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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Tief, gurgelnd und tonlos, ein Rasseln und Keuchen, als ob aus einem Topf das letzte Wasser verdampft. Kehlige, schmerzerfüllte Worte waren es, die sie nicht verstand.
    Sie versuchte, den Worten Sinn zu geben, sie zu Sätzen zusammenzufügen. Etwas an ihrem Klang kam ihr bekannt vor, als hätte sie sie in ihrem wachen Leben schon einmal gehört und würde sich an ihre Bedeutung erinnern können, wenn sie nur ganz scharf nachdachte. Doch die Worte entschwanden in die hintersten Winkel ihres Traums und waren unwiederbringlich verloren.
    Erneut bewegte sich der Schatten, jetzt schwebte er über ihrem Körper. Er stank nach öligem, giftigem Rauch.
    Dann war es auf einmal kein Rauch mehr, sondern wurde fest und grob und unnachgiebig.
    Sie hielt den Atem an und versuchte erneut, um Hilfe zu rufen. Nichts. Sie versuchte, ihre Beine anzuziehen und aufzustehen. Nichts. Die Hände hochzunehmen, sie zu Fäusten zu ballen, um den Schatten abzuwehren. Nichts.
    Kalte kräftige Hände berührten sie, strichen über ihre Haut. Ihr Traumkörper schreckte zurück und blieb doch wie gelähmt liegen. Ganz langsam wanderten die Hände hinunter zu ihren Schenkeln, zum Saum ihres T-Shirts.
    Es ist nur ein Traum … nur ein Traum …
    Die Hände schoben ihr das T-Shirt bis über die Hüften hoch.
    Nur ein Traum … ein Traum …
    Sie kniff die Augen zu, so fest sie konnte.
    Erneut begann der Schatten zu sprechen. Wieder dieses bizarre, schmerzerfüllte Gurgeln.
    Wach auf … wach auf …
    Das Gurgeln wurde lauter, drängender.
    Nur ein Traum … bitte, wach doch endlich auf … wach auf …
    Dann ein Lichtblitz. Ein Schrei, nicht aus Suzannes Mund.
    Dann Stille.
    Suzanne schlug die Augen auf. Der Schatten war verschwunden. Sie war wieder allein in der Dunkelheit.
    Ihr Herz hämmerte immer noch wie wild, ihr Atem ging schnell und stoßweise. Sie schloss die Augen und versuchte, in eine andere Sphäre des Schlafs abzutauchen. Eine, die tiefer und barmherziger war.
    Suzanne schlief.
    Durchdringender Lärm krachte in Suzannes Ohren.
    Sie fuhr hoch und riss die Augen auf. Sah sich um. Stöhnte. Ihr Schlafzimmer. Sie schloss die Augen wieder.
    Der Lärm allerdings war immer noch da. Es war die Stimme des Radiomoderators Chris Moyles, der sie auf seine ganz eigene, zutiefst unsympathische Art und Weise darauf hinwies, dass es Zeit zum Aufstehen war.
    Erneut öffnete sie die Augen. Irgendetwas stimmte nicht. Es dauerte einen Moment, bis sie herausgefunden hatte, was es war: Durch den Spalt zwischen ihren Verdunkelungsvorhängen fiel Sonnenlicht.
    Suzanne stöhnte wieder. Normalerweise lag sie nach dem Aufwachen noch eine Weile im Bett und genoss die letzten Reste wohliger Schläfrigkeit, die sie noch einhüllten. Sie zögerte den Moment des Aufstehens immer so lange wie irgend möglich hinaus, bevor sie schließlich widerwillig die Decke zurückschob und unter die Dusche ging.
    Aber nicht an diesem Morgen. Nicht nach dem Alptraum, den sie gehabt hatte. Heute wollte sie nicht eine Sekunde länger als nötig im Bett bleiben.
    Als sie die Bettdecke zurückschlug, merkte sie, dass ihr Arm eingeschlafen war. Sie schwang ihre Beine auf den Boden. Sie schmerzten und fühlten sich schwerer an als sonst, steifer. Als sie versuchte, sich aufzusetzen, wurde ihr schwindlig. Sie blinzelte, als das Zimmer um sie herum einfach nicht stillstehen wollte. Schließlich ließ sie sich zurück aufs Bett fallen.
    Sie fühlte sich, als hätte sie am Abend zuvor erst stundenlang im Fitnessstudio geschwitzt und wäre danach mit Zoe und Rosie im Pub versackt. Als wäre sie danach einfach ins Bett gefallen und hätte sich die ganze Nacht über nicht einen Zentimeter von der Stelle bewegt.
    Aber natürlich war es nicht so gewesen.
    Sie hatte den Abend zu Hause verbracht, Coronation Street im Fernsehen gesehen und dabei einen Schokoriegel gegessen. Ein paar Telefonate, dann ein ausgiebiges Schaumbad. Sie war früh mit einem Kate-Atkinson-Roman ins Bett gegangen. Kein Workout und nur ein kleines Glas Wein. Es war noch ein Rest in der Flasche gewesen.
    Suzanne unternahm einen zweiten Versuch aufzustehen, und diesmal gelang es ihr, obwohl ihre Beine zitterten und das Zimmer sich immer noch drehte. Vielleicht habe ich mir was eingefangen, dachte sie. Wahrscheinlich Schweinegrippe . Sie stolperte zum Fenster, stützte sich mit einer Hand auf der Fensterbank ab und zog die Vorhänge auf. Mal sehen, was für ein Tag draußen auf sie wartete.
    Aber sie kam gar nicht dazu,

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