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Der sterbende König (German Edition)

Der sterbende König (German Edition)

Titel: Der sterbende König (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Hass in seinen letzten Worten, weil er fälschlich glaubte, ich hätte ihn verraten. Er starb an meiner Seite, und in jenem Moment war ich zum Sterben bereit, und ich wusste, dass uns die Dänen bis auf den letzten Mann in dieser bluttriefenden Dämmerung töten würden, dann aber war Steapa mit den westsächsischen Truppen gekommen, und die Niederlage hatte sich mit einem Mal in einen unerwarteten Sieg verwandelt. Beornnoths Gefolgsleute hämmerten auf die Tische, um zu zeigen, wie sehr ihnen die Erzählung gefallen hatte. Männer mögen Schlachtenbeschreibungen, und deshalb beschäftigen wir Dichter und Sänger, um uns abends mit Geschichten von Kriegern und Schwertern und Schilden und Äxten zu unterhalten.
    «Eine gute Geschichte», sagte Beornnoth.
    «Ælfwolds Tod war Eure Schuld», tönte in diesem Augenblick eine Stimme durch den Palas.
    Zuerst glaubte ich, nicht recht gehört zu haben, oder dass ich nicht gemeint war. Mit einem Schlag herrschte Stille, und alle fragten sich dasselbe.
    «Wir hätten niemals kämpfen sollen!» Es war Sihtric, der da redete. Er stand auf, um mich anzuschreien, und ich sah, dass er betrunken war. «Ihr habt keine Späher in die Wälder geschickt!», knurrte er wütend. «Und wie viele Männer sind in den Tod gegangen, weil Ihr keine Späher in die Wälder geschickt habt?» Ich weiß noch, dass ich ein zu entsetztes Gesicht machte, um sprechen zu können. Sihtric war mein Diener gewesen, ich hatte ihm das Leben gerettet, ich hatte ihn als Jungen bei mir aufgenommen und einen Krieger aus ihm gemacht, ich hatte ihm Gold gegeben, ich hatte ihn belohnt, wie ein Herr seine Gefolgsleute entlohnen soll, und nun starrte er mir mit schierem Hass entgegen. Beortsig, das versteht sich, genoss den Auftritt und ließ seinen Blick zwischen Sihtric und mir hin- und herwandern. Rypere, der mit seinem Freund Sihtric auf derselben Bank gesessen hatte, legte dem stehenden Mann die Hand auf den Arm, aber Sihtric schüttelte sie ab. «Wie viele Männer habt Ihr an diesem Tag durch Eure Leichtfertigkeit getötet?», rief er mir zu.
    «Du bist betrunken», sagte ich grob, «und morgen wirst du vor mir um Gnade winseln, und vielleicht werde ich dir verzeihen.»
    «Herr Ælfwold würde noch leben, wenn Ihr einen Funken Verstand besessen hättet», brüllte er.
    Ein paar von meinen Männern versuchten ihn zu übertönen, aber ich schrie noch lauter. «Komm her! Auf die Knie!»
    Stattdessen spuckte er in meine Richtung. Nun herrschte Aufruhr im Palas. Beornnoths Männer feuerten Sihtric an, während ihn meine Männer nur entsetzt anstarrten. «Gebt ihnen Schwerter!», rief jemand.
    Sihtric streckte die Hand aus. «Eine Klinge!», forderte er.
    Ich wollte mich auf ihn stürzen, aber Beornnoth beugte sich vor und erwischte meinen Ärmel mit schwachem Griff. «Nicht in meinem Palas, Herr Uhtred», sagte er, «nicht in meinem Palas.» Ich trat wieder einen Schritt zurück, und Beornnoth kämpfte sich auf die Füße. Er musste sich mit einer Hand an der Tischkante festhalten, um aufrecht stehen zu können, während er mit der anderen, bebenden Hand auf Sihtric deutete. «Bringt ihn weg!», befahl er.
    «Und bei mir lässt du dich nicht mehr blicken!», schrie ich. «Und deine Frau muss auch verschwinden!»
    Sihtric versuchte sich von den Männern loszureißen, die ihn festhielten, aber sie hatten ihn im Griff, und er war zu betrunken. Sie schleppten ihn unter dem Gejohle von Beornnoths Gefolgsleuten aus dem Palas. Beortsig hatte es genossen, mich so in Verlegenheit gebracht zu sehen, und er lachte. Sein Vater sah ihn stirnrunzelnd an, dann ließ er sich schwerfällig wieder auf seinem Stuhl nieder. «Ich bedaure dieses Vorkommnis», ächzte er.
    «Aber Sihtric wird es noch viel mehr bedauern», sagte ich rachsüchtig.
    Am nächsten Morgen war von Sihtric nichts zu sehen, und ich fragte nicht, wo Beornnoth ihn versteckt hatte. Wir machten uns zum Aufbruch bereit, und Beornnoth ließ sich von zwei Männern in den Hof tragen. «Ich fürchte», sagte er, «dass ich noch vor Alfred sterbe.»
    «Ich hoffe, Ihr lebt noch viele Jahre», sagte ich pflichtschuldig.
    «Britannien wird leiden, wenn Alfred geht», sagte er. «Alle Gewissheiten werden mit ihm sterben.» Seine Stimme versiegte. Der Streit in seinem Palas bereitete ihm weiter Unbehagen. Er hatte zugesehen, wie ich von einem meiner Männer beleidigt wurde, und er hatte mich daran gehindert, diesen Mann zu bestrafen, und der Vorfall lag zwischen uns wie ein

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