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Der sterbende König (German Edition)

Der sterbende König (German Edition)

Titel: Der sterbende König (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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er den Sieg wollte, und so hatten wir Haestens Übermacht bei Beamfleot gebrochen. Alfreds Sohn, Edward, schien mir zu vertrauen, aber ich war dennoch zu Ælfadell gegangen, um einen Blick auf die Zukunft zu erhaschen. Warum sollte ich mich mit einem Mann verbünden, der zum Scheitern verurteilt war? War Edward der Mann, den Ælfadell den Sachsen genannt hatte und der dazu verdammt war, Wessex zu zerstören? Welcher war der sichere Weg? Edwards Schwester, Æthelflæd, würde mir niemals verzeihen, wenn ich ihren Bruder verriet, aber möglicherweise war auch sie dem Untergang geweiht. Alle meine Frauen würden sterben. Darin lag keine besondere Erkenntnis, denn wir alle müssen sterben, aber warum hatte Ælfadell diese Worte gesagt? Warnte sie mich vor Alfreds Kindern? Vor Æthelflæd und Edward? Wir leben in einer Welt, die der Finsternis entgegentreibt, und ich hatte nach einem Licht gesucht, das mir auf einem sicheren Weg leuchten würde, und ich hatte keines gefunden, nur ein Traumbild von Erce, ein Traumbild, das ich nicht vergessen würde, ein Traumbild, das mich heimsuchen würde. «Wyrd bið ful āræd», sagte ich laut.
    Das Schicksal ist unausweichlich.
    Und unter dem Einfluss von Ælfadells bitterem Trank hatte ich meinen Namen ausgeplaudert und was sonst noch? Ich hatte keinem meiner Männer erzählt, welchen Plan ich gefasst hatte, aber hatte ich es Ælfadell erzählt? Und Ælfadell lebte in Cnuts Land und unter seinem Schutz. Sie hatte mir gesagt, Wessex würde zerstört, und die Dänen würden alles gewinnen, und das musste sie mir auch sagen, denn es war das, was Cnut Langschwert alle Welt hören lassen wollte. Jarl Cnut wollte jeden dänischen Anführer zu Besuch bei Ælfadell in der Höhle haben, damit sie hörten, der Sieg gehöre ihnen, denn Männer, die mit dem beflügelnden Vorwissen vom eigenen Sieg in die Schlacht ziehen, kämpfen mit einer Leidenschaft, die ihnen den Sieg bringt. Sigurds Männer, die mich auf der Brücke angriffen, hatten wirklich geglaubt, sie würden siegen, und das hatte sie dazu verführt, in eine Falle zu laufen.
    Und jetzt führte ich einige wenige Männer auf etwas zu, das unseren Tod bedeuten konnte. Hatte ich Ælfadell erzählt, dass ich vorhatte, Cytringan anzugreifen? Denn wenn ich es getan hatte, würde sie Cnut mit Sicherheit eine Benachrichtigung schicken, und Cnut würde sehr schnell Maßnahmen ergreifen, um seinen Freund Sigurd zu schützen. Ich hatte geplant, über Cytringan, wo sich Sigurds Festhalle befand, nach Hause zu reiten, und gehofft, in Cytringan alles verlassen und unbewacht vorzufinden. Ich wollte den Palas niederbrennen und sofort nach Buccingahamm reiten. Sigurd hatte versucht, mich zu töten, und das sollte er bereuen, und ich war nach Ceaster gegangen, um ihn von seinem Stammland wegzulocken, und wenn er sich von meiner List täuschen ließ, war Sigurd jetzt auf dem Weg dorthin, um mich zu fangen und zu töten, während ich seinen Palas niederbrennen wollte. Doch sein Freund Cnut würde möglicherweise Männer nach Cytringan schicken, um die Festhalle in eine Falle für mich zu verwandeln.
    Also musste ich etwas anderes tun. «Vergiss Cytringan», sagte ich zu Ludda, «bring mich stattdessen ins Trente-Tal. Nach Snotengaham.»
    Und so ritten wir unter schnell dahinziehenden Wolken Richtung Süden, und nach zwei Tagen und Nächten kamen wir in ein Flusstal, das viele Erinnerungen in mir wachrief. Ich war hierhergekommen, als ich das erste Mal auf einem Kriegsschiff mitfuhr, wir waren den Humber und dann die Trente hinaufgerudert, und in ihrem Tal hatte ich auch Alfred zum ersten Mal gesehen. Ich war noch ein Junge gewesen und er ein junger Mann, und ich hatte ihn bespitzelt, hatte seine verzweifelten Klagen über die Sünde mitangehört, die Osferth in die Welt gebracht hatte. Und es war auch an den Ufern der Trente, wo ich Ubba zum ersten Mal begegnet war und wo man ihn als Ubba den Schrecklichen kannte, und er hatte mich eingeschüchtert und mir Angst eingejagt. Später, an einem fernen Meer, sollte ich ihn töten. Ich war ein Knabe gewesen, als ich das letzte Mal an den Ufern dieses Flusses war, doch nun war ich ein Mann und andere Männer fürchteten mich, wie ich einst Ubba gefürchtet hatte. Uhtedærwe, so nannten mich manche, Uhtred der Gottlose. Diesen Namen gaben sie mir, weil ich kein Christ war, aber mir gefiel er, und eines Tages, dachte ich, würde ich es mit der Gottlosigkeit zu weit treiben, und Männer würden sterben, weil ich

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