen piept’s wohl?“ fuhr Poldi ihn an. „Wir haben gewonnen. Basta!“
    „Jaaaa!“ gröhlten die Castellaner.
    Entmutigt winkte Rolle mit beiden Händen ab. „Am Endergebnis kann das sowieso nichts mehr ändern.“
    Dampfwalze, noch voll im Zorn , gab Pummel einen Rempler. „Was sagst’n du, Pummel? Du bist doch genau am Ziel gestanden.“
    „He, he!“ fuhr Berni ihn an. „Seit wann duzt du unsern Boß?“
    „Putz deine Ohren, Flasche!“ brummte der Muskelprotz.
    Kraftausdrücke fielen, wie „Querulanten! Idiotenpack! Kindergarten!“ Vereinzelt

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