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Der sterbende König (German Edition)

Der sterbende König (German Edition)

Titel: Der sterbende König (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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fragte mich, ob Sigurd erfahren hatte, dass er getäuscht worden war, und möglicherweise in sein Stammland zurückkehrte, doch Frithof hatte nichts gehört, und ich nahm an, dass Finan den Jarl immer noch in den Hügeln und Wäldern südlich der alten Römerfestung an der Nase herumführte.
    In dieser Nacht gab es Vollmond, und die Wächter kamen wieder zum Landesteg, wo die Tyrs Tochter mit Hanftauen an der Funkenflug festgemacht war. Der Mond versilberte die trägen Wasserwirbel des Flusses. Wir gaben den Wachmännern Ale, unterhielten sie mit Liedern und Geschichten und warteten. Eine Schleiereule flog niedrig über uns hinweg, die Schwingen rauchweiß, und ich nahm den schnellen Vorüberflug des Vogels als gutes Omen.
    Als die Nacht am tiefsten war und die Hunde schwiegen, schickte ich Osferth und ein Dutzend Männer zu einem Heuschober, der etwa auf halbem Weg zur Stadt lag. «Bringt so viel Heu wie ihr tragen könnt», sagte ich.
    «Heu?», fragte einer der Wächter.
    «Für die Schlafstellen», erklärte ich und sagte Ludda, er solle das Ale-Horn des Mannes auffüllen. Den Wachleuten schien nicht aufzufallen, dass keiner meiner Männer etwas trank und Anspannung unter meinen Leuten herrschte. Sie tranken, und ich stieg an Bord der Funkenflug und von dort aus auf das Deck der Tyrs Tochter , wo ich mein Kettenhemd überzog und mir Schlangenhauch um die Mitte schnallte. Einer nach dem anderen kamen meine Männer auf das Schiff und legten ihre Kampfausrüstung an, während Osferth mit Armen voller Heu zurückkehrte, und erst in diesem Moment fand einer der vier Wachleute unser Verhalten eigenartig.
    «Was tut Ihr?», fragte er.
    «Eure Schiffe verbrennen», sagte ich freudig.
    Er starrte mich an. «Ihr tut was ?»
    Ich zog Schlangenhauch und hielt ihm seine Spitze vor die Nase. «Mein Name ist Uhtred von Bebbanburg», sagte ich, und er riss die Augen auf. «Dein Herr hat versucht, mich zu töten», fuhr ich fort, «und ich erinnere ihn daran, dass er versagt hat.»
    Ich ließ drei Männer zur Bewachung der Gefangenen auf dem Landesteg zurück, während sich die übrigen bei den aufs Ufer gezogenen Schiffen an die Arbeit machten. Unter unseren Axthieben zersplitterten die Ruderbänke, dann schichteten wir Heu und das Kleinholz in die Laderäume. Den höchsten Haufen errichtete ich in der See-Schlachter , Cnuts hochgepriesenem Schiff, weil es inmitten der trockengelegten Schiffe am Strand lag. Osferth und seine sechs Männer beobachteten die Stadt, aber an den Toren, die wahrscheinlich verriegelt waren, rührte sich nichts. Sogar als wir mit Tauen die Stützbalken einiger Schiffe wegzogen, sodass sie krachend umstürzten, drang der Lärm nicht bis nach Snotengaham.
    Die Stadt lag im Norden von Sigurds Land, wurde vor dem übrigen Mercien im Süden durch seine weitläufigen Besitzungen geschützt und im Norden durch die befreundete Region, die Cnut beherrschte. Möglicherweise gab es in ganz Britannien keine Stadt, in der man sich weiter weg von allen Schwierigkeiten fühlte als in Snotengaham, und das war der Grund dafür, dass die Schiffe hierher gebracht worden waren und dass Frithof nur vier alte und halb lahme Männer zu ihrer Bewachung aufgestellt hatte. Sie waren nicht dazu vorgesehen, einen Angriff abzuwehren, denn niemand erwartete in Snotengaham einen Angriff, sondern um kleine Diebereien von Holzbalken oder der Kohle zu verhindern, die sie in ihren Kohlepfannen benutzten. Diese Kohle war nun über die Schiffe verteilt, die auf den Strand gezogen worden waren, und ich hievte eine der immer noch schwelenden Kohlepfannen in den Laderaum der See-Schlachter .
    Wir legten auch auf den anderen Schiffen Feuer und zogen uns dann zum Landesteg zurück.
    Hell schossen Flammen empor, sanken in sich zusammen, und loderten erneut auf. Bald quoll dicker Rauch aus den Schiffen. Bisher brannten nur der Zunder und die Kohle, das Eichenholz der Schiffe brauchte länger, um Feuer zu fangen, doch schließlich sah ich wütendere Flammen aufzüngeln und sich verbreiten. Der Wind war schwach und wechselhaft, drückte manchmal den Rauch ins Feuer nieder und ließ ihn niedrig über der Erde wirbeln, bevor er ihn in die dunkle Nacht entließ. Der Brand fraß sich weiter und breitete sich aus, verströmte glühende Hitze, schmelzender Teer tropfte herab, Funken stoben in die Höhe, und das Tosen der Brände wurde lauter.
    Osferth rannte herbei und führte seine Männer zwischen dem im Feuerschein glänzenden Fluss und den Flammen am

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