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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Stadterneuerung. Er war jenseits der fünfzig und hatte schütteres Haar. Sein untrainierter Bauch hing über den ächzenden Bund seiner Arbeitshose. Der Mann sah ziemlich mitgenommen aus. Als Phil sich näherte, stand die Streifenpolizistin, die neben ihm gesessen hatte, auf und kam auf ihn zu.
    »Ist das der Zeuge, der sie gefunden hat?«, fragte Phil.
    Die Polizistin nickte.
    »Hat er schon eine Aussage gemacht?«
    Sie nickte wieder. »Er wollte seine Werkstatt aufmachen, so wie jeden Morgen. Hat Möwen gesehen – ungewöhnlich viele, meinte er –, die sich auf dem Deck des Schiffs versammelt haben. Er ist rübergegangen, um sie wegzuscheuchen, und dabei hat er die Leiche entdeckt.«
    »Hat er sonst noch was gesehen oder gehört? Ein Fahrzeug? Verdächtige Personen?«
    Sie blickte den Kai hinab. »Sie wissen doch selbst, was das hier für Firmen sind. Die leben von verdächtigen Personen.«
    Phil seufzte. »Auch wieder wahr. Befragen Sie ihn trotzdem noch mal. Vielleicht erinnert er sich noch an irgendwas, man weiß ja nie. Danke.«
    Die Polizistin nickte und wandte sich wieder dem wartenden Mann zu. Phil ging zurück zum Schiff. Vom Land aus war die Leiche nicht sichtbar, weil der erhöhte Rand des Boots sie verdeckte, aber er wusste, dass sie da war.
    Mickey Philips gesellte sich zu ihm. Er hatte die Kapuze seines Papieroveralls noch immer tief in die Stirn gezogen, und sein Blick war genauso hochkonzentriert wie Phils. Seinen vorherigen Detective Sergeant hatte Phil unter tragischen Umständen verloren. Clayton Thompson war bei der Arbeit ermordet worden – eine Tat, die sein gesamtes Team tief erschüttert hatte. Ihm war klar, dass Mickey darüber Bescheid wusste und dass seine Scherze und seine aufgesetzte Lässigkeit, wie deplatziert sie manchmal auch sein mochten, einfach nur von seinem Wunsch herrührten dazuzugehören.
    Phil musterte ihn flüchtig von der Seite. Mickey öffnete den Reißverschluss seines Overalls und zog sich das schweißfeuchte Hemd von der Brust, um für ein wenig Belüftung zu sorgen. Er war kräftig und muskulös gebaut wie ein Rugbyspieler. Ein glattrasierter, domestizierter Bulle. Er war so gekleidet, wie man es von einem Detective erwartete: gutsitzender dezenter Anzug. Glattlederne Schuhe. Kurzhaarschnitt. Sogar Manschettenknöpfe. Phil selbst sah unter seinem Papieroverall ganz anders aus: Jeans, Superdry-Sneaker, geblümtes Hemd, darüber ein Sakko. Das Haar lässig zerstrubbelt. Als er von der Streife zum MIS gewechselt war, hatte er sich geschworen, dabei nicht eine Uniform gegen die nächste einzutauschen. Und er war seinem Vorsatz treu geblieben. Für seine Verhältnisse war er an diesem Tag sogar einigermaßen konservativ gekleidet.
    Wenig später kam auch DS Rose Martin zu ihnen. Sie hatte ihren Overall bereits ausgezogen, und Phil konnte sie zum ersten Mal richtig betrachten. Sie war groß und grobknochig, dabei aber schlank und durchtrainiert. Ihre glatten schwarzen Haare waren zu einem langen Bob geschnitten, dessen Pony ihr bis über die Augenbrauen hing. Mit Jeans, T-Shirt, Stiefeln und der kragenlosen Designer-Bikerjacke aus Leder schien sie zumindest rein äußerlich viel eher Phils Stil zu entsprechen als Mickey Philips‘. Aber das Äußere eines Menschen konnte täuschen, das wusste er.
    Hoffentlich würde es zwischen den beiden nicht zu Spannungen kommen. Er hatte bereits genug Ärger mit Anni. Sie hatte sich um eine Beförderung zum Detective Sergeant bemüht und war gescheitert. Jetzt gab sie ihm die Schuld daran. Am Morgen hatte er noch versucht, sie anzurufen, damit sie mit ihm zum Tatort rausfuhr, aber sie war bereits wegen einer anderen Angelegenheit unterwegs gewesen. Er fragte sich, ob sie ihm absichtlich aus dem Weg ging.
    Er konnte nur hoffen, dass die Mitglieder seines neuen Teams eventuelle Differenzen beiseiteschieben und an einem Strang ziehen würden. Nun, sie würden es müssen. Er würde schon dafür sorgen, das war seine Aufgabe.
    »Okay. Noch irgendwelche Fragen, bevor wir anfangen?«
    »Boss …«, begann Mickey.
    »Ja, Mickey?«
    »Na ja …« Er sah zum Schiff hinüber, dann wieder zu Phil. »Ich dachte nur – ich weiß, dass ich neu hier bin, und im Rauschgiftdezernat hatten wir mit solchen Sachen natürlich nichts zu tun, aber ich finde, das hier sieht ziemlich ernst aus. Als wäre es keine Einzeltat, sondern der Beginn einer Serie. Wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Sollten wir nicht vielleicht

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